The invention of the decimal fractions and the application of the exponential calculus by Immanuel Bonfils of Tarascon (c. 1350). (Q2605610)

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English
The invention of the decimal fractions and the application of the exponential calculus by Immanuel Bonfils of Tarascon (c. 1350).
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    Statements

    The invention of the decimal fractions and the application of the exponential calculus by Immanuel Bonfils of Tarascon (c. 1350). (English)
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    1936
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    Die Worte des Titels sind zu stark gewählt. Unter ``Exponentialkalkül'' versteht Verf. nur die bescheidenen Formeln \(a^m\cdot a^n=a^{m+n}\) und \(a^m:a^n=a^{m-n}\), deren Inhalt aber schon \textit{Euklid} und \textit{Archimedes} bei Abzählung der Glieder einer allgemeinen geometrischen Reihe: 1, \(a^{1}\), \(a^{2}\), \(a^3\),\dots benutzen. Der Wortlaut von \textit{Archimedes} würde sogar genau zu der Formel passen, wenn er nicht \(a^1\) als zweites Glied, \(a^2\) als drittes Glied usw. bezeichnet hätte. Die genaue Formel muß aber bei den Babyloniern bekannt gewesen sein; sie brauchten sie, um bei der Multiplikation oder Division von Sexagesimalbrüchen die Größenordnung der Bruchbezeichnungen des Resultates festzustellen. \textit{Bonfils} überträgt nun dieses Verfahren von sexagesimalen Rechnungen mit \(a = 60\) bzw. \(a = 1/60\) auf Dezimalbrüche mit \(a=10\) bzw. \(a = 1/10\). Damit ist aber die Erfindung der Dezimalbrüche noch lange nicht dem \textit{Bonfils} zuzuschreiben. \textit{Gandz} selbst bemerkt an anderer Stelle, bei der Herausgabe des Mishnat ha-Middot (Quell. Stud. Geschichte Math. Astron. Phys. A 2 (1932; F. d. M. \(58_{\text{I}}\), 15-16), S. 22), daß schon \textit{Alhwārazm\kern-6pt\lower1.5pt\hbox{\(,\)}\kern+3ptī} (Anfang 9. Jahrhundert) auf Dezimalbrüche hinweist; seine Bearbeiter, wie \textit{Johannes von Sevilla} (12. Jahrhundert) und \textit{ \textit{Jordanus}} \textit{Nemorarius} (13. Jahrhundert), gingen an dieser Stelle genauer darauf ein und verschärften z. B. die Ausrechnung von Quadratwurzeln durch Anhängen von Nullen als Dezimalstellen. So schrieben sie statt \(\sqrt{26}\!:\sqrt{260000}\). Mit ziemlicher Sicherheit vermutet man, daß sogar schon die Inder Dezimalbrüche kannten. Was bleibt für \textit{Bonfils} übrig?
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