Hypothesen für eine Theorie der elektrischen und magnetischen Erscheinungen. (Q1515938)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Hypothesen für eine Theorie der elektrischen und magnetischen Erscheinungen. |
scientific article |
Statements
Hypothesen für eine Theorie der elektrischen und magnetischen Erscheinungen. (English)
0 references
1898
0 references
Die Zustandsänderungen des Feldes gestalten sich besonders einfach, wenn das betrachtete Gebiet nicht merklich sinnlich wahrnehmbare Materie enthält. Es äussern sich dann zwei elektrodynamische Felderregungen, eine ``elektrische'' und eine ``magnetische'', deren Vectoren bezüglich mit \(R\) und \(H\), und deren Componenten mit \(X\), \(Y\), \(Z\); \(L\), \(M\), \(N\) bezeichnet werden mögen. Für die räumlichen und zeitlichen Variationen der Erregungen gelten die Beziehungen: \[ \frac{\partial X}{\partial x} + \frac{\partial Y}{\partial y} + \frac{\partial Z}{\partial z} = 0,\qquad \frac{\partial L}{\partial x} + \frac{\partial M}{\partial y} + \frac{\partial N}{\partial z} = 0, \] \[ \frac{dX}{dt} = -V\left(\frac{\partial N}{\partial y} - \frac{\partial M}{\partial z}\right),\qquad \frac{dL}{dt} = V\left(\frac{\partial Z}{\partial y} - \frac{\partial Y}{\partial z}\right) \] und ähnliche für \(\frac{dY}{dt}\), \(\frac{dM}{dt}\) etc. In der Arbeit selbst werden statt dieser Differentialformeln die Integralformeln benutzt: \[ \text{Flächenint. }^0R = 0;\qquad\text{Flächenint. }^0H = 0, \] \[ \frac d{dt}\text{ Flächenint. }R = - V\text{ Randint. }H, \] \[ \frac d{dt}\text{ Flächenint. }H = V\text{ Randint. }R. \] Für die Felderregung ausserhalb der Materie gelten nach diesen Formeln Gesetze solcher Art, dass stets wiederum eine mögliche Erregung in ihrer räumlichen Verteilung und ihren zeitlichen Aenderungen hervorgeht, wenn beliebig viele mögliche Erregungen fortlaufend in entsprechenden Zeitmomenten superponirt werden. Von der Einwirkung der Materie auf das Feld nehmen wir nun an, dass sie diesen Satz nicht aufhebt. Durch diese Hypothese der Superposition wird es ermöglicht, die elektromagnetische Wirkung der einzelnen materiellen Körper für sich zu betrachten. In dein zweiten Teile der Arbeit wird es erforderlich, die Körper durch Berücksichtigung der molecularen Constitution in Elemente zu zerlegen. Es wird vorläufig allein die durch e gemessene Ladung der Atome und Molecüle in Betracht gezogen, ,ohne eine weitere elektrische Differentiirung oder eine besondere magnetische Erregung anzunehmen. Fast allein hiermit gelingt' es, einen grossen Teil der elektrischen, magnetischen und optischen Erscheinungen zu erklären. Nur die metallische Leitung lässt sich nicht in das System einordnen, und ferner sagt die Theorie nicht, was die Aenderung der molecularen Ladung bedeutet, die bei der Elektrolyse an den Ein- und Austrittsstellen des Stromes stattfindet. Die einzige consequente Art, die metallische Leitung in' die Theorie aufzunehmen, besteht darin, diese Leitung als eine molecular-convective anzusehen. Damit dieses möglich werde, ist es nötig, neben den Atomen der Chemie noch andere materielle Atome anzunehmen und diesen in den Metallen die Rolle der Ionen zu übertragen. Die Ladung eines materiellen Teilchens ändert sich nicht; so lange eine Berührung mit anderer Materie nicht stattfindet. Dieser Satz wird zu der Hypothese verallgemeinert, dass die Ladung eines materiellen Teilchens sich bei den für uns in Betracht kommenden Naturvorgängen überhaupt nicht ändert. Demnach bedeutet die Aenderung der Ladung eines Körpers oder Molecüles stets eine Aenderung seines materiellen Bestandes. Die Emissionshypothese der Kathodenstrahlen und das Zeeman'sche Phänomen werden als Stützpunkte für diese Annahmen angeführt. Im Schlusskapitel werden einige Betrachtungen über die Begriffe von Materie, Aether und Elektricität angestellt, welche letztere definirt wird als ein besonderer Stoff, dessen Menge wir mit e proportional setzen, und welcher der Träger der elektromagnetischen Eigenschaft der Materie ist, die durch die Grösse gemessen wird.
0 references