Beiträge zur molecularen Theorie der Piezoelektricität. (Q1528031)

Die von Hrn. Riecke (Wied. Ann. XLIX. 553. 1893) gegebene moleculare Theorie der Erscheinungen der Piezo- und Pyroelektricität, welche diese Vorgänge auf die einfacheren der dielektrischen Polarisation zurückführt, wird von dem Verf. in mehreren Punkten verallgemeinert, ergänzt und vor allem etwas vereinfacht. Dabei wird das Hauptgewicht weniger auf die Symmetrieverhältnisse der die Molecüle umgebenden Polsysteme gelegt, wie es Hr. Riecke gethan hat, sondern mehr auf die Symmetrieverhältnisse des Potentials der Wirkung dieser Systeme. Zum Schluss wird noch eine andere Auffassungsweise des Phänomens der Piezoelektricität mitgeteilt, als die von Hrn. Riecke gegebene. Stellt der letztere sich die Molecüle als dielektrisch polarisirbare Körper vor, um welche sich ein unveränderliches System von elektrischen Polen gruppirt, so betrachtet Hr. Voigt dagegen die Molecüle als dielektrisch nicht polarisirbar, aber die in ihnen befindlichen, etwa au den einzelnen Atomen haftenden Pole als gegen einander verschiebbar. Es wird noch gezeigt, wie bei dieser Annahme die Grundgleichungen zu entwickeln sind.