André Tacquet et son traité d'``arithmétique théorique et pratique''. (Q1444278)

Am 3. Februar 1928 ist Henri Bosmans nach einem langen, der Geschichte der Mathematik in reicher Produktivität gewidmeten Leben in die Ewigkeit eingegangen. Eine seiner letzten Arbeiten ist die vorliegende Würdigung seines Ordensgenossen André Tacquet (\dag\ 1660), eines durch seinen Lehrer Boelmans indirekten Schülers von Gregorius a St. Vincentio. Wir erfahren von Tacquets Thesen und seinen Beziehungen zu Huygens. Seinen im Jahre 1651 erschienenen ``Cylindricorum et annularium libri IV'' verdankte Pascal erst seine exakt-strenge Anwendung der Indivisibilien. Auf Veranlassung seines Ordensgenerals verfaßte Tacquet seine Lehrbücher: 1654 die ``Éléments de geometrie'', 1656 die ``Arithmeticae theoria et praxis''. Von dem letzteren Werk sind die zweite Auflage im Jahre 1665, die dritte 1682, die vierte 1683 und zwar in Brüssel erschienen. Im ersten Teil des Werkes wird die Substanz des 7., 8. und 9. Buches des Euklid wiedergegeben; im zweiten werden die Regeln der Arithmetik klar und ökonomisch dargestellt und, wohl zum ersten Male, gründlich bewiesen. Das Werk besteht aus fünf Büchern; die drei ersten bezeichnet Bosmans als das erste Handbuch der Arithmetik. Originell ist im fünften die Schreibweise der Dezimalbrüche und dann sein schon anderwärts hervorgehobener Grenzübergang von der endlichen geometrischen Reihe Originell ist im fünften die Schreibweise der Dezimalbrüche und dann der schon von Wallner hervorgehobene Grenzübergang von der endlichen geometrischen Reihe \((1 - q):1=(a - aq^n) : (a + aq + \cdots aq^{n-1})\) zu der unendlichen Reihe: \((1 - q): 1 = a : \sum_{n=0}^{n=\infty} aq^n\). In demselben Jahre veröffentlichte Wallis in seiner Arithmetica infinitorum dasselbe Theorem mit einem ähnlichen Beweis, und zwar unabhängig von Tacquet, welch letzterer die Leichtigkeit \textit{seines} Grenzübergangs bewußt rühmte. Tacquet lehrte bis 1655 in Löwen und dann in Antwerpen. Seine ``Opera mathematica'', die aber die beiden genannten Werke nicht enthalten, wurden nach seinem Tode von Henri Oldenburg herausgegeben.