Zur Schwingungsrichtung des polarisirten Lichtes. (Q1531380)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Zur Schwingungsrichtung des polarisirten Lichtes. |
scientific article |
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Zur Schwingungsrichtung des polarisirten Lichtes. (English)
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1890
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In der ersten der in der Ueberschrift genannten Arbeiten (siehe JFM 23.1071.04) bespricht Herr Cornu die Arbeit des Herrn O. Wiener über stehende Lichtwellen, über welche F. d. M. XXII. 1890. 1033 ff. (siehe JFM 22.1033.02) ausführlich referirt ist, und hebt vor allem die Wichtigkeit hervor, welche diese Arbeit für die Entscheidung zwischen der Fresnel'schen und der Neumann'schen Anschauung über die Richtung der Schwingung eines polarisirten Lichtstrahles habe. Nebenbei weist er auf die von der Pariser Akademie im Jahre 1868 mit dem Preise gekrönte Arbeit des Herrn Zenker hin, in der zuerst eine der Wiener'schen ähnliche Beobachtungsmethode in Vorschlag gebracht sei; doch habe Herr Wiener die Zenker'sche Arbeit nicht gekannt, auch bleibe ihm das Verdienst, die betreffenden Experimente wirklich ausgeführt zu haben. Gegen die Schlüsse, die Herr Cornu mit Herrn Wiener aus den in Rede stehenden Beobachtungen zieht, wendet sich Herr Poincaré (siehe JFM 23.1072.01). Gestützt auf die Anschauungen, die er in seinen Vorlesungen über die Theorie des Lichtes dargelegt hat, führt er aus, dass man nicht wissen könne, ob photographische Wirkung an das Vorhandensein von Elongationen der Aetherteilchen oder an das von Dilatationen des Aethers geknüpft sei. Je nachdem man die eine oder die andere Annahme mache, folge aus dem Wiener'schen Experimente die Richtigkeit der Fresnel'schen oder der Neumann'schen Anschauung. Bemerkt werden mag, dass die Wiener'schen Schlussfolgerungen mit ungefähr denselben Gründen bereits von Herrn Drude bekämpft sind (cf. F. d. M. XXII. 1890. 1034, JFM 22.1034.01). Die Grundanschauung, auf die sich Herr Poincaré sowohl als Herr Drude stützen, dass in jeder Welle zwei verschiedene Schwingungszustände gleichzeitig vorhanden sind, ist allerdings von Herrn Poincaré zuerst in seinen oben erwähnten Vorlesungen dargelegt. Die von Herrn Poincaré hervorgehobene Unbestimmtheit der Lösung suchen die Herren Cornu (siehe JFM 23.1072.03) und Potier (siehe JFM 23.1072.04) zu heben, indem sie auf die Thatsache verweisen, dass Herr Wiener an der Oberfläche eines reflectirenden Metallspiegels ein Minimum der photographischen Wirkung gefunden hat. Hieraus soll folgen, dass dieselben an den Zustand erster Art geknüpft sind, und dass daher die Fresnel'sche Anschauung die allein annehmbare ist. Denn bei senkrechter Incidenz an der Grenze eines Mediums mit dem Brechungsvermögen 1 (als ein solches kann ein polirter Silberspiegel betrachtet werden) sei die reflectirte Schwingung der einfallenden gleich und von entgegengesetztem Vorzeichen. Dass diese Ueberlegungen nicht zutreffend sind, erörtern die Herren Poincaré (siehe JFM 23.1072.05) und Drude (siehe JFM 23.1072.06) in den beiden zuletzt erwähnten Arbeiten. Herr Drude macht darauf aufmerksam, dass, wenn an dem Metallspiegel bei Zugrundelegung der Neumann'schen Anschauung auch ein Schwingungsbauch der Elongationen (des Zustandes erster Art) vorhanden sei, doch der Schwingungszustand zweiter Art (die Dilatation des Aethers) dort einen Knoten besitzen müsse, dass daher auch die Neumann'sche Anschauung dort ein Minimum der photographischen Wirkung ergebe. Herr Poincaré beweist, dass bei senkrechter Reflexion an der Grenze eines Mediums mit dem Brechungsvermögen 1 die Continuität aufhört, d. h. dass die Verrückungen zu beiden Seiten der Grenze dort nicht mehr gleich sind. Hier gilt also das Princip, das beiden Reflexionstheorien, der von Fresnel sowohl als der von Neumann, zu Grunde liegt, nicht mehr. In Folge dessen kann man aus diesem Grenzfall keinen Schluss zu Gunsten einer der beiden Theorien ziehen. Allerdings seien die den Gleichungen der Metallreflexion zu Grunde liegenden Hypothesen bei Fresnel einfacher als bei Neumann, und das spräche für Fresnel, zu dessen Gunsten man auch die Beobachtungen Fizeau's über die Aberration heranziehen könne. Aber eine endgültige Entscheidung, welche die Fresnel'sche Theorie als die allein mögliche hinstelle, könne man keiner der bisherigen Beobachtungen entnehmen. Die Note des Herrn Berthelot (siehe JFM 23.1072.02) enthält nichts, was für die zur Discussion stehende Frage wesentlich wäre. Herr Berthelot macht nur darauf aufmerksam, dass nach unserer jetzigen Kenntnis der chemischen Wirkungen des Lichtes letzteres den betreffenden chemischen Process nur auslöse, nicht aber direct chemisch wirke.
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