Ueber Schwingungsprobleme. (Q1539343)

Das Princip der von dem Verf. für die Behandlung von Schwingungsproblem benutzten Methode lautet wie folgt: ``Man denke sich zunächst das schwingende Object in seiner natürlichen Gleichgewichtslage und gebe jedem seiner Punkte so viele Coordinaten \(x, y, z\), wie das Object Dimensionen hat. Dann nehme man an, jeder Punkt desselben habe eine kleine willkürliche Verschiebung erlitten, deren Componenten \(u, v, w\) sind. \(u, v\) und \(w\) können dann als willkürliche Functionen von \(x, y, z\) dargestellt und in Reihen entwickelt werden, jedenfalls mittels der Fourier'schen Reihe, unter Umständen auch mittels anderer, dem speciellen Falle angemessener Ausdrücke. So erhält man irgend eine der drei Grössen \(u, v, w\) in der Form \[ a=a_1f_1(x, y, z)+a_2f_2(x, y, z)+ a_3f_3(x, y, z)+ \dotsm . \] In diesem Ausdrucke sind dann \(x, y, z\) die Coordinaten, welche der betrachtete Punkt haben würde, wenn er in der Gleichgewichtslage wäre, d. h. sie sind von der Zeit unabhängig. Die Parameter \(a_1, a_2, \ldots\) dagegen hängen von der Zeit ab, und sind sie zur Zeit \(t\) bekannt, so bestimmen sie die Form des Objects zur Zeit \(t\). Man kann also die Parameter \(a\) als die Coordinaten des Objects ansehen und kann demgemäss auf sie die Lagrange'sche Gleichung \[ \frac{d}{dt}\left(\frac{\partial L}{\partial \dot a}\right) -\frac{\partial L}{\partial a}=-\frac{\partial U}{\partial a} \] anwenden, in welcher \(L\) die lebendige Kraft, \(U\) das Ergal bezeichnet, und \(\dot a\) für \(da/dt\) steht. (Sind nur eine oder zwei Dimensionen zu berücksichtigen, so fallen \(y, z\) bezw. fällt \(z\) aus den Functionen \(f\) heraus.) In dieser Anwendungen besteht die Methode.'' Der Verf. führt dieselbe an der Behandlung der unendlich kleinen Schwingungen einer ebenen, rechteckigen Platte durch.