Sur la géométrie à \(n\) dimensions. (Q1511201)

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Sur la géométrie à \(n\) dimensions.
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    Sur la géométrie à \(n\) dimensions. (English)
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    1901
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    Für die \(n\)-dimensionale Geometrie im \(S_n\) unterscheidet der Verf, folgende Richtungen: 1. die direkte, nur \textit{formale} Ausdehnung der \textit{Descartes}schen Methode (\textit{Graßmann, Cayley, Gauß, Cauchy}); 2. die Ausdehnung der metrischen und projektiven Geometrie (\textit{Jordan, d'Ovidio, Veronese}); 3. die Ersetzung von Ebene und Raum durch höhere Mannigfaltigkeiten je nach dem zugrunde gelegten Element (\textit{Plücker}sche Liniengeometrie, \textit{Lie}s Kugelgeometrie, die Ebene als fünffache Mannigfaltigkeit ihrer Kegelschnitte u. a.); 4. birationale Korrespondenzen zwischen zwei \(S_n\) (\textit{Brill, Kantor, Noether}); 5) Ausdehnung der gewöhnlichen Differentialgeometrie (\textit{Beltrami, Christoffel, Bianchi, Cesáro, Ricci, Darboux}sche Schule); 6. die Geometrie des \(S_n\) in der Theorie der kontinuierlichen Gruppen (\textit{Lie, Klein, Poincaré}); 7. die absolute Geometrie (\textit{Riemann, Helmholtz und Lie, Veronese}); 8. die darstellende Geometrie (\textit{Schlegel, Segre, Stringham, Veronese}); 9. die Kinematik (\textit{Beltrami, Clifford, Jordan}). Vgl. F. d. M. 31, 638, 1900 (siehe JFM 31.0638.01). Der Verf. beschäftigt sich vorwiegend mit Anwendungen der \textit{Lie}schen Theorie endlicher und unendlicher Gruppen auf den \(S_n\). \textit{Poincaré} hat eine solche Anwendung gegeben zur Bestimmung aller quadratischen Geometrien von zwei Mannigfaltigkeiten. Dies wird auf \(n\) Mannigfaltigkeiten ausgedehnt und auf diesem Wege die euklidische Geometrie des \(S_n\) konstruiert. Dabei denke man sich den \(S_n\) durch \(n\) unabhängige Größen \((x_1, x_2 \dots, x_n)\), die Koordinaten des Raumelementes (``Punktes''), bestimmt. Die \(\frac{n(n +1)}{2}\) Größen, die die Lage eines starren Körpers festlegen, heißen die ``Parameter'' desselben. Der Übergang aus einer Lage in eine andere, die ``Bewegung'', wird durch \(n\) Gleichungen charakterisiert: \[ (1) \quad x_i'= \xi_i (x_1, x_2, \dots, x_n; \;\alpha_1, \alpha_2, \dots, \alpha_\nu) \quad \left( \nu = \frac{n(n+1)}{2} \right), \] die eine kontinuierliche Gruppe mit \(\nu = \frac{n(n+1)}{2}\) Parametern \(\alpha\) bestimmen. Den Werten \(\alpha_1 =0, \dots, \alpha_\nu =0\) entspreche die identische Transformation. Eine infinitesimale Transformation führt die \(x_i\) über in \(x_i + \sum_1^\nu \alpha_j\, \frac{\partial \xi_i}{\partial \alpha_j}\); es wird nach \textit{Lie} ihr Symbol eingeführt und das Gesetz ihrer ``Zusammensetzung'' aufgestellt. Ist \(p_i = \frac{\partial f}{\partial x_i}\), so ist die Guppe der euklidischen Bewegungen durch die Symbole \(p_i\), \(x_ip_j - x_j p_j\) \((i,j = 1,2, \dots, n)\) bestimmt. Die charakteristischen Eigenschaften der Geometrie des \(S_n\) werden durch die ``invarianten'' Funktionen der Elemente geliefert. Zur Bestimmung solcher invarianten Funktionen \(\varphi\) dient ein vollständiges System von \(\frac 12 n(n+1)\) linearen partiellen Differentialgleichungen in \(2n\) Variabeln. Deren allgemeine Lösung kommt zurück auf die einer einfacheren vollständigen Systems von nur \(2n-1\) Gleichungen in \(2n\) Variabeln; dieses letztere besitzt stets eine, aber auch nur einer Lösung. So gelangt man zu der absoluten Invariante: \[ (2) \qquad \delta = \sqrt{\sum (x_i - x_i')^2}, \] der ``Entfernung'' zweier Punkte \((x), (x')\). Eine analoge Untersuchung über die lineare Mannigfaltigkeit \(x_i + \lambda_i x_1 + \alpha_i =0\); \((i= 1,2, \dots, n)\) führt zu der weiteren absoluten Invariante: \[ (3) \qquad \cos^2 \vartheta = \frac{\sum (\lambda_i \lambda_i' +1)^2}{\sum \lambda_i^2 +1) (\sum \lambda_i'^2 +1)}, \] wo \(\vartheta\) der ``Winkel'' der beiden linearen Mannigfaltigkeiten genannt wird. Auf diesem Wege werden noch weitere invariante Funktionen gewonnen, die mit dem obigen in nahem Zusammenhange stehen. Im zweiten Kapitel wendet sich der Verf. der Geometrie der quadratischen Mannigfaltigkeiten \(F_2\) im \(S_n\) zu. Es werden die \(F_2\) eingeführt: \[ (4) \qquad S\equiv \sum \sum a_{ij} x_i x_j + 2\sum a_{j, n+1} x_j + a_{n+1, n+1} =0 \quad (a_j = a_{ji}) \] und ihre Invarianten \(J\) gegenüber der euklidischen Bewegungsgruppe \((p_i, x_i p_j - x_j p_i)\) aufgesucht. Für eine solche Invariante \(J\), die in den Parametern \(a\) homogenen vom nullten Grade sein muß, gilt \[ \sum \sum\;a_{ij}\;\frac{\partial J}{\partial a_{ij}} =0, \] sowie gemäß\ der Definition der Invarianz \[ (5) \qquad \delta J \equiv \sum \sum\;\frac{\partial J}{\partial a_{ij}}\;\delta a_{ij} =0. \] Hat man demnach die Variationen \(\delta a_{ij}\) gemäß\ der euklidischen Gruppe gewählt, so ist das System (5) zu integrieren. Dieses wird umgeformt in ein einfacheres System von \(\frac 12 (n^2 + n+2)\) Gleichungen mit \(\frac12 (n+1) (n+2)\) Variabeln, das gerade \(n\) unabhängige Lösungen besitzt, die in durchsichtiger Form aufgestellt werden. Geometrisch sind es Funktionen der Quadrate der Halbachsen der \(F_2\). Für die Gruppe der Ähnlichkeit existieren \(n-1\) Invarianten, die die Verhältnisse der Achsen der \(F_2\) liefern. In derselben Weise führt das Studium der allgemeinen projektiven Gruppe zur projektiven Theorie der \(F_2\) und der Invariantentheorie. Weiterhin kann man Gruppen allgemeinerer Punkttransformationen sowie von Berührungstransformationen heranziehen. Im dritten Kapitel wird die Differentialgeometrie des \(S_n\) behandelt. Es wird an eine Arbeit von \textit{Zorawski} (F. d. M. 26, 697, 1895, JFM 26.0697.03) angeknüpft, der die euklidische Gruppe des \(S_3\) bezüglich aller Ableitungen der \(x,y,z\) bezüglich zweier unabhängigen Variabeln \(u, v\) ``erweitert'', deren Differentialinvarianten aufstellt und die wichtigen Sätze ausspricht: 1. alle diese Differentialinvarianten sind Funktionen der Fundamentalgrößen \(E, F, G, L, M, N\) und ihrer Ableitungen; 2. zwischen \(E, F, G, L, M, N\) und ihren Ableitungen bestehen drei wesentlich verschiedene Relationen; 3. zwischen \(E, F, G\) und deren Ableitungen besteht keine Relation. Diese Sätze sollen auf den \(S_n\) erweitert werden für \(n- 1\) unabhängige Variabeln \(u_1, u_2, \dots, u_{n- 1}\), so daß\ die \(x_i\) eine ``Fläche'' des \(S_n\) erfüllen. Man hat \[ (6) \qquad ds^2 = \sum \sum E_{ij} du_i du_j, \] wo \[ E_{ik} = \sum_1^n{^k}\;\frac{\partial x_k}{\partial u_i}\;\frac{\partial x_k}{\partial u_j}\,, \] und die Determinante der \(E_{ik}\) weiterhin eine wesentliche Rolle spielt. Der Verf. gelangt zu den Verallgemeinerungen der Gleichungen von \textit{Gauß, Mainardi} und \textit{Codazzi}. Ein Schlußkapitel beschäftigt sich mit den Biegungsinvarianten des \(S_n\), wobei die \textit{Gauß}sche Totalkrümmung, die \textit{Beltrami}schen Differentialparameter, die \textit{Minding}sche geodätische Krümmung u. a. ihre Erweiterung finden. Für den Leser wäre es wünschenswert gewesen, wenn der Verf. die Beziehungen seiner Untersuchungen zu denen seiner Vorgänger näher dargelegt hätte. So finden sich die wesentlichsten Ergebnisse der beiden ersten Kapitel in ähnlicher Weise bei \textit{Lie} selbst abgeleitet.
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