Die Isogyrenfläche der doppelbrechenden Krystalle; allgemeine Theorie der Curven gleicher Schwingungsrichtung. (Q1547138)

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Die Isogyrenfläche der doppelbrechenden Krystalle; allgemeine Theorie der Curven gleicher Schwingungsrichtung.
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    Die Isogyrenfläche der doppelbrechenden Krystalle; allgemeine Theorie der Curven gleicher Schwingungsrichtung. (English)
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    1882
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    Bei den Erscheinungen, welche eine Krystallplatte in convergentem polarisirtem Lichte zeigt, kommt neben den Curven gleichen Gangunterschiedes (isochromatischen Linien) noch eine andere Curvenschar in Betracht; dieselbe wird von denjenigen Curven gebildet, welche alle Punkte des Gesichtsfeldes verbinden, von denen die Strahlen mit der nämlichen Schwingungsrichtung ausgehen. Die letztgenannten Curven, welche als Isogyren bezeichnet werden, lassen sich, wie hier gezeigt wird, mittelst einer gewissen Fläche, der Isogyrenfläche, ableiten. Diese ist allerdings kein festes, nur von den optischen Constanten des Krystalls abhängiges Gebilde; vielmehr ist ihre jeweilige Gestalt durch die Richtung der gerade betrachteten Krystallfläche bestimmt. Trotzdem bietet sie den Vorteil, dass nach ihrer Einführung alle Einzelfälle durch eine einzige Gleichung umfasst werden. Zu der Isogyrenfläche gelangt der Verfasser folgendermassen: Man betrachte eine Wellennormale und eine der zugehörigen Schwingungsebenen und bestimme die Richtungscosinus der Schnittlinie dieser Schwingungsebene mit einer gegebenen Krystallfläche. Damit hat man eine Bedingung, der die Richtung der Wellennormale unterworfen ist, damit in dem Punkte, in welchem die Krystallfläche von der Normalen getroffen wird, die Schwingungsrichtung eine gegebene ist. Eliminirt man nun aus dieser Bedingung und den Gleichungen der Wellennormale die Richtungswinkel der letzteren, so erhält man die Gleichung einer Fläche, welche im Verein mit der gegebenen Krystallfläche die Reihenfolge aller zu einer gegebenen Schwingungsrichtung gehörigen Punkte bestimmt. Das ist die Isogyrenfläche. Dieselbe ist eine Kegelfläche dritter Ordnung, die durch die beiden optischen Axen hindurchgeht. Für einaxige Krystalle zerfällt sie in eine durch die optische Axe und die Schwingungsrichtung gelegte Ebene für die extraordinären und einen Kegel zweiten Grades für die ordinären Strahlen. Der Schnitt der Isogyrenfläche mit der Krystallfläche giebt zunächst die Isogyren nicht in der Gestalt, welche sie nach dem Austritt der Strahlen dem Auge darbieten. Um letztere zu erhalten, muss man noch die Brechung an der Austrittsfläche betrachten. Hier genügt nun für die Praxis ein Annäherungsverfahren, bei dem man annimmt, dass die Wellennormale mit der Flächennormale nur sehr kleine Winkel bildet und daher jene Brechung nach dem gewöhnlichen Brechungsgesetze erfolge. Berechnet man unter dieser Voraussetzung für dicke Platten die Lichtintensität in einem beliebigen Punkte des Bildes, so findet man, dass dieselbe nicht mehr von den Gangunterschieden der beiden Strahlen, sondern nur noch von ihren Polarisationsverhältnissen abhängt. Das Bild enthält daher keine isochromatischen Curven, sondern zeigt nur noch in farblosen Schattirungen die Isogyren. Weiter wird die Gestalt der Isogyren für eine beliebige Lage der Krystallfläche genauer discutirt; ferner werden die speciellen Fälle eingehend behandelt, in denen die Krystalloberfläche zur Ebene der optischen Axen parallel ist oder auf der Mittellinie derselben senkrecht steht. In diesen beiden Fällen ist jede Isogyre eine Hyperbel, deren Asymptoten mit den beiden jedem ihrer Punkte zugehörigen Schwingungsrichtungen parallel laufen.
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