On real quadratic number fields and simultaneous Diophantine approximation (Q1817764)

Für reell-quadratische Irrationalzahlen \(\alpha\) werde die reguläre Kettenbruchentwicklung in der Form \[ [a_{-T},\ldots,a_0,{\overline{a_1,\ldots,a_L}}] \tag \(*\) \] geschrieben, wobei die \(a_n\) mit \(n \leq 0\) die (eventuell existierende) Vorperiode bezeichnen und die (primitive) Periodenlänge \(L\) minimal gewählt sei. Damit wird die fundamentale Periodenmatrix \(A(\alpha) = A(\alpha,L)\) durch das Produkt \(\left ({a_1 \atop 1}{1 \atop 0}\right) \cdots \left ( {a_L\atop 1} {1\atop 0}\right)\) definiert. Das Hauptergebnis der vorliegenden Arbeit lautet: \(\alpha,\beta\in{\mathbb{R}} \setminus {\mathbb{Q}}\) gehören dem selben quadratischen Zahlkörper über \({\mathbb{Q}}\) an genau dann, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: \(\alpha\) und \(\beta\) haben periodische Kettenbrüche mit primitiven Periodenlängen \(L\) bzw. \(J\) und es gibt \(\ell, j\in{\mathbb{N}}\) mit \(2\mid (\ell L-jJ)\) und Spur \(A(\alpha)^\ell = \) Spur \(A(\beta)^j\). Dieses Resultat hat interessante Anwendungen auf diophantische Approximationen, von denen hier zwei genannt seien, bei denen jeweils \(\alpha,\beta\in{\mathbb{Q}}(\sqrt d)\setminus{\mathbb{Q}}\) mit quadratfreien \(d\in{\mathbb{N}}\) vorausgesetzt ist. (1) Es existieren arithmetische Folgen \(\{m_i\}, \{n_i\}\) und \(A_1, A_2, B_1, B_2\in {\mathbb{Z}}\), nicht alle Null, mit \(A_1 q_{m_i}(\alpha)+A_2 q_{m_{i-1}}(\alpha) = B_1 q_{n_i}(\beta)+B_2 q_{n_{i-1}}(\beta)\) für alle \(i\in{\mathbb{N}}\); dabei bedeutet \(q_m(\alpha)\) den \(m\)-ten Näherungsnenner des Kettenbruchs \((\ast)\) von \(\alpha\). (2) Es existiert eine Konstante \(c(\alpha,\beta) \in{\mathbb{R}}_+\), so daß es zu jedem \(N\in{\mathbb{N}}\) ein \(n\in\{1,\ldots,N\}\) gibt mit \[ \max\{\|\alpha n\|, \|\beta n\|\} \leq c(\alpha,\beta)N^{-1}, \tag \(**\) \] wobei \(\|x\|\) den Abstand von \(x\in{\mathbb{R}}\) zur nächstgelegenen ganzen Zahl bedeutet. Nach Dirichlet gilt \((\ast\ast)\) für beliebige \(\alpha, \beta\in{\mathbb{R}}\setminus{\mathbb{Q}}\), wenn man \(N^{-1}\) rechts durch \(N^{-1/2}\) ersetzt. Durch eine genauere Analyse seines Beweises für (2) zeigt Verf. \[ \liminf_{n\to\infty} \{n\|\alpha n\|, \|\beta n\|\} = 0 \] für \(\alpha,\beta\in{\mathbb{Q}}(\sqrt d) \setminus {\mathbb{Q}}\), d.h. die Littlewood-Vermutung gilt für (schlecht approximierbare) reelle Irrationalzahlen \(\alpha, \beta\), die demselben quadratischen Zahlkörper angehören.