On the theory of Borchardt's arithmetic geometric mean of four elements. (Q1553417)

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English
On the theory of Borchardt's arithmetic geometric mean of four elements.
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    Statements

    On the theory of Borchardt's arithmetic geometric mean of four elements. (English)
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    1878
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    Herr Borchardt hat einen Algorithmus für das arithmetisch-geometrische Mittel aus vier Elementen ausgebildet und dieses Mittel durch hyperelliptische Integrale dargestellt (Berl. Monatsber. 1876, 611-621; s. F. d. M. VIII. 300, JFM 08.0300.01). Herr Karl Schering stellt hier einen Algorithmus für ein Mittel aus drei Elementen auf, der mit dem ersteren überinstimmt, sobald zwei von den vier Elementen einander gleich werden. Sind nämlich \(f,\varphi, \psi\) reelle positiven Grössen , und \(f<\varphi<\psi\); sind ferner \(m(f,\varphi)\) und \(M(f,\psi)\) zwei Gauss'sche arithmetisch-geometrische Mittel (Gauss' Werke III. 352), so führen die successiven Substitutionen \[ \text{(I.)}\quad \begin{cases} f_{n+1}=\sqrt{\varphi_n\psi_n}\\ \varphi_{n+1}=\frac{f_n+\varphi_n}2 \sqrt{\frac{\psi_n}{f_n}}\\ \psi_{n+1}=\frac{f_n+\psi_n}2 \sqrt{\frac{\varphi_n}{f_n}} \end{cases} \] zu der Gleichung: \[ \frac{M(f,\varphi)\cdot M(f,\psi)}f=\frac{m(f_n,\varphi_n)\cdot M(f_n,\psi_n)}{f_n} =\frac{M(f_{n+1},\varphi_{n+1})\cdot M(f_{n+1},\psi_{n+1})} {f_{n+1}} \] für \(n=1,2,3\dots\) Die Function \[ F(f,\varphi,\psi)=\frac{M(f,\varphi)\cdot M(f,\psi)}f \] ist ihrem Werthe nach durch den Algorithmus (I.) vollkommen bestimmt; ihr Werth ist gleich dem gemeinsamen Grenzwerth der Grössen \(f_n, \varphi_n,\psi_n\) für \(n=\infty\). Der Algorithmus (I.) lässt sich auch nach rückwärts fortsetzen, d. h., es lassen sich \(f_n,\varphi_n\psi_n\) durch \(f_{n+1}, \varphi_{n+1}, \psi_{n+1}\) ausdrücken, und zwar mit Hülfe der Differenzenquadrate \[ \varrho_{n+1}^2=\varphi_{n+1}^2-f_{n+1}^2, \quad \sigma_{n+1}^2=\psi_{n+1}^2-f_{n+1}^2. \] Nun wird aus den Grössen \(f_n, \varphi_n, \psi_n\) ein neuer Algorithmus gebildet. Setzt man \[ a_{n+1}=\left( \frac{f_{n+1}+f_n}{2\sqrt{f_n}}\right) ^2, \quad b_{n+1} =\left( \frac{\sqrt{\varphi_n}+\sqrt{\psi_n}}2\right)^2, \quad c_{n+1}=f_{n+2}, \] so ergiebt sich der neue Algorithmus in der Form \[ \text{(V.)} \quad \begin{cases} 2a_n=\frac{a_n+b_n}2+c_n\\ 2b_n=\sqrt{a_n\cdot b_n}+c_n\\ 2c_n=(\sqrt{a_n}+\sqrt{b_n})\sqrt{c_n}; \end{cases} \] und umgekehrt werden \(f_n, \varphi_n, \psi_n\) durch \(a_n, b_n, c_n\) auf folgende Weise ausgedrückt: \[ \text{(VI.)} \quad \begin{cases} f_n=\frac{a_n+b_n}2\pm \sqrt{\left( \frac{a_n+b_n}2\right)^2 -c_n^2}\\ \varphi_n=\sqrt{a_nb_n}-\sqrt{(\sqrt{a_nb_n})^2-c_n^2}\\ \psi_n=\sqrt{a_nb_n}+\sqrt{(\sqrt{a_nb_n})^2-c_n^2}. \end{cases} \] Auch für die Grenzwerthe von \(a_n, b_n, c_n\) folgt, dass sie einander gleich sind, und es wird der Grenzwerth \[ m(a,b,c)=\frac{M(f,\varphi)\cdot M(f,\psi)}f= \frac{M(f_n,\varphi_n)\cdot M(f_n,\psi_n)}{f_n}=m(a_n,b_n, c_n). \] Diese Function \(m(a,b,c)\) wird nun zunächst durch die ganzen elliptischen Integrale dargestellt; es ist \[ \frac1{m(a,b,c)}=\frac2{\pi^2}\cdot \frac2{\varphi\cdot\psi}\cdot K\cdot L. \] Um aber die Analogie des Mittels \(m(a,b,c)\) mit einem Mittel aus zwei Elementen, das durch das reelle ganze elliptische Integral erster Gattung darstellbar ist, deutlicher hervortreten zu lassen, wird \(m\) durch die reellen ganzen hyperelliptischen Integrale erster Gattung ausgedrückt. Mit Benutzung einer von Jacobi (Crelle J. VIII. 416) gegebenen Reduction gewisser hyperelliptischer Integrale auf eine Summe und Differenz zweier elliptischer Integrale, und mit Hülfe der Theorie der Riemann'schen Flächen, ergiebt sich folgendes Resultat: Setzt man \[ k'=\frac{f_\nu}{\varphi_\nu}, \quad l'=\frac{f_\nu}{\psi_\nu}\quad (k'<1, l'<1), \quad 1-k'{}^2=k^2, \quad 1-l'{}^2=l^2, \] \[ \left( \frac{k-l}{k'+l'}\right)^2=m, \quad \left(\frac{k+l}{k'+l'}\right)^2 =n, \quad t^2=\frac{(1+m)(1+n)}{(mn)^\frac32} \cdot \frac{f_\nu}{\varphi_\nu \psi_\nu}, \] \[ R_1(z)=z\left(z-\frac1t\right) \left(z-\frac1{mnt}\right) \left( z+\frac1{nt} \right) \left( z+\frac1{mt}\right), \] so ist \[ \frac{\pi^2}{m(a_\nu,b_\nu,c_\nu)} =\int^{z=\frac1t}_{z=0}\;\int^{z_1=\frac1{mt}}_{z_1=-\frac{1}{nt}}\, \frac{(z-z_1)dz\, dz_1} {\sqrt{R_1(z)}\sqrt{R_1(z_1)}}. \] Im Folgenden wird nun gezeigt, wie diese Darstellung von \(m(a,b,c)\) sich umgekehrt aus dem von Herrn Borchardt (l. c. p. 617) gegebenen allgemeinen Theoreme ableiten lässt. Dazu werden die Bedingungen aufgesucht, denen die 4 Elemente des Mittels genügen müssen, damit die Nullwerthe \(m_1,m_1,m_3,m_4\) der ganzen rationalen Function, deren Quadratwurzel im Nenner unter den hyperelliptischen Integralen steht, die Gleichung \[ m_1m_2-m_3m_4=0 \] erfüllen, also die Integrale auf elliptische Integrale reducribar sind.
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    hyperelliptic integrals
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    arithmetic-geometric mean
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