On the deformation experienced by a curve of simple or double curvature by the action of forces that cause at the same time a bending and a torsion (Q1555448)

Das vorgelegte Problem führt auf die Aufgabe, eine Curve doppelter Krümmung zu bestimmen, deren beide Krümmengen als Functionen des Bogens gegeben sind. Zunächst beruft sich der Verfasser auf einige Formeln über Curven doppelter Krümmung; alsdann behandelt er eine kleine Formänderung einer Curve, mit besonderer Rücksicht auf den Fall, dass die Curve eben ist. Es werden alsdann einige Formeln über die Beigung eines homogenen Stabes von überall gleichem Quersichtt, auf den äussere Kräfte wirken, aufgestellt. Es sei \(O\) der Schwerpunkt des Querschnitts, \(O\eta\) und \(O\zeta\) seine Hauptträgheitsaxen, \(O\xi\) die Tangente in \(O\) für die mittlere Faser, \(J_{\eta},J_{\zeta},J_{\xi}\) die Trägheitsmomente des Querschnitts in Beziehung auf die Axen \(O\eta,O\zeta,O\xi\); \(E\) und \(\mu\) die Coefficienten der Elasticität für Zug und Schub. Ist \(M_{\xi}\) ferner das Kräftepaar, das um die Richtung \(O\xi\) dreht, \(M_f\) das Kräftepaar in dem Querschnitt, so wirkt das erste auf Torsion, das zweite auf Biegung. Als klein vernachlässigt werden die Dilatationen der mittleren Faser. Mit \(\varepsilon\) werde der Winkel bezeichnet,den \(O\zeta\) mit der Axe des Kräftepaares \(M_f\) bildet; \(\varrho\) und \(\tau\) mögen die Radien der beiden Krümmungen der mittleren Faser bezeichnen, \(\varphi\) den Winkel, den \(\varrho\) mir der Richtung \(O\eta\) bildet; durch den Index 0 endlich soll der Werth der Grössen in der natürlichen Lage bezeichnet werden. Dann ist: \[ \begin{aligned} & \frac{1}{\varrho}= \frac{1}{E} \sqrt{ \frac{ \left( M_f\sin\varepsilon+\frac{EJ_{\xi}}{\varrho_0}\cos\varphi_0\right)^2} {J_{\zeta}^2}+ \frac{ \left(M_f\cos\varepsilon-\frac{EJ_{\eta}}{\varrho_0}\sin\varphi_0\right)^2} {J_{\eta}^2},}\\ & \text{tg\,}\varphi= \frac{\frac{M_f}{EJ_{\eta}}\cos\varepsilon- \frac{\sin\varphi_0}{\varrho_0}} {\frac{M_f}{EJ_{\zeta}}\sin\varepsilon- \frac{\cos\varphi_0}{\varrho_0}},\end{aligned} \] ferner nach einer von de St. Vennant herrührenden Formel: \[ \mu J_{\xi} \left( \frac{1}{\tau}-\frac{1}{\tau_0}+\frac{\partial \varphi}{\partial s} \right) =M_{\xi}. \] Es werden alsdann von den allgemeinen Formeln folgende Anwendungen gemacht: erstens auf ein kreisförmiges Stück, das an dem einen Ende in der Richtung des Radius befestigt ist; zweitens auf den Fall eines Kreises, der an beiden Enden eines und desselben Durchmessers auf zwei horizontalen Stützen ruht, und auf den Gewichte wirken, die an den Enden des zu dem vorigen verticalen Durchmessers angebracht sind; drittens auf eine Spiralfender, die an ihrem oberen Ende befestigt ist und an deren anderem Ende eine Last angebracht ist.