Ueber die Berechnung und Messung kleiner Selbstpotentiale. (Q1527987)

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Ueber die Berechnung und Messung kleiner Selbstpotentiale.
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    Ueber die Berechnung und Messung kleiner Selbstpotentiale. (English)
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    1894
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    Das Princip des ``mittleren geometrischen Abstandes'' ist von Maxwell für gerade, parallele Leiter aufgestellt, jedoch auch auf weite, kreisförmige Rollen angewandt worden; es ist von ihm für die Berechnung des Selbstpotentials eines geraden, linearen Leiters mit beliebigem, überall gleichem Querschnitt benutzt worden, welches Selbstpotential gleich dem gegenseitigen Inductionscoefficienten zweier geraden, unendlich dünnen Leiter ist, deren Abstand gleich dem mittleren geometrischen Abstand seines Querschnittes von sich selbst ist. Der Verf. will das Selbstpotential kreisförmiger linearer Leiter mit beliebigem Querschnitt mit Hülfe des genannten Princips berechnen; er zeigt, dass das letztere auch auf gekrümmte Leiter anwendbar und für die Praxis ausreichend ist, sobald nur die Krümmung des Leiters müssig ist. Nach Maxwell ist der gegenseitige Inductionscoefficient zweier coaxialen Kreisströme: \[ \begin{split} M_{12} &= 4\pi a\left\{1 + \frac x{2a} + \frac{x^2+3y^2}{16a^2}\mp\cdots\right\}\log_e \frac{8a}r\\ &+ 4\pi a\left\{-2 - \frac x{2a} + \frac{3x^2-y^2}{16a^2}\mp\cdots\right\};\end{split} \] hierin sind \(a\) und \(a+x\) die Radien der beiden Kreise, \(y\) der Abstand ihrer Mittelpunkte, \(r\) die Entfernung zweier entsprechenden Punkte der beiden Kreisperipherien, also \(r=\sqrt{x^2+y^2}\). Hieraus ergiebt sich das Selbstpotential, wenn statt \(a\) der ``mittlere geometrische Abstand'' \(m\) eines Querschnitts des Leiters von sich selbst eingesetzt wird, und zwar ist nach Maxwell für eine Kreisfläche \(m=0,7788\varrho\). Andererseits kann man aber das Selbstpotential auch direct ableiten; denn für einen Ring ist dasselbe: \[ P = \frac1{\pi^2\varrho^4}\int_0^{2\pi}d\varphi_1 \int_0^{2\pi}d\varphi_2 \int_0^{\varrho}\varrho_1d\varrho_1 \int_0^{\varrho}\varrho_2d\varrho_2M_{12}, \] wo \(\varrho\) der Radius des Querschnitts des Ringes, \(R\) der des Centralkreises ist. Wird unter dem Integralzeichen der obige Wert von \(M_{12}\) eingeführt, so ergiebt sich als Resultat der Rechnung bis auf Glieder von höherer als der zweiten Ordnung, die nicht angegeben werden: \[ P = 4\pi R\left(1 + \frac{\varrho^2}{8R^2} +\cdots\right)\log_e\frac{8R}{\varrho} - 4\pi R\left(1,75 + 0,0083 \frac{\varrho^2}{R^2} +\cdots\right). \] Dieser Ausdruck wäre nun eigentlich mit dem oben zuerst charakterisirten zu vergleichen. Der Verf. thut dies jedoch nicht, sondern setzt vorerst noch in \(M_{12}\) die Grösse \(x=0\), d. h. er nimmt die Radien der beiden Elementarkreise gleich gross an; wird dann noch \(m=0,7788\varrho\) und \(R\) statt \(a\) eingeführt, so lautet der Vergleichswert für \(P\): \[ P = 4\pi R\left(1 + \frac{0,91}8\frac{\varrho^2}{R^2} +\cdots\right)\log_e\frac{8R}{\varrho} - 4\pi R\left(1,75 + 0,0095 \frac{\varrho^2}{R^2} +\cdots\right). \] Für \(\frac{\varrho}R=\frac14\) constatirt der Verf. eine Abweichung von noch nicht 1 pro mille. Demnach ist die Anwendung des Maxwell'schen Princips in allen praktischen Fällen auch zur Berechnung des Selbstpotentials von kreisförmigen Leitern gestattet. Im Vorhergehenden war vorausgesetzt worden, dass die Stromdichte über den ganzen Querschnitt gleichmässig verteilt ist. Entsteht aber der Strom in dem Leiter durch Induction, so ist dies bekanntlich nicht der Fall. Der Verf. hat deshalb auch das Selbstpotential eines Ringes mit kreisförmigem Querschnitt für einen Strom, der durch ein homogenes magnetisches Feld in dem Ringe erzeugt ist, berechnet Ist die Stromintensität in dem ganzen Ringe gleich eins, so ergiebt sich das Selbstpotential: \[ P = \frac1{\pi^2\varrho^2}\int_0^{2\pi}d\varphi_1 \int_0^{2\pi}d\varphi_2 \int_0^{\varrho}\varrho_1d\varrho_1 \int_0^{\varrho}\varrho_2d\varrho_2M_{12} \frac{(R+\varrho_1\cos\varphi_1)(R+\varrho_2\cos\varphi_2)}{R^2}, \] beziehungsweise \[ P = 4\pi R\left(1 + \frac38\frac{\varrho^2}{R^2} +\cdots\right)\log_e\frac{8R}{\varrho} - 4\pi R\left(1,75 + 0,0092 \frac{\varrho^2}{R^2}\right). \] Der zweite Teil der Arbeit behandelt die Messung kleinerer Selbstpotentiale; dieselben werden nach derselben Methode gemessen, die Hr. Prerauer in seiner Dissertation (cf. Wied. Ann. LIII. 772, 1894) beschrieben und zur Bestimmung des Selbstpotentials gerader, runder Drähte benutzt hat. Die Untersuchungen des Verf. beziehen sich auf Leiter in der Gestalt von Röhren, Bändern, Rechtecken, Kreisen, Ellipsen, Spiralen und auf ferromagnetische Drähte.
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