Über die Transformation linearer Formen und die Lösung linearer Gleichungen. (Q1472752)

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Über die Transformation linearer Formen und die Lösung linearer Gleichungen.
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    Über die Transformation linearer Formen und die Lösung linearer Gleichungen. (English)
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    1915
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    \textit{Frobenius} (F. d. M. 9, 249 (JFM 09.0249.*), 1877) hat eine symmetrische Behandlung von \(m\) linearen Unabhängigen Gleichungen mit \(n>m\) Unbekannten durch seine Methode der Fundamentallösungen gegeben; diese führt aber bei der Willkür der in sie eingehenden Größen bald zu umständlichen Ausdrücken. In praxi begnügt man sich schon bei den einfachsten Fragen der Geometrie und Mechanik, wenn z. B. gerade Linien als Örter zu bestimmender Punkte auftreten, mit der Ermittlung der durch die Gerade gehenden Ebenen. Wie man diesen formalen Mangel beseitigt, zeige zunächst ein typisches Beispiel. Die Geschwindigkeitskomponenten \(v_x, v_y, v_z\) eines Punktes \((xyz)\), die durch eine Rotation \((pqr)\) um eine Achse durch \(O\) und eine Translation \((uvw)\) entstehen, sind \(v_x=q^z-ry+u\) usf. Dann bestimmt sich die Lage der Schraubenachse durch \(qz- ry+u=\lambda p\) usf., d. i. durch den Schnitt von drei Ebenen. Will man aber die \(x, y, z\) explizite haben, so beachte man, daß die Schraubenachse durch die Minimumseigenschaft von \(v\) charakterisiert ist. Ist \(P\) der Vektor \((p,q,r)\) und \(Q\) der Vektor \((u,v,w)\), \(V\) der Vektor jedes Punktes der Schraubenachse, \(\Omega=p^2+q^2+r^2, t=px+qy+zr\), so gelangt man durch Differentiation zu der gewünschten Darstellung: \(\Omega V=tP+[PQ]\). Ähnlich lassen sich die etwas allgemeineren Gleichungen \(qz- ry+u=\lambda p\) usf. behandeln. Die allgemeine Frage lautet: Wann lassen sich \(n\) lineare Formen \((1) \sum_k a_{ik}x_k\) in \(n\) lineare Formen \(B_i=\sum b_{ik}y_k\) durch eine nicht singuläre Transformation \(T\): \[ (2)\quad x_k=\sum c_k(y) \] überführen, und wie bestimmt man alle \(T\)? Dabei sei die Matrix der Koeffizienten von (1) vom Range \(r\). Dann lassen sich Multiplikatoren \(\lambda_1^{\sigma},\lambda_2^{\sigma},\dots, \lambda_r^{\sigma} (\sigma=r+1,\dots,n)\) angeben, die den Bedingungen \[ (3)\quad \lambda_1^{\sigma}a_{1s}+\lambda_2^{\sigma}a_{2s}+\cdots +\lambda_r^{\sigma}a_{rs}=a_{\sigma s} (s=1,\dots,r) \] genügen. Es ist aber sofort zu sehen, daß alsdann die Gleichungen (3) auch für \(s=r+1, \dots,n\) erfüllt sind, somit für \(k=1,2,\dots,n\): \[ (4)\quad \lambda_1^{\sigma}a_{1k}+\lambda_2^{\sigma}a_{2k}+\cdots +\lambda_r^{\sigma},a_{rk}=a_{\sigma k}. \] Aus den Identitäten \(A_i\equiv B_i\) erschließt man, daß auch die zu (4) analogen Relationen für die \(b\) erfüllt sind: \[ (4')\quad \lambda_1^{\sigma}b_{1k}+\lambda_2^{\sigma}b_{2k}+\cdots +\lambda_r^{\sigma},b_{rk}=b_{\sigma k}. \] Diese Bedingungen sind für die Transformierbarkeit ausreichend und liefern den Satz: Ist die Matrix der Formen \(A\) vom Range \(r\), und genügen die Koeffizienten der Formen \(B\) den Relationen (4'), so lassen sich \(nr\) der Transformationskoeffizienten \(C_{sk}\) mit Hülfe der \(n(n-r)\) übrigen \(C_{\sigma k}\) so ausdrücken, daß die \(A\) vermöge (2) in die \(B\) übergehen. Aber diese Transformationen könnten eventuell noch singuläre sein. Es zeigt sich, daß, wenn dieser Fall nicht eintreten soll, die zu den eine nicht verschwindete Determinante vom Grade \(r\) bildenden Elementen der \(A\) korrespondierende Matrix der \(B\) vom Range \(r\) sein muß. Die vorstehenden Entwicklungen sind besonders dann anwendbar, wenn ein Formensystem \(A\) in ein System \(B\) von \textit{vorgeschriebenem} Charakter transformiert werden soll. In diesem Sinne werden folgende Fälle von besonderem Interesse behandelt: 1. Transformation von \(n\) Formen \(A\) vom Range \(n-1\) in \(n\) Formen \(B\), deren Koeffizienten ein symmetrisches System bilden; 2. desgleichen, wenn die Koeffizienten der \(B\) ein alternierendes System bilden sollen (wo dann \(n\) ungerade sein muß); 3. Ausdehnung der Fragen 1. und 2. auf einem beliebigen Rang der \(A\). Mit diesen Berachtungen ist nahe verwandt der folgende Satz über bilineare Formen: Jede bilineare Form \(\sum a_{ik}x_iy_k\) vom Range \(r\) läßt sich durch eigentliche Transformation der \(x\) und \(y\) in die Normalform \(\sum x_sy_s (s=1,\dots,r)\) überführen. In der oben skizzierten Theorie der Linearformen wurde der symmetrische Charakter der Lösungen, wie er sich in den einfachen, im erwähnten Beispielen erreichen ließ, wieder aufgehoben. Es läßt sich indessen hinterher zeigen, wie das Verfahren zu einem völlig symmetrischen ausgestaltet werden kann. Es läßt sich dies durch gewisse Determinantenumformungen erreichen, die in einem Referate nicht gut auseinandergesetzt werden können.
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