Über die Beziehungen allgemeiner linearer Differentialgleichungen zu den binomischen. (Q1489259)

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English
Über die Beziehungen allgemeiner linearer Differentialgleichungen zu den binomischen.
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    Über die Beziehungen allgemeiner linearer Differentialgleichungen zu den binomischen. (English)
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    1909
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    Der \textit{Abel}sche Satz von der Unmöglichkeit der Auflösung der allgemeinen Gleichungen höheren als vierten Grades durch Wurzelgrößen besagt, daß für eine die Zahl 4 übersteigende Anzahl von \(m\) willkürlichen Größen \(x_1,x_2,\dots,x_m\) sich keine derselben in algebraisch-irrationaler Form durch rationale symmetrische Funktionen dieser \(m\) Größen darstellen läßt, und der Beweis dieses Satzes erforderte zunächst die Bestimmung der allgemeinsten Form einer algebraischen Funktion \(r\)-ter Ordnung und \(\varrho\)-ten Grades der Elemente \(x_1,x_2,\dots,x_m\). Nach Aufstellung dieser Form zeigt dann \textit{Abel}, daß, wenn eine der \(m\) Größen \(x_1,x_2,\dots,x_m\) sich algebraisch durch rationale symmetrische Funktionen dieser \(m\) Größen darstellen läßt, sich jeder der Teile, aus welchen dieser algebraische Ausdruck zusammengesetzt ist, als \textit{rationale} Funktion von \(x_1,x_2,\dots,x_m\) ergibt. In der vorliegenden Arbeit werden nun die \textit{Abel}schen Untersuchungen auf homogene lineare Differentialgleichungen übertragen, wobei an Stelle der Wurzelgrößen und ihrer sukzessiven Potenzen die Lösungen binomischer Differentialgleichungen und deren sukzessive Ableitungen treten. Nach Aufstellung der allgemeinsten Form einer binomischen Integralfunktion \(r\)-ter Ordnung und \(\varrho\)-ten Grades beweist Verf. das folgende Analogon des oben angegebenen \textit{Abel}schen Satzes: ``Wenn eine lineare homogene Differentialgleichung die Eigenschaft besitzt, daß sich ein Integral derselben als binomische Integralfunktion irgendeiner Ordnung und irgendeines Grades darstellen läßt, worin jede für den Ausdruck in Betracht kommende binomische Differentialgleichung irreduktibel ist mit Adjungierung der bezüglichen Integrale aller andern binomischen Differentialgleichungen, so läßt sich jeder Teil der binomischen Integralfunktion als eine mehrfach lineare Funktion von Integralen der vorgelegten Differentialgleichung und von Integralen und deren Ableitungen von binomischen Differentialgleichungen ausdrücken, welche entweder die gegebenen binomischen Differentialgleichungen selbst sind oder sich nur im Zeichen der rechten Seite von diesen unterscheiden, jenachdem die Ordnung derselben eine gerade oder ungerade Zahl ist.'' Dabei ist die Irreduktibilität der binomischen Differentialgleichungen in dem Sinne zu fassen, daß dieselben mit keiner gleichartigen algebraischen Differentialgleichung niederer Ordnung das betreffende Integral gemein haben; doch genügt für den Beweis eines Teiles dieses Satzes bereits die Irreduktibilität in dem Sinne, mit keiner solchen \textit{linearen homogenen} Differentialgleichung jenes Integral gemein zu haben. -- Durch Anwendung dieses Satzes ergibt sich schließlich noch als Analogon des \textit{Abel}schen Unmöglichkeitsbeweises, daß eine homogene lineare Differentialgleichung mit \textit{allgemeinen} Funktionalkoeffizienten kein binomisches Integral irgendwelchen Grades hat, wenn die Ordnung der Differentialgleichung größer als 2 ist; für die allgemeine lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung ist das Integral stets ein binomisches erster Ordnung und zweiten Grades.
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