Theorie elastischer Körper. Eine Einleitung zur mathematischen Physik und technischen Mechanik. (Q1546346)

From MaRDI portal
Revision as of 04:50, 5 March 2024 by Import240304020342 (talk | contribs) (Set profile property.)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Theorie elastischer Körper. Eine Einleitung zur mathematischen Physik und technischen Mechanik.
scientific article

    Statements

    Theorie elastischer Körper. Eine Einleitung zur mathematischen Physik und technischen Mechanik. (English)
    0 references
    0 references
    1884
    0 references
    Der Gegenstand ist auf breiter Grundlage bearbeitet. Der Verfasser wollte ``eine möglichst scharfe Entwickelung der allgemeinen Gesetze elastischer oder wirklicher Körper im Anschlusse einerseits an die elementaren Lehren der Mechanik und andererseits an die Anwendungsgebiete der Physik und Technik liefern.'' Es sind nicht nur bereits bekannte Arbeiten zu einem Lehrbuche zusammengefasst, sondern der Verfasser musste neue Untersuchungen ausführen, um eine systematische Darstellung zu erhalten. Im 1. Abschnitte (S. 1-31) werden die Grundbegriffe gegeben, die später zu gebrauchenden Ausdrücke erläutert, mathematische Hülfsmittel zusammengestellt. Der 2. Abschnitt (S. 32-54) enthält Beziehungen zwischen stetigen Spannungen. Daran schliesst sich der 3. Abschnitt (S. 55-85) mit Beziehungen zwischen stetigen Verschiebungen. Hier wird die Annahme, dass die Verschiebungen in der Umgebung eines Körperpunktes gegen 1 verschwindend klein sind, nicht gemacht. Die Verrückungen werden auf ein in beliebiger Bewegung befindliches Coordinatensystem bezogen, und die angenommenen Verrückungen werden als wirklich eintretende und als virtuelle vorgestellt. Der betrachtete Körper darf in beliebig vielen Schnitten Unstetigkeiten der Verschiebungen enthalten, wenn die Function sich dabei nur für einzelne Punkte sprungweise ändert und wenn \(\xi= f(x, y, z),\;\; \eta=\ldots\) und deren Differentialquotienten solche stetige Functionen des Ortes sind, dass bei der Entwickelung von \(f(x+dx, y+dy, z+dz)\) nach dem Taylor'schen Satze die Glieder, welche mit \(dx^2, dxdy,\) etc. multiplicirt sind, vernachlässigt werden können. -- In den Abschnitten I und II wurden die Spannungsgesetze als Functionen des augenblicklichen Zustandes ihrer Flächenelemente dargestellt. Da Verschiebungen aber als Functionen des anfänglichen Ortes der betreffenden Punkte aufgefasst werden, bereitet der Uebergang von beliebigen Verschiebungen auf die durch sie bedingten Spannungen Schwierigkeit. Die Spannungsgesetze werden daher im 4. Abschnitte (S. 86-99) in gleicher Allgemeinheit dargestellt, wie die Verschiebungsgesetze für Verrückungen von beliebiger Grösse gegeben wurden. Es wird vorausgesetzt, ``dass, abgesehen von beliebig vielen Unstetigkeitsschnitten, die Punkte, welche vor den Verschiebungen ein Flächenelement bei \(m\) bildeten, auch nach den Verschiebungen auf einem solchen liegen und also Punkte, welche anfangs zu einem Massenelemente vereinigt waren, auch schliesslich ein solches ausmachen.'' -- Der 5. Abschnitt (S. 100-115) bezieht sich auf die mechanischen Principe. -- Bisher wurden die Gesetze für beliebige Körper abgeleitet, d. h. es wurde keine Voraussetzung über Beziehungen zwischen Spannungen und Verschiebungen gemacht. Da solche aber in vielen Fällen beobachtet werden, giebt der Verfasser im 6. Abschnitte (S. 116-131) Ausdrücke für die Spannungen auf Grund der Erfahrung (Flüssigkeitsreibung, Elasticitätsmodul, etc. werden in Betracht gezogen) und im 7. Abschnitte (S. 132-152) Ausdrücke für die Spannungen nach der Moleculartheorie. Für die Kraft \(S\), welche zwischen zwei Körperpunkten wirkt, wird nicht angenommen \(S = mnF(l)\), sondern \(S = mn[F(l)-i]\), indem \(mni\) ganz allgemein eine Function derjenigen Grössen bedeutet, welche neben der Entfernung \(l\) auf \(S\) Einfluss haben (Radialkräfte zwischen den Körperpunkten werden an Stelle von Centralkräften gesetzt). Die Untersuchung wird nicht auf feste Körper beschränkt und bezüglich der Spannungen wird nur an der im 4. Abschnitte gegebenen Bedingung festgehalten. -- Nachdem die Beziehungen zwischen Spannungen und Verschiebungen oder Verschiebungsgeschwindigkeiten fester und flüssiger Körper gewonnen sind, werden im 8. Abschnitte (S. 153-171) und im 9. Abschnitte (S. 172-195) die gefundenen Ausdrücke in den für beliebige Körper entwickelten Gleichungen (nach beiden Auflassungen) verwendet, wobei z. B. gefunden wird , dass das Princip der kleinsten Verschiebungsarbeit nicht nur für feste Körper von constanter Temperatur, sondern für beliebige isotrope Körper gilt, wenn die Verschiebungen ohne Dilatation stattfinden. -- Der 10. Abschnitt (S. 196-226) bezieht sich auf das Gleichgewicht von Stabsystemen, die bei allen ``Fachwerken'' der Ingenieure eine bedeutende Rolle spielen. -- Im 11. Abschnitte (S. 227-247) wird die Wellenlehre dargelegt, damit im letzten Abschnitte (S. 248-275) die Grundgleichungen für die Untersuchung elastischer Schwingungen von Flüssigkeiten (Gasen, Dämpfen, tropfbaren Flüssigkeiten) und isotropen Körpern gegeben werden können. Dabei geht der Verfasser von der zweiten Auffassung der Spannungs- und Bewegungsgesetze aus, für welche die Spannungen stetige Functionen der anfänglichen Coordinaten und normalen Richtungen ihrer Flächenelemente sind. In den beiden letzten Paragraphen dieses Abschnittes untersucht der Verfasser, in welchen Fällen einfache Schwingungen und aus ihnen combinirte Schwingungen in anisotropen Körpern möglich sind, wobei angenommen wird, dass mit den Schwingungen keine Temperaturänderung verbunden ist, während bei den vorhergehenden Untersuchungen dieses Abschnittes solche Temperaturänderung in Rechnung gezogen war.
    0 references
    0 references