Sur les points de plissements. (Q1535801)

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Sur les points de plissements.
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    Sur les points de plissements. (English)
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    1889
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    Siehe auch JFM 21.0779.02. Wenn eine Doppeltangentialebene sich über die doppelt berührte Fläche fortbewegt, kann es kommen, dass die beiden Berührungspunkte zusammenfallen. Einen Flächenpunkt, in welchem dies geschieht, nennt der Verfasser ``Faltenpunkt''. Er rechtfertigt diesen Namen damit, dass überall, wo sich eine ``Falte'' bildet, ein solcher Faltenpunkt auftritt, was man sich durch die Falten eines Kleides versinnlichen kann. Diese Faltenpunkte haben bei gewissen thermodynamischenFlächen eine besondere Bedeutung, wie zuerst Maxwell in seiner Theory of heat gezeigt hat, und worüber auch Herr van der Waals eine in diesem Bande, Abschnitt XI, Cap. 4 (JFM 21.1002.03) zu besprechende Arbeit veröffentlicht hat. Ein Faltenpunkt muss sowohl auf der parabolischen Linie als auch auf der Linie der vierpunktig berührenden Tangenten liegen (nach englischer Bezeichnung auf der Spinodal- und der Flecnodal-Curve). -- Während also der Tangentialschnitt für einen parabolischen Flächenpunkt im allgemeinen im Berührungspunkte eine Spitze bildet, so ist ein Faltenpunkt ein Selbstberührungspunkt zweier Aeste des Tangentialschnittes. Die Selbstberührungstangente ist immer reell. Die sich berührenden Aeste sind in der Nachbarschaft des Faltenpunktes im allgemeinen entweder beide imaginär (Faltenpunkte erster Art) oder beide reell (F.-P. zweiter Art). Im ersten Abschnitte untersucht der Verfasser das Verhalten der Fläche in der Nähe eines Faltenpunktes. Wählt man den Faltenpunkt zum Anfangspunk, die Flächennormale zur \(z\)-Axe, die vierpunktig berührende Tangente zur \(y\)-Axe, so wird \[ z = c_1 x^2 + d_1 x^3 + d_2 x^2 y + d_3 xy^2 + d_4 y^3 + e_1 x^4 + \cdots, \] wo man die späteren Glieder für hinlänglich kleine \(x\) und \(y\) vernachlässigen kann. Lässt man \(x\) von derselben Ordnung wie \(y^2\) unendlich klein werden, so nimmt diese Gleichung, wenn man die Glieder gleicher Ordnung zusammenstellt, die Form an \[ z = [c_1 x^2 + d_3 xy^2 + e_5 y^4] + [d_2 x^2 y + e_4 xy^3 + f_6 y^5]+ [d_1 x^3 + e_3 x^2 y^2 + f_5 xy^4 + g_7 y^6 ] + \cdots, \] und auch, wenn \(x\) von niederer Ordnung ist als \(y^2\), können die späteren dieser Klammern gegen die erste im Grenzfall vernachlässigt werden, so dass die Gleichung der Flächen in der Nähe des Faltenpunktes ersetzt werden kann durch \[ z = c_1 x^2 + d_3 xy^2 + e_5 y^4. \] Der Faltenpunkt ist von der ersten oder der zweiten Art, je nachdem \(4c_1 e_5 - d_3^2\) positiv oder negativ ist. Singuläre Fälle (Doppeltfaltenpunkte) treten auf, wenn entweder \(d_3 = 0\) oder \(4c_1 e_5 - d_3^2 = 0\) ist. Im zweiten Abschnitt wird das Verhalten der Faltenpunkte bei stetigen Formänderungen der Fläche untersucht. Die hierbei sich ergebenden Resultate fasst der Verfasser etwa folgendermassen zusammen: Wenn eine Fläche einer stetigen Umformung unterworfen wird, und dabei das Auftreten von Ausnahmepunkten höherer Ordnung, sowie das ``nicht effective'' Auftreten solcher erster Ordnung vermieden wird, so tritt ein Reell- oder Imaginärwerden nur ein, wenn auf der Fläche auftreten homogene Doppelfaltenpunkte \((d_3 = 0)\), heterogene Doppelfaltenpunkte \((d_3^2 - 4c_1 e_5 = 0)\), Osculationspunkte (d. i. Nabelpunkte), oder Knotenpunkte. In den homogenen (heterogenen) Doppelfaltenpunkten kommen zwei gleichartige (ungleichartige) Faltenpunkte zusammen. Uebergang vom Reellen zum Imaginären findet statt. In den Osculationspunkten kommen ein oder drei reelle Faltenpunkte zusammen, nämlich so viel, als der Tangentialschnitt reelle Zweige zeigt. Diese Faltenpunkte sind immer zweiter Art. Uebergang vom Reellen zum Imaginären findet nicht statt. In einem Knotenpunkte kommen im ganzen 24 Faltenpunkte zusammen. Ist der Knotenpunkt isolirt, dann sind alle 24 imaginär. Stossen im Knotenpunkte zwei Flächenteile zusammen, dann ist die Zahl der bei der Umformung auftretenden reellen Faltenpunkte gleich der doppelten Zahl der bei einer gewissen Fläche dritter Ordnung durch den Knoten gehenden reellen Geraden. Um die Fläche dritter Ordnung zu erhalten, hat man den Coordinatenanfang nach dem Knoten zu verlegen und aus der dann erhaltenen Gleichung der Fläche die Glieder vierter und höherer Ordnung fortzulassen. Die Faltenpunkte werden entweder bei der Trennung reell, bei der Verbindung imaginär und sind dann erster Art, oder das Umgekehrte tritt ein, dann sind sie zweiter Art. Eine Aenderung der Art eines Faltenpunktes tritt nicht ein. Der Verfasser macht noch einige Andeutungen über die Aenderungen, welche mit gewissen Curven der Fläche bei diesen Aenderungen der Faltenpunkte vor sich gehen, behält sich aber darüber ausführlichere Mitteilungen vor. Zum Schluss werden die Faltenpunkte der Flächen dritter Ordnung genauer betrachtet. Diese sind nichts anderes als die sogenannten asymptotischen Punkte. Der Verfasser zeigt, wie sich bei diesen Flächen die allgemeinen Gesetze vereinfachen. Es zeigt sich, dass Doppelfaltenpunkte derselben nur bei vierfachen Geraden auftreten, und dass alle Punkte solcher Geraden als Doppelfaltenpunkte zu betrachten sind. Die Knotenpunkte zeigen die Eigentümlichkeit, dass reelle Falten nur bei dem Vorgang des Verbindens entstehen, nicht bei der Trennung. Schliesslich ergiebt sich sehr einfach der interessante Satz: Bei jeder Fläche dritter Ordnung ist die Differenz zwischen der Zahl der reellen Faltenpunkte und der reellen Geraden gleich drei. Der Verfasser führt hinzu, dass der Satz in dieser Form nirgends bisher ausgesprochen sei, dass aber sein Inhalt teilweise bereits früher angegeben ist, z. B. von Zeuthen (Math. Ann. VIII. 5, F. d. M. VI. 1874. 505, JFM 06.0505.01), wo aber das oben ausgesprochene einfache Gesetz nicht erkannt zu sein scheint.
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