Ueber elektrische Schwingungen. Ueber die Polarisations-Erscheinungen, welche durch dieselben hervorgebracht werden. (Q1544670)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber elektrische Schwingungen. Ueber die Polarisations-Erscheinungen, welche durch dieselben hervorgebracht werden. |
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Ueber elektrische Schwingungen. Ueber die Polarisations-Erscheinungen, welche durch dieselben hervorgebracht werden. (English)
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1883
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Die Wechselströme in den beiden je eine Rolle des Sinusinductors enthaltenden Kreisen (vgl. die vorige Abhandlung) mögen ausgedrückt werden durch \[ (1)\quad i_1=G\cos (\pi nt-\varepsilon),\quad i_2=G_2\cos(\pi nt-\varepsilon_2-\eta), \] dann ist die Ablenkung der beweglichen Rolle des Dynamometers bei \(n = 80\), wovon die Schwingungszahl niemals weit abwich und worauf die Ablenkung immer zurückgeführt wurde, \[ (2)\quad a=kn\int_0^{\frac 1n} i_1i_2 dt = \frac k2 GG_2 \cos(\varepsilon-\varepsilon_2-\eta). \] Es wurde \(\eta=\frac{\pi}{2}\) genommen; da dann (vgl. die vorige Abhandlung) \(a = 0\) war, so war \(\varepsilon_2=\varepsilon\). Wird nun in den ersten Kreis eine Polarisationszelle eingeschaltet, ohne dass dadurch der Widerstand sich merklich ändert, so kommt zu dem Strom \(i_1\) ein Polarisationsstrom \(i_1'\) von derselben Periode hinzu, welcher also durch \[ (1^{\text{a}})\quad i_1'=H\cos (\pi nt-\varepsilon') \] ausgedrückt werden kann, und es entsteht nach (2) eine Ablenkung \[ \alpha=kn\int_0^{\frac 1n} (i_1+i_1')i_2 dt = kn\int_0^{\frac 1n} i_1'i_2 dt \] \[ =\frac k2 HG_2\cos \left( \varepsilon'-\varepsilon_2-\frac{\pi}{2} \right) = \frac k2 HG_2\sin (\varepsilon'-\varepsilon). \] Ist ferner \(\beta\) die Ablenkung bei \(\eta = 0\) und ohne Polarisationszelle, so ist nach (2) \[ \beta=\frac k2 GG_2, \] folglich \[ (3)\quad y=\frac{\alpha}{\beta} = \frac HG \sin(\varepsilon'-\varepsilon), \] wo \(\frac HG\) das Amplitudenverhältnis, \(\varepsilon'-\varepsilon\) den Phasenunterschied des Polarisationsstroms und des polarisirenden Stroms bezeichnet. Setzt man ferner \(i_1+i_1'=K\cos(\pi nt-\varepsilon-\varphi)\), so wird \[ (3^{\text{a}})\quad \text{ tg }\varphi = \frac{H\sin(\varepsilon'-\varepsilon)}{G+H\cos(\varepsilon'-\varepsilon)} \cdot \] Die wahrscheinlichste Annahme über den Phasenunterschied \(\varepsilon'-\varepsilon\) ist nun die, dass der polarisirende Strom während der ersten Hälfte einer Schwingung die von dem vorhergehenden entgegengesetzten Strom herrührende Belegung der Elektroden neutralisirt und während der zweiten Hälfte eine neue Belegung bildet; da diese am Ende der Schwingung ihr Maximum erreicht, so ist \(\varepsilon'-\varepsilon = \frac{\pi}{2}\). Unter dieser Annahme gehen die Gleichungen (3) und \((3^{\text{a}})\) über in \[ (4)\quad y=\frac HG = \text{ tg }\varphi, \] d.h. \(y\) ist gleich dem Verhältnis der Stromamplituden, also auch gleich dem Verhältnis \(\frac{H'}{G'}\) der Amplituden der elektromotorischen Kräfte des Polarisationsstroms und des polarisirenden Stroms, und auch gleich der Tangente der durch den Polarisationsstrom bewirkten Phasenänderung des Gesamtstroms. \(H'\) ist eine Function von \(e_1=\frac ex\), wo \(x\) die Fläche der (vollkommen gleichen) Elektroden und \(e = \int_0^{\frac{1}{2n}} i_1dt\) die ganze während einer Halbschwingung durchgegangene Elektricitätsmenge bezeichnet; wegen der Grösse von \(w_1\) kann man nach Gleichung (1) der vorigen Abhandlung \(i_1 = \frac{nE_1}{w_1}\cos\pi nt\) setzen, also \[ e_1=\frac 1x \frac{E_1}{\pi w_1}; \] ferner war \(G'=nE_1=2\) Daniell, also \(2y = H' = f(e_1)\) die elektromotorische Kraft der Polarisation in Daniell. Setzt man \[ c=\frac{e_1}{H'} = \frac{E_1}{2\pi w_1} \frac{1}{yx}, \] so würde \(c\), wenn es constant wäre, d. h. wenn \(yx\) von \(x\) unabhängig wäre, die Capacität der Flächeneinheit des durch die Elektroden gebildeten Condensators bedeuten. Die Versuche bestätigten indessen diese Constanz von \(yx\) durchaus nicht, sondern dasselbe wächst mit wachsendem \(x\) und nähert sich einem Grenzwert; aus Beobachtungen von Falck berechnet der Verfasser den Grenzwert der Capacität \(c\) für sehr grosse \(x\) oder sehr kleine \(e_1\), indem er \(y = ae_1-be_1^3\), also \[ yx=ae-b\frac{e^3}{x^2} = A-\frac{B}{x^2} \] setzt und aus den Beobachtungen den Grenzwert \(A\) bestimmt.
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