Das Opus Geometricum des Gregorius a S. Vincentio und seine Einwirkung auf Leibniz. (Q2579517)

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Das Opus Geometricum des Gregorius a S. Vincentio und seine Einwirkung auf Leibniz.
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    Das Opus Geometricum des Gregorius a S. Vincentio und seine Einwirkung auf Leibniz. (English)
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    1941
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    Die Vorarbeiten zur Leibniz-Ausgabe erfordern ein genaues Studium der Werke, aus denen L. seine mathematischen Kenntnisse geschöpft hat. Eines der wichtigsten unter diesen ist wohl das \textit{Opus Geometricum} des flämischen Jesuiten Gregorius a S. Vincentio, das er 1673 durchgearbeitet hat. Verf. gibt eine gedrängte Übersicht dieses sehr umfangreichen und schwierig zu lesenden, daher bis jetzt auch noch nicht völlig erschlossenen und in den Darstellungen über die Geschichte der Mathematik nur ungenügend berücksichtigten Werkes. Er verdeutlicht die Ausführungen des Gregorius durch Übergang zur modernen Ausdrucksweise, konnte (und wollte) aber nicht en charakteristischen Mangel an allgemeinen Gesichtspunkten beseitigen; immerhin bedeutet seine Darstellung eine wesentliche Erleichterung der Mühen, die die Lektüre des Werkes dem Leser zu bereiten pflegt. Nicht behandelt wird die Kegelschnittlehre, die von Bopp schon eingehend untersucht wurde; sonst werden die wichtigsten Ergebnisse in überaus klarer Weise zusammengestellt. Es ergibt sich, daß dem O. G. an manchen Punkten eine grundlegende Bedeutung zugeschrieben werden muß. Daß diese nicht immer anerkannt worden ist, ist z. T. der mißlungenen Kreisquadratur im X. Buche zuzuschreiben, die den Ruf des Werkes hauptsächlich bestimmt hat, sowie dem Umstände, daß das Werk bei seinem Erscheinen (1647, etwa 20 Jahre nach der Abfassung) formal und einige Jahrzehnte später auch material völlig überholt war. Die Arbeit des Verf. deckt aber auf Schritt und Tritt die Verdienste auf, die Gregorius sich um die Entwicklung der Mathematik erworben hat. Zu erwähnen sind eine Methode zur Bestimmung der Summe einer unendlichen geometrischen Reihe (die später von Leibniz durchsichtiger gestaltet wurde), eine ausgezeichnete Kreislehre, der älteste abendländische Beweis für die Existenz des Höhenschnittpunktes im Dreieck, eine interessante Betrachtung über die Entsprechung zwischen der Archimedischen Spirale und der Parabel, die Einführung der virtuellen Parabeln und die Aufstellung der frühesten strengen geometrischen Integrationsmethode. Mit dieser letzteren steht das Tschirnhausensche Integrationsverfahren, das hier zum ersten Male vollständig und klar auseinandergesetzt wird, im Zusammenhang. Es steht fest, daß Gregorius einen starken Einfluß auf Huygens und Leibniz (und wohl auch auf Pascal) ausgeübt hat. Seine Einwirkung auf L. wird sich auf Grund der zahlreichen noch nicht edierten handschriftlichen Materialien im Laufe der Ausgabe sicher noch viel eingehender darlegen lassen. Zu diesem Unternehmen liefert die Arbeit des Verf. das unentbehrliche und zuverlässige Fundament.
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