Abhängigkeit des numerischen Geschlechtes einer algebraischen Fläche von den Verzweigungskurven. (Q1477740)

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Abhängigkeit des numerischen Geschlechtes einer algebraischen Fläche von den Verzweigungskurven.
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    Abhängigkeit des numerischen Geschlechtes einer algebraischen Fläche von den Verzweigungskurven. (English)
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    1913
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    Es sei \( K \) ein algebraischer Körper einer Veränderlichen. Einer Stelle \(S\) von \( K \) wird ein ``Primteiler \(\mathfrak p\)'' zugeordnet, indem man sagt, eine Funktion von \( K \) ist ``durch \({\mathfrak p}^a\) teilbar'', wenn ihre Entwicklung nach steigenden Potenzen einer Hülfsgröße \(u\) mit \(u^\alpha\) beginnt. Es sei \(x\) irgendeine Funktion von \( K, \) so läßt sich \(x\) in Primteiler zerlegen, wobei die Zahl \( n \) der Primteiler des Zählers gleich der des Nenners ist; \( n \) heißt der ``Grad'' von \( K \) in bezug auf \(x.\) Der zur Stelle \(S\) gehörige Primteiler \(\mathfrak p\) heißt, für \(\alpha > 1,\) ein ``Verzweigungsprimteiler'' der ``Verzweigungsordnung'' \(\alpha - 1.\) Solcher Teiler \({\mathfrak p}_i\) gibt es nun eine endliche Anzahl \(\nu\); die Ordnung von \({\mathfrak p}_i\) sei \(\alpha_i - 1.\) Der Divisor \(z = {\mathfrak p}_1^{a_1-1} {\mathfrak p}_2^{a_2-1} \dots {\mathfrak p}_\nu^{a_\nu -1}\) heißt ``Verzweigungsdivisor'' von \( K \) in bezug auf \(x;\) seine ``Ordnung'' \(w = \varSigma (\alpha_{i-1})\) heißt die ``Verzweigungszahl'' von \( K \) in bezug auf \(x.\) Während nun die Zahlen \( n \) und \( w \) wesentlich von der Größe \(x\) abhängen, ist die Größe (1) \(p = \frac w2-n+1,\) das ``Geschlecht'' von \( K, \) unabhängig von der Wahl von \(x.\) Es ist die Aufgabe, eine zu (1) entsprechende Formel aufzustellen für das numerische Geschlecht \(p,\) einer algebraischen Fläche (mit beliebigen Singularitäten) oder eines algebraischen Körpers zweier unabhängigen Veränderlichen \(x, y.\) In der Umgebung einer Stelle \(S(x_0, y_0)\) von \( K \) lassen sich \(x - x_0\) und \(y - y_0\) als gewöhnliche Potenzreihen zweier Hülfsgrößen \(u, v \) darstellen. Sind \( g(u, v), h(u, v) \) zwei solche Reihen, und ist \( R \) eine Funktion in \( K, \) sodaß\ \( R =\frac gh,\) darf man nach dem \textit{Weierstraß\ }schen Vorbereitungssatze setzen: \[ (2) \quad \begin{cases} g=E_1 k_1^{a_1} k_2^{\alpha_2} \dots k_\nu^{\alpha_\nu},\\ h=E_2 h_1^{\beta_1} h_2^{\beta_2} \dots h_\nu^{\beta_\nu},\;\end{cases} \] wo \( E_1, E_2\) Einheiten für die Stelle \(u= v =0\) sind, die \( k_i, h_i\) in gewisser Art unzerlegbare ganze rationale Funktionen von \( v, \) und überdies die \(h_i\) von den \( k_i \) verschieden angenommen werden dürfen. Setzt man etwa \( k_1 = 0,\) so entsteht dadurch aus \( K \) ein Körper von nur emer Variable, ein ``Primteiler \(\mathfrak P\) (erster Stufe)''. Diesem Übergange entspricht die Redeweise, daß\ \(\mathfrak P = 0 \) gesetzt wird. Das Produkt aller zu demselben \(\mathfrak P\) gehörigen \(k_i\) heißt die (für die Stelle \(S)\) ``zugeordnete Funktion \(p(u, v)\) von \(\mathfrak P.\)'' Die in \( v \) rationale Gleichung \( p(u, v) =0\) hat (für \(u = 0\) verschwindende) Wurzeln \(v_1, v_2, \dots,\) die sich nach gebrochenen Potenzen von \( u \) entwickeln lassen, so daß\ z. B. : \[ (3) \qquad v_1 = a_1 u^{\alpha_1/\varepsilon_1} + a_2 u^{\alpha_2/\varepsilon_1}+ \dots, \] wo die \(\alpha_i(> 0)\) ganzzahlig sind. Mittels (3) nimmt \( R \) die Form an: \( R = u^{\lambda /\varepsilon_1} < e (u),\) wo \( e \) eine Einheit für \(u = 0\) ist. Man sagt dann, daß\ \( R \) durch \({\mathfrak p}_1^\lambda \) teilbar ist. Hat \(\mathfrak P\) so an der Stelle \(S\) die Primteiler \({\mathfrak p}_1, {\mathfrak p}_2, \dots, {\mathfrak p}_l, \) so wird die Zahl derselben mit \(\nu_S ({\mathfrak P})\) bezeichnet und die Zahl der ``durch \(S\) gehenden Zweige von \({\mathfrak P}\)'' genannt. Die Fuktion \(\partial p/\partial v\) ist mindestens teilbar durch \({\mathfrak p}_i^{\varepsilon_1-1}.\) Ist also \(\partial p/ \partial v\) teilbar durch \({\mathfrak p}_i^{p_i + \varepsilon_i-1}\) und \( p_i > 0,\) so wird \({\mathfrak p}_i^{p_i}\) in einem Divisor \(\mathfrak d_{\mathfrak P}\) aufgenommen, dem ``Divisor der mehrfachen Punkte von \({\mathfrak P}\)''. Die Zahl der in \(\mathfrak d_{\mathfrak P}\) enthaltenen \({\mathfrak p}\) wird mit \(2\varrho_{\mathfrak P}\) bezeichnet. Man verfahre analog mit einem zweiten Primteiler \(\mathfrak D,\) mit der zugeordneten Funktion \(q.\) Ist \(q\) teilbar durch \({\mathfrak p}_1^{\lambda_1} \dots {\mathfrak p}_l^{\lambda_l},\) so haben \(\mathfrak P\) und \(\mathfrak D\) an der Stelle \(S \) \(\lambda_1 + \lambda_2 + \cdots \lambda_l\) ``Schnittpunkte gemein''. Diese Zahl ist die der Schnittpunkte der Kurven \( p = 0, q = 0\) an der Stelle \(u= v = 0.\) Die Gesamtzahl der Schnittpunkte, die \(\mathfrak P\) und \(\mathfrak D\) an allen Stellen haben, durch die sie beide hindurchgehen, wird mit \(({\mathfrak P}, {\mathfrak D})\) bezeichnet. Seien weiter \(\mathfrak L\) und \(\mathfrak M\) die Zähler der in Primteiler zerlegten Funktionen \(x-x_0, y-y_0.\) Dann ist \(({\mathfrak L},{\mathfrak L}) = ({\mathfrak M}, {\mathfrak M}) = 0,\) während die durch \(({\mathfrak L}, {\mathfrak M})\) bestimmte Zahl \( n \) der ``Grad von \( K \) in bezug auf \(x, y\)'' wird. Jeder Primteiler, dessen zugeordnete Funktion für irgend eine Stelle \(S\) Faktor der Funktionaldeterminante \( D = \frac {D(x-x_0, y-y_0)}{D(u,v)}\) ist, heißt ``Verzweigungsprimteiler in bezug auf \(x, y\)'', während eine ``Verzweigungsordnung'' angibt, wie oft seine zugeordnete Funktion in \( D \) aufgeht. Das Produkt der stets endlichen Anzahl von Verzweigungsprimteilern ist der ``Verzweigungsdivisor \(\mathfrak Z\)''. Sind \({\mathfrak L}_\infty, {\mathfrak M}_\infty\) die Nenner der in Primteiler zerlegten Größen \(x,y\) so wird \({\mathfrak K}={\mathfrak Z} {{\mathfrak L}_\infty^-}^2 -{{\mathfrak M}_\infty^-}^2\) als der ``kanonische Divisor'' eingeführt. Mit Hülfe der bisher eingeführten Begriffe wird dann noch eine gewisse Zahl \(\mathfrak w\) als die ``Verzweigungszahl der Stellen von \( K \) in bezug auf \(x,y\)'' definiert. Sind dann \(\pi_1, \pi_2\) die Geschlechter der Klassen \(({\mathfrak L})\) und \(({\mathfrak M}),\) so läßt sich die Zahl \(12(p + \pi_1 + \pi_2 + n - 1)\) durch Divisoreninvarianten ausdrücken. Das ist die in Aussicht gestellte Formel. Ihr Beweis beruht auf der Beziehung \(12 p = I + ({\mathfrak K}, {\mathfrak K}) - 8\) zwischen der \textit{Zeuthen - Segre} scheu Invariante \( I \) und dem numerischen Geschlecht \(p.\) Hierbei läßt sich \( I \) für Flächen mit beliebigen Singularitäten definieren. Mit Hülfe der gewonnenen Formel wird als Beispiel das numerische Geschlecht \(p\) der Fläche \[ z^2 = (y-b_1 x)(y-b_2 x) \dots (y-b_{2q}x) \] bestimmt, wo die \(b\) ungleiche Konstanten \((\neq 0)\) sind. Es ergibt sich nach Berechnung aller Zwischengrößen der Wert \(p = - (q - 1).\)
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