On the groups of linear substitutions and on the quadratic forms of Dirichlet and Hermite (Q1531880)

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English
On the groups of linear substitutions and on the quadratic forms of Dirichlet and Hermite
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    Statements

    On the groups of linear substitutions and on the quadratic forms of Dirichlet and Hermite (English)
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    1891
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    Siehe JFM 23.0216.01. Der Verfasser dehnt die geometrische, von Hrn. F. Klein für die Theorie der gewöhnlichen binären quadratischen Formen verwendete Methode auf die Theorie der quadratischen Formen mit complexen Coefficienten aus. Sind \(\alpha,\beta,\gamma,\delta\) ganze complexe Zahlen des Bereiches \((1,i)\) oder des Bereiches \((1\), \(\varepsilon=e^{\frac {2i\pi} 3})\), deren Determinante \(\alpha\delta-\beta\gamma=1\) ist, so bestimmen die linear gebrochenen Substitutionen \(z'=\frac {\alpha z+\beta} {\gamma z+\delta}\) je eine Gruppe \(G\) und \(G'\). Die erzeugenden Substitutionen dieser beiden Gruppen sind \[ \left(\begin{smallmatrix}\r\\ -1,\;0\\ 0,\;1\end{smallmatrix}\right), \quad \left(\begin{smallmatrix} 0,\;1\\ 1,\;1\end{smallmatrix}\right), \quad \left(\begin{smallmatrix} 0,\;1\\ 1,\;i\end{smallmatrix}\right), \] bezüglich \[ \left(\begin{smallmatrix}\r\\ -1,\;0\\ 0,\;1\end{smallmatrix}\right), \quad \left(\begin{smallmatrix} 0,\;1\\ 1,\;1\end{smallmatrix}\right), \quad \left(\begin{smallmatrix} 0,\;1\\ 1,\;\varepsilon\end{smallmatrix}\right) \cdot \] Nun wendet der Verfasser die von Hrn. Poincaré angegebene geometrische Darstellung der linearen Substitutionen mit complexen Coefficienten an, indem er die Werte der complexen Veränderlichen \(z=\xi+i\eta\) in gewöhnlicher Weise auf der \(\xi\eta\)-Ebene deutet und dann noch eine dritte zu beiden senkrechte Axe \(\zeta\) hinzufügt (vergl. F. d. M. XV. 1883. 349, JFM 15.0348.02, Acta Math. III. 54). Die Gruppen \(G\) und \(G'\) erweisen sich nach Poincaré'scher Bezeichnungsweise für alle Punkte des oberhalb der \(\xi\eta\)-Ebene gelegenen Halbraumes als discontinuirlich. Sodann wird für beide Gruppen die Existenz eines Fundamentalraumes bewiesen, d. h. es giebt einen Raum, welcher zu jedem Punkte des Halbraumes einen, und im allgemeinen nur einen, äquivalenten Punkt enthält. Für die Gruppe \(G\) ist dieser Fundamentalraum ein Polyeder, welches ausserhalb der Kugel \(\xi^2+\eta^2+\zeta^2=1\) zwischen den 4 Ebenen \(\xi=0\), \(\xi=\frac 1 2\), \(\eta=-\frac 1 2\) \(\eta=\frac 1 2\) eingeschlossen wird. Nach diesen allgemeinen Untersuchungen über Substitutionen wendet sich der Verfasser zum Studium der ``Dirichlet'schen Formen'', d. h. solcher binären quadratischen Formen, deren Coefficienten ganze Zahlen aus dem Bereiche \((1,i)\) oder \((1,\varepsilon)\) sind. Um eine solche Form geometrisch darzustellen, beschreibe man durch die beiden Punkte, welche in der \(\xi\eta\)-Ebene die Nullstellen der Form repräsentiren, im oberen Halbraume den die \(\xi\eta\)-Ebene orthogonal schneidenden Halbkreis. Dieser Halbkreis bestimmt umgekhert die Form bis auf einen Zahlenfactor und heisst der repräsentirende Halbkreis der Form. Diese geometrischen Betrachtungen gestatten nun eine sehr einfache und bemerkenswerte Definition der reducirten Form. Eine Dirichlet'sche Form wird nämlich reducirt genannt, falls ihr repräsentirender Halbkreis das Fundamentalpolyeder schneidet. Hieran schliesst sich der Nachweis der beiden Sätze, dass jede Dirichlet'sche Form einer reducirten Form äquivalent ist, und dass für eine gegebene Determinante \(D\) nur eine endliche Anzahl von reducirten Formen existirt. Da die Polyeder des Halbraumes sich an jeder Stelle der \(\xi\eta\)-Ebene verdichten, so durchsetzt der repräsentirende Halbkreis einer Form eine unendliche Reihe von Bogenstücken \(\dots l_{-3}, l_{-2}, l_{-1},l_1,l_2,l_3,\dots\) zerlegt. Durch Verwandlung derselben in reducirte Bogenstücke und mit Hülfe des eben bewiesenen Endlichkeitssatzes gelangt der Verfasser dann zu einer Periode reducirter Formen und zu dem Satze, dass zwei aequivalente Formen derselben Periode angehören. Die fernere Berücksichtigung der Thatsache, dass jede Substitution, welche die Form in sich überführt, ihren repräsentirenden Halbkreis ungeändert lässt, führt zur Aufstellung aller Transformationen der Form in sich. Diese Methode, angewandt auf die Hauptform (1, 0, \(-D\)), lehrt die ganzen complexen Lösungen der Pell'schen Gleichung \(t^2-Du^2=1\) ermitteln. Mit dem gleichen Erfolge lässt sich die geometrische Untersuchungsweise des Verfassers auf die ``Hermite'schen Formen'' anwenden, d. h. auf solche binären quadratischen Formen \(ax\overline x + bx\overline y + \overline b \overline x y + c y \overline y\), bei welchen \(a\) und \(c\) ganze reelle Zahlen, \(b\) eine ganze Zahl aus dem Bereiche (1, \(i\)) oder (1, \(\varepsilon\)) und die überstrichenen Buchstaben die conjugirt imaginären Werte bedeuten. Eine solche Form heisst definit oder indefinit, je nachdem \(D=b \overline b -ac\) negativ oder positiv ausfällt. Im ersteren Falle stellt die Gleichung \(az \overline z + bz + \overline b \overline z + c = 0\) in der \(\xi\eta\)-Ebene einen imaginären Kreis dar. Der durch diesen Kreis bestimmte Büschel von reellen Kugeln enthält 2 Punktkugeln, von denen die im oberen Halbraume gelegene der repräsentirende Punkt der Form genannt wird. Eine definite Form gilt dann als reducirt, wenn ihr repräsentirender Punkt im Fundamentalraume liegt. Für \(D>0\) stellt die obige Gleichung einen reellen Kreis der \(\xi\eta\)-Ebene dar. Die über diesem Kreise als Aequator beschriebene Halbkugel heisst die repräsentirende Halbkugel der Form, und eine indefinite Hermite'sche Form heisst reducirt, falls ihre repräsentirende Halbkugel das Fundamentalpolyender durchsetzt. Die zweite Abhandlung dehnt diese Untersuchungen aus auf die Bereiche \((1, i\sqrt D)\) und \(\left(1, \frac {-1+i\sqrt D} 2 \right)\), wo die positive ganze Zahl \(D\) im zweiten Falle der Bedingung \(\equiv 3\) nach dem Modul 4 unterliegt.
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    fractional linear transformations
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    reduction of quadratic forms
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    quadratic forms over integers in quadratic fields
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