De la propagation des marées dans les rivières. (Q1558127)

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De la propagation des marées dans les rivières.
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    De la propagation des marées dans les rivières. (English)
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    1875
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    Der vorliegende Aufsatz ist die Bearbeitung eines Theiles einer Arbeit von Airy, die im Jahre 1845 unter dem Titel ``Tides and waves'' in der Encyclopedia metropolitana zu London veröffentlicht ist; und zwar handelt es sich hier um denjenigen Theil der Airy'schen Arbeit, der die Bewegung einer Fluthwelle behandelt, die vom Meere aus in die Mündung eines Flusses eindringt. Nachdem erörtert, dass es sich hier nur um eine besondere Art der Wellenbewegung handele, wird aus dem Begriff der Wellenbewegung gefolgert, dass die horizontale Bewegung eines Punktes dargestellt wird durch eine Gleichung von der Form: \[ (1) \quad X = P \cdot \psi (nt - mx - Q), \] wo \(X\) die horizontale Verschiebung eines Punktes ist, dessen horizontale Abseisse \(x, P\) und \(Q\) noch unbestimmte Functionen der verticalen Ordinate \(y\) sind, \(m\) und \(n\) willkürliche Constante, \(\psi\) eine willkürliche Function. Letztere wird durch eine trigonometrische Reihe dargestellt, so dass \(X\) in einer Reihe entwickelt ist, deren allgemeines Glied die Form hat: \[ (1a.) \quad R \cos (nt - mx) + S \sin (nt - mx). \] Die verticale Elongation \(S\) eines Punktes wird durch die Continuitätsgleichung der Flüssigkeit bestimmt; für eine constante Tiefe ergiebt sich, falls der Anfangspunkt am Grunde, und falls es sich nur um kleine Bewegung handelt, \[ (2) \quad Y = - \int_0^y \frac{\partial X}{\partial x} dy, \] so dass am Grunde nur eine horizontale Bewegung stattfindet. Das Princip der gleichen Fortpflanzung des Drucks nach allen Richtungen ergiebt ferner eine weitere Gleichung zwischen \(X, Y\) und den wirkenden Kräften. Zunächst wird diese letztere Gleichung aufgestellt für einen Kanal von constanter Breite und Tiefe, wenn von äusseren Kräften nur die Schwere wirkt; sie ist \[ (3) \quad n^2 X = g \frac{dK}{dx} + n^2 \int_k^y \frac{dY}{dx} dy, \] wo \(k\) die Tiefe bezeichnet, \(K\) den Werth von \(Y\) für die Oberfläche, so dass \(\frac{dK}{dy} = 0\) ist. Aus 2) und 3) folgt: \[ (4) \quad \frac{\partial^{2}X}{\partial x^2} + \frac{\partial^{2}X}{\partial y^2} = 0, \quad \text{also} \quad R = Ce^{my} + De^{-my}, \] und ähnlich \(S\). Hieraus ergiebt sich leicht, wenn man die Zeit von einem geeigneten Moment an zu rechnen beginnt, \[ (5) \quad \begin{cases} X = A(e^{my} + e^{-mg}) \cos (nt - mx),\\ Y = - A (e^{+my} - e^{-my}) \sin (nt - mx), \end{cases} \] so dass alle Punkte auf derselben Verticalen gleichzeitig ihre Bewegung beginnen. Für die Fortpflanzungsgescheindigkeit \(v\) erhält man: \[ (6) \quad v = \frac{n}{m} = \sqrt{\frac{g(e^{mk} - e^{-mk})}{m(e^{mk} + e^{-mk})}}. \] Dieser Ausdruck zeigt, dass für Wellen, deren Wellenlänge \(\lambda = \frac{2\pi}{m}\) im Verhältniss zur Tiefe sehr klein ist, sehr nahe \(v = \surd \frac{g\lambda}{2\pi}\), während für Wellen von sehr grosser Wellenlänge nahezu \(v = \surd gk\) ist. Die Bahn der Molecüle ist eine Ellipse, die am Grunde in eine gerade Linie übergeht. An der Oberfläche ist jene Ellipse sehr lang gestreckt bei Wellen von grosser Wellenlänge, dagegen nahezu kriesfürmig für eine kurze Wellenlänge. Es folgt nun eine Behandlung des Falls, wo durch die einströmende Fluthwelle die Tiefe des Kanals merklich geändert wird. Da dies nur bei Wellen mit sehr grosser Wellenlänge eintreten kann, so ist \(my\) eine kleine Grösse, \(e^{my}\) und \(e^{-my}\) nahe gleich, d. h. die verticale Bewegung eines Punktes kann gegen dessen horizontale Bewegung vernachlässigt werden. Die Continuitätsgleichung in Verbindung mit dem Princip der gleichen Fortpflanzung des Drucks in jedem Sinne ergiebt hier für \(X\) die Gleichung: \[ \frac{\partial^{2}X}{\partial t^2} = gk \frac{\frac{\partial^{2}X}{\partial x^2}}{\left( 1 + \frac{\partial X}{\partial x} \right)^{3}}. \] Diese Gleichung, in der \(k\) die ursprüngliche Tiefe bedeutet, wird so behandelt, dass die linke Seite nach steigenden Potenzen von \(\frac{\partial X}{\partial x}\) entwickelt und in der ersten Näherung alle Potenzen dieser Grösse vernachlässigt werden. In erster Näherung ist dann \[ \frac{\partial^{2}X}{\partial t^2} = gk \frac{\partial^{2}X}{\partial x^2}, \] daher ist \(X\) gleich einer Reihe, deren allgemeines Glied \[ X = a \cos (mvt - mx), \quad v = \sqrt{gk}. \] Um eine zweite Näherung zu erhalten, wird rechts die erste Potenz von \(\frac{\partial X}{\partial x}\) mit berücksichtigt und in dem Gliede, das diese Potenz enthält, der vorige Werth für \(X\) substituirt. Die willkürliche Function, die in der zweiten Näherung enthalten ist, wird so bestimmt, dass an der Mündung \(X\) eine rein periodische Function der Zeit ist. Für die Erhebung des Wassers über das mittlere Niveau ergiebt sich dann: \[ K = - bk \sin (mvt - mx_1) + \tfrac{3}{4} b^2 kmx_1 \sin (2mvt - 2mx_1), \] wo \(b\) constant ist. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist hier \[ \sqrt{gk (1 \pm 3b)}, \] wo das Zeichen + für die Fluth, -- für die Ebbe gilt. Der Verfasser berechnet noch die Geschwinkigkeit der Strömmung und deutet eine dritte Näherung an. Falls das Wasser in dem Kanal nicht stagnirt, sondern mit der Geschwindigkeit \(e\) dem Meere zufliesst, so ist in der obigen Formel für \(K\) statt \(v\) zu setzen: \(v - e\); ferner erhält das zweite Glied der rechten Seite dann den Factor \(\frac{v}{v - e}\). Hieran schließt sich noch die Aufstellung der Differentialgleichung für \(X\) in dem Fall, dass der Querschnitt des Kanals constant ist, während sein Profil ein beliebiges ist. Für den Fall, dass der Querschnitt des Kanals variabel ist, kann den allgemeinen Gleichungen, die aus denselben Prizcipien wie oben abgeleitet werden, durch einen Werth für \(X\) von der Form 1) nicht mehr genügt werden, wenn man ausser der Schwere nicht noch andere äussere Kräfte hinzunimmt. Um diesen Fall zu behandeln, nimmt der Verfasser an, dass \(X\) noch dieselbe Form wie vorher hat (Gl. 5), nur dass \(A\) nicht mehr constant, sondern eine Function von \(x\) ist. Er bestimmt dann unter der Annahme, dass sich die Tiefe nur langsam ändert, aus den vorher genannten Gleichungen den Werth für \(y\), für die (horizontal angenommenen) äusseren Kräfte, endlich den Werth für \(A\). In ähnlicher Weise wird der Fall behandelt, dass die Tiefe des Kanals constant ist, seine Breite veränderlich; und durch Combination beider Resultate ergiebt sich die Fortpflanzung der Fluthwellein einem Kanal von variabler Breite und Tiefe. Es würde hier zu weit führen, diese und die folgenden Resultate im Einzelnen zu besprechen; wir verweisen in dieser Hinsicht auf das Original und geben nur den Inhalt summarisch an. Bei den bisherigen Betrachtungen waren die äusseren Kräfte, die ausser der Schwere wirkten, als horizontal angenommen. Es folgt nun noch der Fall, dass diese Kräfte eine beliebige Richtung haben, wobei wieder nur der Coefficient \(A\) in dem Ausdruck für \(X\) eine Aenderung erleidet. Speciell wird hier das Problem behandelt, dass das Wasser des Kanals der Attraction des Mondes unterworfen ist, während der Kanal an einem Ende geschlossen ist und an dem andern mit dem Meere communicirt. Zum Schluss wird dann noch der Einfluss der Reibung auf die besher behandelte Wellenbewegung betrachtet; dabei beschränkt sich der Verfasser auf den Fall, dass die Fluthbewegung klein ist im Vergleich zur Tiefe des Kanals.
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