New study on the equilibrium motion of solid elastic bodies some dimensions of which are small with respect to others. (Q1562674)

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English
New study on the equilibrium motion of solid elastic bodies some dimensions of which are small with respect to others.
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    New study on the equilibrium motion of solid elastic bodies some dimensions of which are small with respect to others. (English)
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    1871
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    In dem ersten Theile der umfangreichen Arbeit wird die Theorie der Biegung und Torsion dünner elastischer Stäbe behandelt, ein Problem, mit dem sich namentlich Poisson, Cauchy, Kirchhoff, Saint-Venant schon beschäftigt haben. Die Arbeiten von Poisson und Cauchy gehen von der Voraussetzung aus, dass die elastischen Kräfte im Innern eines solchen Stabes sich in sehr convergente, nach den Potenzen der transversalen Dimensionen fortschreitende Reihen entwickeln lassen, und dass man nur die ersten Potenzen zu berücksichtigen brauche. Da diese Voraussetzung nicht a priori sicher ist, und da die von Poisson abgeleiteten Formeln in einigen Fällen mit der Erfahrung in Widerspruch stehen, so ist diese Theorie zu verlassen. Kirchhhoff (Crelle J. 46) macht eine andere Vernachlässigung, die darauf hinauskommt, dass vorausgesetzt wird, diejenigen Querschnitte, welche vor der Deformation normal zur Axe waren, seien es auch nachher. Diese Theorie führt zwar, wenn die Textur der Stäbe in Bezug auf die Normalschnitte symmetrisch ist, auf die wirklich angenäherten Formmeln; aber Herr Boussinesq hält die Voraussetzung doch a priori für unzulässig. Saint-Venant endlich hat das Problem unter der Annahme behandelt, dass auf die beiden Enden äussere Kräfte von solcher Beschaffenheit wirken, dass die einzelnen Fasern auf einander Kräfte in der Richtung ihrer Tangenten ausüben, und dass die Verlängerung für verschiedene Punkte eines Querschnitts eine lineare Function der transversalen Coordinaten ist. Er hat sodann gezeigt, dass jede andere Vertheilung der auf die Enden wirkenden Kräfte, wenn sie nur zu derselben Resultante und zu demselben Kräftepaar führt, in einiger Entfernung von den Enden stets dieselbe Deformation hervorbringt. An diese Arbeit schliesst sich nun die vorliegende an, indem ohne vorhergehende Voraussetzung über die Vertheilung der äussern Kräfte an den Enden aus den allgemeinen Elasticitätsgleichungen, verbunden mit der Bedingung der Kleinheit der transversalen Dimensionen, bewiesen wird, dass die Fasern in hinreichender Entfernung von den Enden nahezu parallel ihren Tangenten auf einander wirken müssen, und dass die Dilatation eine einfache lineare Function der transversalen Coordinaten ist. Dieser Beweis beschränkt sich nicht auf den Fall, wo blos auf die Enden äussere Kräfte wirken, sondern auch auf die ganze Masse im Innern. Endlich wird auch die Voraussetzung von Saint-Venant, dass der Körper homogen ist, fallen gelassen. Der dünne Stab wird demnach als heterogen angenommen und als nur in Bezug auf die Normalschnitte symmetrisch. Er besteht aus isolirten Fasern, von denen angenommen wird, dass die dieselben seitlichen Deformationen erleiden würden, wenn man sie statt sie zu biegen, einfach so dehnen würde, dass die longitudinale Dilation dieselbe wie bei der Biegung würde. Die Formeln stimmen mit denen von Kirchhoff, deren Ableitung ebenfalls kurz angegeben wird, wesentlich überein. Unter den von Kirchhoff vernachlässigten Grössen befindet sich die tangentiale Kraft, welche für den Fall der ungleichen Biegung zwischen den verschiedenen ebenen Elementen eines Querschnittes wirkt. Die Resultante dieser Kräfte ist gleich und entgegengesetzt der Wirkung der äussern Kräfte, welche die Biegung hervorbringen. Für die Bestimmung dieser tangentialen Kräfte bei gebogenen oder tordirten Stäben, die in der ganzen Ausdehnung eines Querschnittshomogen sind, enthält die Arbeit eine neue Methode, nach der man dieselben erhalten kann, ohne die longitudinale Verrückung der einzelnen Punkte zu berechnen. Diese Methode zeigt eine Analogie zwischen den Gesetzen der Torsion und denen des permanenetn Ausflusses einer Flüssigkeit durch eine gerade Röhre, die von der Flüssigkeit benetzt wird. Die Gesetze der Dehnung, Biegung und Torsion werden dann auf verschiedene Probleme des Gleichgewichts und der Bewegung eines geraden Stabes, dessen Deformationen sehr klein sind, angewandt und dann ausgedehnt auf die Bewegung der Saiten mit Rücksicht auf ihre Steifigkeit. Die Vibrationen erfolgen fast ebenso, als wäre die Saite biegsam, falls nur die Spannung um eine gewisse, von dieser Spannung unabhängige Grösse vermehrt wird; dies stimmt mit der Erfahrung überein. Der zweite Theil der Arbeit behandelt die Theorie der elastischen Platte, und zwar für den allgemeinen Fall, dass die Platte aus übereinander liegenden Schichten von verschiedener Natur besteht, deren jede wieder von beliebiger Textur sein kann. Aus den allgemeinen Elasticitätsgleichungen werden unter der Voraussetzung, dass nur auf die eine Seite der Platte äussere Druckkräfte ausgeübt werden, die Ausdrücke für die Componenten der auf die ebenen, der Grundfläche parallelen Elemente der Platte wirkenden elastischen Kräfte unter der Form bestimmter Integrale abgeleitet. Die beiden tangentialen Componenten sind sehr klein im Vergleich zu den anderen elastischen Kräften, die dritte ist von noch höherer Ordnung. Dieser Umstand ermöglicht es, jene Kräfte so zu transformiren, dass nur die Verrückungen der mittleren Schicht darin erscheinen. Die unbestimmten Gleichungen für den Fall des Gleichgewichts ergeben sich aus der Bedingung, dass an der einen Grundfläche die elastischen Kräfte gleich den äussern Kräften werden. Gegen die Arbeiten von Poisson und Kirchhoff über denselben Gegenstand macht der Verfasser den Einwand, dass die von jenen eingeführten vereinfachenden Annahmen allerdings für den Fall der isotropen Körper richtig seien, im Allgemeinen aber nicht, und dass jene Arbeiten somit mindestens auf einer a priori zweifelhaften Voraussetzung beruhten. Die Randbedingungen der Platte, die bei Poisson unrichtig sind, sind bei Herrn Boussinesq dieselben wie bei Kirchhoff; hier werden sie jedoch auf anderem Wege abgeleitet. Gegen Kirchhoff's Ableitung wird der Einwand erhoben, dass es zweifelhaft sei, ob die elastischen Kräfte ein Potential haben, und dass die Anwendung der Variationsrechnung die geometrische Bedeutung der Schlüsse nicht klar hervortreten lasse, Einwände, die dem Referanten nicht stichhaltig erscheinen. Die Integration der Gleichungen für einzelne Probleme, die Ableitung der Knotenlinien etc. wird nicht durchgeführt, sondern in dieser Beziehung auf Navier, Poisson und Kirchhoff verwiesen. Den Schluss bildet eine Anwendung auf die Schwingungen der Membranen mit Rücksicht auf ihre Steifigkeit, die zu ähnlichen Resultaten führt, wie bei den Schwingungen der unvollkommen biegsamen Saiten.
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    elasticity bending torsion
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