Ueber die projective Centrafläche einer algebraischen Fläche \(n^{\mathrm ter}\) Ordnung. (Q1539025)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber die projective Centrafläche einer algebraischen Fläche \(n^{\mathrm ter}\) Ordnung. |
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Ueber die projective Centrafläche einer algebraischen Fläche \(n^{\mathrm ter}\) Ordnung. (English)
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1887
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In jedem Punkte \(x\) einer allgemeinen Fläche \(n^{\mathrm ter}\) Ordnung \(f = 0\) werde die Tangentialebene construirt, sodann der harmonische Pol \(y\) derselben in Bezug auf eine Fläche zweiter Ordnung \(X = 0\) gesucht und \(x\) mit \(y\) verbunden. Die Brennfläche des so entstehenden Strahlensystems der ``projectiven Normalen'' soll die ``projective Centrafläche erster Art von \(f\)'' genannt werden. Die analytische Theorie dieser Fläche, soweit sie mit Hülfe einfacher Formbildungen geleistet werden kann, ist der Hauptgegenstand der vorliegenden Arbeit. Der Centrafläche erster Art wird als Grenzfall eine solche zweiter Art an die Seite gestellt, welche entsteht, wenn man als absolutes Gebilde statt der Fläche zweiter Ordnung einen Kegelschnitt nimmt. Anfänglich betrachtet der Verfasser jedoch eine viel allgemeinere Klasse von Brennflächen. Zur Erzeugung des Strahlensystems wird nämlich jeder Punkt \(x\) von \(f\) mit einem Punkte \(y\) verbunden, von dessen Coordinaten nur angenommen wird, dass sie rationale Functionen von \(x\) sind. Die charakteristischen Zahlen der zugehörigen Brennfläche lassen sich bestimmen, und einige ihrer Curven untersuchen, vor allem die Rückkehrcurve, die parabolische Curve und die Curve 4-punktiger Berührung. Während nämlich im allgemeinen die Brennfläche zweideutig auf \(f\) bezogen ist, tritt für diese Curven eine eindeutige Beziehung ein, sie haben also ein eindeutiges Bild auf \(f\) und dieses Bild vermittelt die Untersuchung. Für den specielleren Fall der Centraflächen erster Art, auf den der Verfasser sich weiterhin beschränkt, kann er die Flächen angeben, welche \(f\) in jenen Bildcurven durchschneiden. Von den zahlreichen Sätzen über die charakteristischen Eigenschaften dieser Curven, ihr Verhalten zu einander und zu andern Curven erscheint ein Referat weder angängig noch erforderlich; es soll daher hier nur noch erwähnt werden, dass einige der Entwickelungen auch ein neues Licht auf die von Cayley geschaffene Theorie der Quasi-Evoluten (der entsprechenden ebenen Gebilde) werfen, dass der Verf. auch die Modificationen berücksichtigt, welche die allgemeine Theorie in dem Grenzfall der Centrafläche zweiter Art erleidet, sowie in den besonderen Fällen, wo \(f\) einen vielfachen Punkt hat, oder wo \(f\) die Fläche \(X = 0\) resp. die Ebene des Kegelschnitts berührt. Ein besonderes Interesse aber beanspruchen jene Entwickelungen, welche, über den speciellen Zweck der projectiven Centrafläche hinausgreifend, neue Gesichtspunkte für die Untersuchung der Krümmungsverhältnisse algebraischer Flächen zu geben scheinen. Es sind dies die Resultate über Lage und Zahl der Kreispunkte, welche zu Hauptpunkten des Strahlensystems (Knotenpunkten der Brennfläche) Veranlassung geben, ferner die Einführung des neuen Begriffs des Hauptschnitts einer Fläche in Bezug auf das Strahlensystem, endlich die Betrachtung einer Klasse von algebraischen Flächen, welche die ``projectiven Minimalflächen'' als speciellen Fall enthält, algebraischen Flächen nämlich, für welche das Doppelverhältnis der vier auf einem Strahl liegenden Punkte (\(x\), \(y\) und die beiden Berührungspunkte der Centrafläche) constant ist und zwar harmonisch für die Minimalflächen.
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