Ueber die Torsion. (Q1550283)

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English
Ueber die Torsion.
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    Ueber die Torsion. (English)
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    1881
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    Ohne Rücksicht auf die vom Verfasser gegebene Theorie der Torsion Pogg. Ann. (2) IV. 232-249, Freib. Ber. VII. 225-259 (F. d. M. X. 1878, 671-672 u. 762, JFM 10.0671.01 und JFM 10.0762.01) theilt derselbe Resultate bisheriger Versuche mit. Beim benutzten Apparat befindet sich au zwei Fäden ein Körper \(K_1\), in der Mitte zwischen den Fäden hängt der zu prüfende Draht, und dieser ist durch einen Körper \(K_2\) belastet. \(K_1\) und \(K_2\) sind so mit einander verbunden, dass die Drehungen derselben um die gemeinschaftliche Drahungsaxe stets dieselben sind. Das Torsionsmoment \(D_2\) des Drahtes wird mit dem Directionsmoment des bifilar aufgehängten Körpers verglichen. Dieser Apparat kann dreifach benutzt werden: 1) Durch Ablenkungsversuche, 2) durch Schwingungsversuche kann man \((D_2:D_1)\) bestimmen, 3) vermag man kleine Aenderungen des Torsionsmomentes zu beobachten. Ausgeglühte Drähte aus Stahl, Eisen, Kupfer von den Durchmessern 0,3--0,5 mm und etwa 520 mm Länge wurden untersucht. Die statisch bestimmten Torsionsmomente wurden stets kleiner als die dynamisch bestimmten gefunden; die Differenzen steigen von 1 pro Mille für Stahl auf 6 p. M. für Eisen und 28 p. M. für Kupfer. Eine Abhängigkeit des Torsionscoefficienten von der Spannung hat sich innerhalb der Versuchsgrenzen nicht ergeben. Bei den Beobachtungen mit dem Kupferdraht zeigte sich, dass die Schwingungsdauer mit der seit einer Spannungsänderung verflossenen Zeit abnimmt. Bei weichen Kupferdrähten erstreckte sich die permanente Torsion innerhalb weiter Grenzen nahezu gleichförmig über den ganzen Draht, bei ausgeglühten Eisendrähten war dies nicht näherungsweise der Fall; die grössere permanente Torsion bei diesen bezog sich gewöhnlich auf eine kleine Stelle des Drahtes, ein oberhalb befindliches Drahtstück war gegen ein unterhalb befindliches verdreht. Das Verhalten des Stahls lag zwischen dem des Eisens und dem des Kupfers. Eine eingehende Untersuchung der permanenten Torsion erfolgte daher nur an Kupferdrähten. Eine bei den permanent tordirten Drähten beobachtete Erscheinung führt den Verfasser zu der Annahme, dass dort die Materie in der Richtung der Hauptdruckaxen nachgegeben habe, dass also in Folge der permanenten Torsion der isotrope Draht ein anisotroper geworden sei, und dieser sich wie ein Krystall des rhombischen Systems verhalte, dessen Axen aber für verschiedene Punkte verschiedene Richtungen haben, und bei welchem der Grad der Anisotropie von der Drahtaxe nach aussen wachse. Die Deformation wird bestimmt, welche ein longitudisaler Zug bei einem Element eines solchen Drahtes erzeugt. Es wird gefunden, dass durch den longitudinalen Zug \(K\) ausser der Dilatation in der Richtung des Zuges und den Contractionen in zum Zuge senkrechten Richtungen eine Schiebung \[ \chi' = \frac K2 \frac{E_3 - E_1}{E_1\; E_3} \] eintritt. \(E_1\) und \(E_3\) sind die Elasticitätscoefficienten für die Richtung, in welcher die permanente Dehnung stattgefunden hat, und für die Richtung, in welcher die permanente Compression eingetreten ist. Die Versuchebestätigen, dass die Schiebung proportional mit \(K\) ist, und aus ihnen kann man schliessen, dass \(E_3>E_1\) ist.
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