Ueber die Bewegungen der Luft an der Erdoberfläche. (Q1548468)

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Ueber die Bewegungen der Luft an der Erdoberfläche.
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    Ueber die Bewegungen der Luft an der Erdoberfläche. (English)
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    1882
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    Die vorliegende Arbeit geht von derselben Annahme aus, die schon Guldberg und Mohn (cf. F. d. M. VIII. 1876. 617 (JFM 08.0617.04), XII. 1880. 709 (JFM 12.0709.01)) ihren Untersuchungen zu Grunde gelegt haben. Dieselben bestehen darin, dass man die Luft als eine incompressible Flüssigkeit ansieht, während von äusseren Kräften nur ein der Geschwindigkeit proportionaler Widerstand wirkt. Das in Betracht kommende Stück der rotirenden Erdoberfläche wird dabei als eben, für die geographische Breite wird ein Mittelwert angenommen. Die Betrachtung wird auf horizontale Strömungen beschränkt; es wird daher die verticale Geschwindigkeitscomponente \(w\) für einen Teil des in Betracht kommenden Gebiets gleich Null gesetzt, während für einen andern Teil \(w=cz\) (\(c\) constant) angenommen wird. Für die horizontalen Geschwindigkeitscomponenten \(u\), \(v\) gelten nun die allgemeinen hydrodynamischen Gleichungen (ohne Reibung), nachdem darin der oben genannte widerstand und der Einfluss der Erdrotation an Stelle der äusseren Kräfte eingeführt ist. Aus diesen Gleichungen werden zunächst durch einfache Umformungen einige Folgerungen gezogen, während die Hauptanwendungen derselben die stationäre Bewegung der Luft \(\left( \frac{\partial u}{\partial t} = 0, \quad \frac{\partial v}{\partial t} = 0 \right)\) betreffen. Den Gleichungen der stationären Bewegungen kann man, wie bekannt genügen, wenn man \[ (1) \quad u = \frac{\partial \varphi}{\partial x} + \frac{\partial W}{\partial y}, \quad v = \frac{\partial \varphi}{\partial y} - \frac{\partial W}{\partial y} \] setzt. Betrachtet man zunächst das Gebiet reiner Horizontalbewegung \((w=0)\), so ist dort \[ (2) \quad \varDelta \varphi = \frac{\partial^2 \varphi}{\partial x^2} + \frac{\partial^2 \varphi}{\partial y^2} = 0. \] Für \(\varphi\) nimmt der Verfasser nun die allgemeine Lösung der letztgenannten Gleichung, während von der entsprechenden Gleichung für \(W\) nur ein particuläres Integral \[ (3) \quad W = - \frac{\lambda}{k} \varphi \] in Betracht gezogen wird. Dabei ist \(\lambda = 2\sigma \sin \beta\), \(\sigma\) die Winkelgeschwindigkeit der Erde, \(\beta\) die geographische Breite, \(k\) der constante Factor im Ausdruck für den Widerstand. Für dasjenige Gebiet, über dem ein verticaler Luftstrom aufsteigt, wo also \(w = cz\), daher \(\varDelta \varphi = -c\) ist, lässt sich eine der obigen particulären Lösung analoge für \(W\) aufstellen, nämlich \[ (3a) \quad W = - \frac{\lambda}{k-c} \varphi\cdot \] Wendet man indessen diese particuläre Lösung auf die Grenze beider Gebiete an (was für den Fall, wo die Grenze beider Gebiete ein Kreis ist, schon von Mohn und Guldberg gemacht ist), so ergiebt sich, dass dort die Geschwindigkeit sowohl nach Grösse als Richtung plötzliche Veränderungen von endlicher Grösse erleidet. Diese unzulässige Folgerung zeigt, dass die gefundene particuläre Lösung (3a) für W nicht ausreicht zur Lösung des gestellten Problems. Die weitere Behandlung in dessen wird nicht mehr allgemein durchgeführt, sondern nur unter der Annahme, dass das Gebiet \(w=cz\) das Innere eines Kreises vom Radius \(R\) einnimmt, während das Gebiet \(w=0\) ausserhalb dieses Kreises liegt; ferner wird \(\varphi\) und \(W\) als nur vom Abstand \(r\) vom Mittelpunkte abhängig angenommen. Die partiellen Differentialgleichungen für \(\varphi\) und \(W\) gehen dann in gewöhnliche Differentialgleichungen über, die sich unmittelbar integriren lassen, und durch passende Wahl der Integrationsconstanten lässt sich den Continuitätsbedingungen genügen. Die so gefundene particuläre Lösung ist jedoch den Beschränkungen \(k>c\) und \(c>0\) unterworfen. Nachdem die Ausdrücke für die Geschwindigkeit und den Druck weiter discutirt sind, schliesst der Verfasser mit einer Anwendung seiner Formeln auf ein Zahlenbeispiel. Den Fall eines absteigenden Luftstroms (\(c\) negativ) hat der Verfasser nicht erledigt. Eine Bemerkung über die dabei sich darbietende Schwierigkeit trifft nach des Referenten Ansicht nicht das Wesen der Sache. Der Grund liegt vielmehr darin, dass in diesem Falle das particuläre Integral (3) für das äussere Gebiet nicht mehr ausreicht.
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