Länge und Alter des Mondes in den Kalendarien des Mittelalters. (Q1472409)

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Länge und Alter des Mondes in den Kalendarien des Mittelalters.
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    Länge und Alter des Mondes in den Kalendarien des Mittelalters. (English)
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    1914
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    In den Kalendarien des Mittelalters trifft man zwei verschiedene Systeme von Lunarbuchstaben, von denen das eine sich auf den synodischen Monat, das andere auf den periodischen bezieht. Durch das erstere läß\ t sich das Alter oder die Phase des Mondes bestimmen, durch das letztere seine Länge oder sein Ort im Tierkreise. Für die Chronologie ist hauptsächlich das erstere von Bedeutung, hat auch deshalb in der chronologischen Literatur allgemeine Beachtung gefunden. Auf seine Wertschätzung hat die Abhandlung von \textit{Sickel} ``Die Lunarbuchstaben in den Kalendarien des Mittelalters'' entscheidenen Einfluß\ geübt. Diese Arbeit scheint dem Verf. gerade in diesem Punkte weniger befriedigend, weil \textit{Sickel} das System der Lunarbuchstaben nicht als eine selbständige Erscheinung betrachtet, sondern sich darauf beschränkt, festzustellen, daß\ es nicht in allen Fällen genau dasselbe Resultat ergibt wie ein anderer Mondkalendar, der allein als maß\ gebend bezeichnet wird. Durch die Betrachtungen des Verf., die auf die Buchstaben des periodischen Monats sich erstrecken und an handschriftlichen Kalendarien in Stockholm erläutert werden, wird das Ergebnis gewonnen: Die Lunarbuchstaben vertreten einen Mondkalender, der zwar von dem kanonischen abweicht, ihm aber astronomisch volkommen ebenbürtig ist und ihn durch die Einfachheit seines Baues sogar übertrifft. Die Mondaltersberechnungen fallen nach den beiden Systemen bisweilen etwas verschiedenen aus; es scheint aber durchaus unberechtigt, in diesem Falle das aus den Lunarbuchstaben hervorgehende Ergebnis als irrtümlich zu bezeichnen. In dem ersten Abschnitt ist bei der Erklärung der auf den periodischen Monat bezüglichen Lunarbuchstaben nachgewiesen, daß\ zwei verschiedene Systeme zu unterscheiden sind, ein mutmaß\ lich älteres mit zweitägiger Angabe der Buchstaben und ein jüngeres mit ihrem Vorkommen an jedem Tage. Die jüngsten Spröß\ linge der alten Lunarbuchstaben sind die sogenannten gregorianischen Epakten, die durch besondere Hülfstafeln erschlossen werden. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß\ der Schlüssel mit den Jahrhunderten wechselt.
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