Zur Geschichte der unendlichen Reihen im christlichen Mittelalter. (Q1474309)

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Zur Geschichte der unendlichen Reihen im christlichen Mittelalter.
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    Zur Geschichte der unendlichen Reihen im christlichen Mittelalter. (English)
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    1914
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    Über die Geschichte der unendlichen Reihen im christlichen Mittelalter war bis vor kurzem sehr wenig bekannt. Die erste Anregung zu eingehenderen Untersuchungen über diesen Gegenstand gab \textit{Duhem} im dritten Bande (1913) seiner ``Études sur \textit{Léonard de Vinci}''; Duhem wies darauf hin, daß\textit{Oresme} in einer ungedruckten Arbeit die Summe der Reihe, deren allgemeines Glied \(\frac n{2^n}\) ist, angegeben hat und daß\ ein Nachfolger \textit{Oresmes}, ein sonst wenig bekannter portugiesischer Mathematiker \textit{Alvarus Thomas}, sich mit der angenäherten Summation gewisser verwickelter Reihen beschäftigte. Eine dieser Reihen kann, wie Ref. gelegentlich nachgewiesen hat (Bibl. Math. (3) 14; 89), leicht vermittels des natürlichen Logarithmus von 2 ausgedrückt werden. Die Abhandlung \textit{Wieleitners} bezieht sich eben auf den ``Liber de triplici motu'' (Paris 1509) des soeben genannten \textit{Alvarus Thomas} und den Anlaß, sich mit unendlichen Reihen zu beschäftigen, bekam dieser bei der Behandlung des Problems, die mittlere Bewegung eines sich mit veränderlicher Geschwindigkeit bewegenden Körpers zu berechnen. Die Zeit wurde dabei nicht in gleiche Abschnitte, sondern in Abschnitte, die eine unendliche abnehmende geometrische Reihe bildeten, eingeteilt, und die Geschwindigkeiten in den einzelnen Abschnitten sollten einer gewissen Bedingung genügen. Je nach der Art dieser Bedingung bekam \textit{Thomas} verschiedene unendliche Reihen von der Form \[ f(1) x + f (2) x^2 +\cdots+ f (n)x^n + \cdots \] und um die gesuchte mittlere Bewegung zu berechnen, mußte er diese Reihen summieren können. Die einfachste Reihe war die für welche \(f (n) = n\) und für diese Reihe gab \textit{Thomas} nach \textit{Oresme} den exakten Wert \(\frac x{(1-x)^2}\) an. Die meisten der übrigen Reihen waren weit schwieriger zu summieren und \textit{Thomas} mußte sich damit begnügen, eine untere und eine obere Grenze anzugeben. Einige der Reihen können, wie schon angedeutet wurde, unter Zuhilfenahme der logarithmischen Funktion summiert werden, andere dagegen sind so verwickelt, daß\ ihre Summen auch nicht mit unseren analytischen Hilfsmitteln angegeben werden können. (Vgl. auch das zweite nachst. Ref.)
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