Beiträge zur Algebra. 18: Vollständige irreduzible Systeme von Gruppenaxiomen. (Q563296)

Ein System \(\mathfrak M\) von Elementen heißt eine Gruppe, wenn aus irgend zwei Elementen \(B\) und \(C\) sich ein dem System angehöriges Element \(A\) durch als Multiplikat ion bezeichnete Operation \(A=B\cdot C\) herleiten läßt und hierbei folgende sieben Postulate erfüllt sind: Zu je zwei Elementen \(B\) und \(C\) gibt es mindestens ein Element \(A\), und Entsprechendes gilt für \(B\) bei gegebenen \(C\) und \(A\) bzw. für \(C\) bei gegebenen \(A\) und \(B\); zu diesen drei Existenzbedingungen treten drei Unitätsforderungen, nämlich daß zu ]e zwei Elementen \(B\) und \(C\) höchstens ein Element \(A\) existiert und Gleiches für gegebene \(C\) und \(A\) bzw. für gegebene \(A\) und \(B\) zutrifft, schließlich besteht das assoziative Gesetz in folgender Form: Besitzt \(\mathfrak M\) Elemente \(A_1,A_2,A_3\) daß \((A_1\cdot A_2)\cdot A_3\) sowie \(A_1\cdot (A_2\cdot A_3)\) existieren, so sollen diese Produkte gleich sein. Mittels der Methode der Gegenbeispiele wird die Vollständigkeit und Irreduzibilität sämtlicher in diesen sieben nicht unabhängigen Aussagen enthaltener Postulate untersucht. Unabhängig und vollständig sind z. B. bereits das zweite und dritte Existenz-, das erste Unitäts- und das assoziative Postulat, wodurch eine bei \textit{E. V. Huntington} (1905; F. d. M. 56, 191 (JFM 56.0191.*)) offen gelass ene Frage entschieden wird. Die ersten sechs Postulate sind unabhängig für Systeme ohne Gültigk eit des assoziativen Postulats dagegen bei Hinzunahme des letzteren in Abhängigkeit. Eingehend behandelt wird noch der Spezialfall der axiomatischen Definition endlicher Gruppen.