Ueber den Poisson'schen Satz bei Existenz von Bedingungsgleichungen. (Q1533999)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber den Poisson'schen Satz bei Existenz von Bedingungsgleichungen. |
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Ueber den Poisson'schen Satz bei Existenz von Bedingungsgleichungen. (English)
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1890
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Die Differentialgleichungen der Dynamik nehmen bei Existenz von Bedingungsgleichungen: \[ F_1(q_1,q_2,\dots,q_n,t)=0,\quad F_2=0,\dots,F_k=0 \] die Form an: \[ \text{(I)}\quad \begin{cases} \frac{dq_i}{dt}=\frac{\partial H}{\partial p_i}, \\ \frac{dp_i}{dt}=-\frac{\partial H}{\partial q_i}-\lambda_1 \frac{\partial F_1}{\partial q_i}- \cdots - \lambda_k \frac{\partial F_k}{\partial q_i} \quad (i=1,2,\dots,n). \end{cases} \] Die Factoren \(\lambda\) müssen aus den Gleichungen: \[ \frac{\partial^2F_s}{\partial t^2} + \frac{\partial A_s}{\partial t} + \left( \frac{\partial F_s}{\partial t} + A_s,H \right) = \lambda_1 (F_1,A_s)+ \lambda_2(F_2,A_s)+ \cdots + \lambda_k(F_k,A_s) \quad (s=1,2,\dots,k) \] bestimmt werden, wo die Klammern das Poisson'sche Symbol bezeichnen und \(A_s = (F_s, H)\) ist. Indem der Verfasser die notwendige und hinreichende Bedingung sucht, damit das aus zwei Integralen des Systems (I) gebildete Poisson'sche Symbol im allgemeinen auch ein Integral dieses Systems sei, kommt er zu folgendem Satz: ``Sind zwei Integrale \(\varphi\) = const. und \(\psi\) = const. des Systems (I) gegeben, so ist auch \((\varphi, \psi)\) = const. ein Integral des Systems (oder es ist identisch Null oder identisch gleich einer Constante) in dem Falle, wenn folgende identische Gleichung stattfindet: \[ \sum_{s=1,2,\dots,k} \{ (\varphi,F_s).(\psi,\lambda_s) - (\psi,F_s).(\varphi,\lambda_s) \} = 0. \] Der Beweis des Satzes beruht auf den bekannten Eigenschaften des Poisson'schen Symbols. Aus diesem Satze folgt als specieller Fall der Jacobi'sche Satz (Nova Methodus \(\S\) 51, Theorema VII) bei den Annahmen, welche Jacobi macht, nämlich: 1) dass \(H,F_1,F_2,\dots, F_k\) die Zeit \(t\) nicht enthalten, 2) dass \(t\) auch im Integral \(\varphi\) = const. nicht vorkommt, 3) dass die Identitäten: \[ (\varphi,F_1)=0,\dots,(\varphi,F_k)=0 \] stattfinden. Der Jacobi'sche Satz behält seine Geltung auch in dem allgemeineren Falle, wenn nur die Voraussetzungen (2) und (3) bestehen, aber die Bedingungsgleichungen und die Function \(H\) die Zeit \(t\) enthalten können. Zum Schluss führt der Verfasser als Beispiel an: Wenn \(\varphi\) = const. das Integral von der Erhaltung der Bewegung des Schwerpunkts oder von der Erhaltung der Flächenräume des Systems (I) ist (vorausgesetzt, dass letzteres ein solches besitzt), und wenn \(\psi\) = const. irgend ein anderes Integral desselben Systems ist, so stellt \((\varphi, \psi)\) = const. auch ein Integral dieses Systems dar (oder es ist identisch Null oder gleich Const.).
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