Zur Theorie der dynamo-elektrischen Maschinen. (Q1544688)

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Zur Theorie der dynamo-elektrischen Maschinen.
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    Zur Theorie der dynamo-elektrischen Maschinen. (English)
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    1882
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    Der Verfasser berechnet zunächst die von dem festen Elektromagneten an dem mit den Windungen fest verbundenen Ringe bei dessen Drehung in der Zeiteinheit geleistete ponderomotorische Arbeit; dieselbe ist, wenn wir vorläufig die in der Masse des Ringes inducirten Ströme vernachlässigen, \[ (1)\quad T=T_1+T_2, \] wo \(T_1\) die an den Ringwindungen, \(T_2\) die an dem im Eisenring entwickelten Magnetismus geleistete Arbeit bedeutet. Den festen Elektromagneten betrachtet der Verfasser als einen Magneten, dessen Axe in die Pollinie fällt, und stellt die Abhängigkeit seines Moments von der Stromstärke \(i\) nach Fröhlich durch die Gleichung dar \[ (2)\quad M=\frac{Ai}{1+\alpha i}\cdot \] Die vom Strome \(i\) durchfiossenen Ringwindungen betrachtet er als einen Magneten vom Moment \(N = Bi\), dessen Axe in die auf der Pollinie senkrechte Richtung (nahezu die Verbindungslinie der Bürsten) fällt, und welcher übrigens zum Ringe genau ebenso wie der feste Elektromagnet liegt. Ist also \(v\) die Tourenzahl, \(h\) eine Constante, so kann \[ (3)\quad T_1=-hMNv \] gesetzt werden. Das magnetische Moment \(P\) des Ringes wird durch eine magnetisirende Kraft erzeugt, welche nach Vorstehendem als von einem Magneten von dem resultirenden Moment \(\sqrt{M^2+N^2}\) ausgehend angesehen werden kann; die Axe von \(P\) fällt also in die Axe dieses resultirenden Moments, ihr Winkel \(\varphi\) mit der Pollinie bestimmt sich mithin durch die Gleichung \[ \cos\varphi= \frac{M}{\sqrt{M^2+N^2}}, \] und sein Moment kann, analog der Gleichung (2), durch \[ P=\frac{C\sqrt{M^2+N^2}}{ 1+\gamma\sqrt{M^2+N^2}} \] dargestellt werden, oder indem man in dem Factor von \(\gamma\) \(M\) und \(N\) einfach proportional mit \(i\) annimmt, \[ P=\frac{C\sqrt{M^2+N^2}}{1+\beta i}; \] die Componenten von \(P\) nach der Pollinie und senkrecht zu derselben sind also \[ (4)\quad P_1=P\cos\varphi=\frac{CM}{1+\beta i},\quad P_2=P\sin\varphi=\frac{CN}{1+\beta i} \cdot \] Die Arbeit des festen Elektromagneten an dem Ringmagnetismus vom Moment \(P_1\), welcher durch den Elektromagneten selbst erzeugt ist, muss nun = 0 sein; denn wenn ein Rotationskörper durch eine äussere Kraft magnetisirt wird, so kann die magnetisirende Kraft auf denselben kein Drehungsmoment ausüben. Mithin ist \(T_2\) gleich der an dem Ringmagneten vom Moment \(P_2\) geleisteten Arbeit, kann also, analog der Gleichung (3), durch \[ (5)\quad T_2=-kMP_2v= -kCv\frac{MN}{1+\beta i} \] dargestellt werden. Dieser Ausdruck lässt sich noch anders auffassen. Bezeichnet nämlich \(T_2'\) die von den ruhend gedachten Ringwindungen an dem Ringmagnetismus geleistete Arbeit, so ist nach dem oben benutzten Satze \(T_2+T_2'=0\), d. h. \(T_2\) ist auch gleich der Arbeit des ruhend gedachten Ringmagnetismus an den Ringwindungen, wobei jetzt nach demselben Satze die Arbeit der Ringwindungen an dem durch sie erzeugten Ringmagnetismus \(P_2\) oder die Arbeit von \(P_2\) an den Ringwindungen = 0 ist, mithin \[ (5^{\text{a}})\quad T_2=-k'P_1Nv = -k'Cv\frac{ MN}{1+\beta i}, \] was in der That mit Gleichung (5) übereinstimmt, wenn man \(k'= k\) setzt. Bei sehr schneller Rotation des Ringes kann möglicher Weise seine magnetische Axe eine etwas andere Richtung und sein Moment eine etwas andere Grösse erhalten, als wenn er ruht; es wird angenommen, dass dadurch die magnetische Axe um einen kleinen Winkel \(\varepsilon v\) im Sinne der Rotation gedreht wird, sodass die Componenten des Moments sind \[ P_1' = P\cos(\varphi +\varepsilon v) = P(\cos\varphi- \varepsilon v\sin\varphi) = \frac{C(M-\varepsilon v N)}{1+\beta i}, \] \[ P_2' = P\sin(\varphi +\varepsilon v) = P(\sin\varphi+ \varepsilon v\cos\varphi) = \frac{C(N+\varepsilon v M)}{1+\beta i}\cdot \] Bezeichnen wir also mit \(T_2\) die Arbeit des festen Elektromagneten an dem Ringmagnetismus, mit \(T_2'\) die Arbeit des ruhenden Ringmagnetismus an den Ringwindungen, so erhalten dieselben jetzt nach (5) und \((5^{\text{a}})\) etwas verschiedene Werte, nämlich \[ (6)\quad \begin{cases} T_2=-kvMP_2' = -\frac{kvCM}{1+\beta i} (N+\varepsilon vM), \\ T_2'=-kvNP_1' = -\frac{kvCN}{1+\beta i} (M- \varepsilon vN)\cdot \end{cases} \] Schliesslich berücksichtigt der Verfasser noch die in der Masse des Ringes inducirten Ströme, welche teils selbst ein magnetisches Moment haben, welches sich zu dem des Ringmagnetismus addirt, teils neuen Ringmagnetismus erzeugen; zu diesem Zweck führt er noch ein mit einer kleinen Constante \(\eta\) multiplicirtes Glied ein. Dadurch wird schliesslich, indem auch statt \(\varepsilon\) eine andere Constante \(\varepsilon'\) eintritt, \[ \text{(I)}\quad \begin{cases} T=T_1+T_2 = -MNv\left( h+\frac{kC}{1+\beta i} \right) -kM^2v^2 \left( \eta+\frac{\varepsilon' C}{1+\beta i} \right) \\ = -i^2\left[ \frac{ABv}{1+\alpha i} \left( h+\frac{kC}{1+\beta i} \right) + \frac{kA^2 v^2}{(1+\alpha i)^2} \left( \eta+ \frac{ \varepsilon'C}{ 1+\beta i} \right) \right] \cdot \end{cases} \] Die durch die Drehung in der Zeiteinheit erzeugte elektromotorische Kraft ist bekanntlich durch die Gleichung \(Ei = - T\) bestimmt, wobei aber der Ring als ruhend zu betrachten, also \(T = T_1 + T_2'\) zu setzen ist. Dazu kommt aber noch die durch die Stromwechsel an den zwei Indifferenzstellen erzeugte elektromotorische Kraft. Beim Vorübergang einer der Spulen, in welche die Ringwindungen zerfallen, an einer Indifferenzstelle wird die Spule für einen Moment durch die Bürste geschlossen; dadurch entsteht aber weder in ihr selbst eine wirksame elektromotorische Kraft, weil der inducirte Strom nicht durch die übrige Leitung fliesst, noch auch in den übrigen Ringwindungen weil die in zwei zu der Spule symmetrischen Windungen inducirten Ströme dieselbe Richtung haben, sich also in die äussere Leitung in entgegengesetzter Richtung ergiessen. Nachdem aber die Spule aus der ersten Windungshälfte in die zweite übergetreten ist, kehrt sich der Strom in ihr um, wodurch einesteils in ihr selbst eine elektromotorische Kraft entsteht, andernteils auch in der benachbarten Spule derselben Windungshälfte, da diese jetzt nicht mehr durch die auf die symmetrische Spule, welche in sich geschlossen ist, wirkende neutralisirt wird. Der Mittelwert der Summe dieser zwei elektromotorischen Kräfte in der Zeiteinheit kann, da er der Tourenzahl \(v\) proportional sein muss, \(=-\varrho iv\) gesetzt werden. Dadurch wird, wenn \(R\) den gesamten Widerstand bezeichnet, \[ \text{(II)}\quad \frac Ei=R=\frac{ABv}{1+\alpha i} \left( h+\frac{kC}{1+\beta i} \right) - \varrho v-kB^2v^2 \left( \eta + \frac{\varepsilon'C}{1+\beta i} \right) \cdot \] Diese Gleichung ist für \(i\) eine quadratische, von welcher aber nur die eine, positive Wurzel zu brauchen ist, da der in den Nennern der Gleichung (II) vorkommende Wert von \(i\) seiner Bedeutung nach nur einen positiven Wert haben kann; diese Wurzel wird durch Einführung anderer Constanten in die Form gebracht \[ i=\frac 12(pw'-a-b) + \frac 12 \sqrt{(pw'+a-b)^2 + 4cw}, \] wo \[ w=\frac{v}{R+\varrho v+ \sigma v^2},\quad w'=w\left( 1-\frac{\lambda}{p} v \right), \] und wo sämtliche Constanten ausser \(w\) von \(R\) und \(v\) unabhängig sind; \(\varrho, \sigma, \lambda\) sind sehr klein.
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