Ueber stationäre Strömmung der Elektricität in Platten. (Q1536293)

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Ueber stationäre Strömmung der Elektricität in Platten.
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    Ueber stationäre Strömmung der Elektricität in Platten. (English)
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    1889
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    Zwei unbegrenzte planparallele Platten von der Dicke \(\alpha_1\) und \(\alpha_2\) und den Leitungsfähigkeiten \(k_1\) und \(k_2\) berühren sich längs einer Grenzfläche; im Innern der zweiten in der Entfernung \(\beta\) von der Berührungsfläche tritt ein Strom von der Intensität \(S\) durch eine Elektrode, welche eine den Grenzflächen parallele Kreisscheibe vom Radius \(r_1\) bildet, nach beiden Seiten senkrecht ein (und im Unendlichen aus). Die \(z\)-Axe werde senkrecht auf den Grenzflächen durch den Mittelpunkt der Elektrode gelegt, ihr Anfangspunkt in die Berührungsfläche der zwei Leiter, ihre positive Richtung in den zweiten Leiter hinein; die Coordinaten eines beliebigen Punktes seien \(z\) und sein Abstand \(r\) von der \(z\)-Axe. Sind \(u_1\) und \(u_2\) die Werte des Potentials in den zwei Leitern, und zwar \(u_2'\) und \(u_2^{\prime\prime}\) seine Werte unterhalb und oberhalb der Ebene der Elektrode, so müssen folgende Gleichungen stattfinden: \[ \frac{d^2 u}{dr^2} + \frac{1}{r}\;\frac{du}{dr} + \frac{d^2 u}{dz^2} = 0, \] \[ \text{für} \quad z = - \alpha_1 \quad \frac{du_1}{dz} = 0, \quad \text{für} \quad z = \alpha_2 \quad \frac{du_2}{dz} = 0, \] \[ \text{für} \quad z = 0 \quad u_1 = u_2' \quad \text{und} \quad k_1\;\frac{du_1}{dz} = k_2\;\frac{du_2'}{dz}\,, \] \[ \text{für} \quad z = \beta \quad u_2' = u_2^{\prime\prime}, \quad \text{für} \quad z = \beta \quad \text{und} \quad r>r_1 \quad \frac{du_2'}{dz} = \frac{du_2^{\prime\prime}}{dz}, \] \[ \text{für} \quad z = \beta \quad \text{und} \quad r<r_1 \quad \frac{du_2^{\prime\prime}}{dz} - \frac{du_2'}{dz} = \frac{S}{\pi k_2 r_1 \sqrt{r_1^2 - r^2}}. \] Bezeichnet nun \(J(x)\) die Cylinderfunction \(0^{\text{ter}}\) Ordnung, so setzt der Verfasser: \[ u_1 = \frac{S}{\pi k_2} \int_{0}^{\infty} J(r \xi) [\varphi_1 (\xi)e^{z \xi} + \psi_1 (\xi) e^{-z \xi}] d \xi, \] analog \(u_2', u_2^{\prime\prime}\) mit andern Functionen \(\varphi_2', \psi_2', \varphi_2^{\prime\prime}, \psi_2^{\prime\prime}\); die obigen Bedingungen, denen der Factor von \(J(r\xi)\) zu genügen hat, ergeben dann eine hinreichende Anzahl von Gleichungen zur Bestimmung dieser Functionen. Statt dieselben aber daraus zu bestimmen, wird folgendes Verfahren angewandt. Es seien \(\nu\) die sämtlichen positiven Wurzeln der Gleichung \[ k_1 \text{tg\,}\nu \alpha_1 + k_2 \text{tg\,} \nu \alpha_2 = 0, \] und es werde gesetzt \[ \begin{aligned} & v_{1}^{\nu} = \cos \nu \alpha_2 \cos \nu (\alpha_1 + z) \quad \text{für} \;z \;\text{zwischen} \;- \alpha_1 \;\text{und} \;0,\\ & v_{2}^{\nu} = \cos \nu \alpha_1 \cos \nu (\alpha_2 - z) \;\text{für} \;z \;\text{zwischen} \;0 \;\text{und} \;\alpha_2.\end{aligned} \] Dann lässt sich eine beliebige Function \(f(z)\) in eine Reihe \[ f(z) = A_0 + \sum_{\nu} A_{\nu} v^{\nu} \] entwickeln, worin \(v^{\nu} = v_{1}^{\nu}\) zwischen \(- \alpha_1\) und 0, \(v^{\nu} = v_{2}^{\nu}\) zwischen 0 und \(\alpha_2\) zu setzen ist; und zwar ist, wie sich nach einer bekannten Methode ergiebt, \[ (k_1 \alpha_1 + k_2 \alpha_2) A_0 = k_1 \int_{-\alpha_1}^{0} f(z) dz + k_2\int_{0}^{\alpha_2} f(z) dz, \] \[ (k_1 \alpha_1 \cos^2 \nu \alpha_2 + k_2 \alpha_2 \cos^2 \nu \alpha_1) A_{\nu} = k_1 \int_{-\alpha_1}^{0} f(z) v_{1}^{\nu} dz + k_2 \int_{0}^{\alpha_2} f(z) v_{2}^{\nu} dz. \] Setzt man hierin \(f(z)\) gleich dem obigen Wert von \(u\), so fallen die unbekannten Functionen \(\varphi, \psi\) in Folge der zwischen ihnen stattfindenden Bedingungsgleichungen heraus, und es ergiebt sich \[ u_1 = \frac{S \log r}{\pi (k_1 \alpha_1 + k_2 \alpha_2)} \] \[ - \frac{2S}{\pi}\;\sum_{\nu}\;\frac{\cos \nu \alpha_1 \cos \nu \alpha_2 \cos \nu (\alpha_1 - \beta) \cos \nu (\alpha_1 + z)}{k_1 \alpha_1 \cos^2 \nu \alpha_2 + k_2 \alpha_2 \cos^2 \nu \alpha_1} \int_{1}^{\infty} \frac{e^{-\nu r \xi}}{\sqrt{\xi^2 - 1}}\;d \xi, \] \[ u_2 = \frac{S \log r}{\pi (k_1 \alpha_1 + k_2 \alpha_2)} \] \[ - \frac{2S}{\pi}\;\sum_{\nu}\;\frac{\cos^2 \nu \alpha_1 \cos \nu (\alpha_2 - \beta) \cos \nu (\alpha_2 - z)}{k_1 \alpha_1 \cos^2 \nu \alpha_2 + k_2 \alpha_2 \cos^2 \nu \alpha_1} \int_{1}^{\infty} \frac{e^{-\nu r \xi}}{\sqrt{\xi^2 - 1}}\;d \xi. \] Daraus ergiebt sich dann durch Superposition \(u\) auch für den Fall zweier gerade übereinander liegenden Elektroden, die eine im zweiten, die andere im ersten Leiter.
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