A method for the construction of elliptic functions. (Q1556184)

Diese Abhandlung bildet einen Theil einer grösseren Arbeit, welche der Verfasser baldigst in deutscher Sprache zu publiciren beabsichtigt, und welche die wesentlich verschiedenen Methoden, die zum analytischen Besitz der ellitischen Functionen führen, in organischem Zusammenhange darstellen wird. Die oben genannte Abhandlung bildet jedoch an sich ein abgeschlossenes Ganzes. Ihre Aufgabe ist, theils zu zeigen, welches die Grundgedanken sind, deren Entdeckung eine Theorie der elliptischen Functionen vorbereitete und ermöglichte, theils und hauptsächlich eine mit mathematischer Schärfe durchgeführte Darstellung von einem der Hauptwege zu geben, die in die analytische Theorie dieser Functionen einführen. Dieser Weg ist der von Abel eingeschlagenen. Es wird gezeigt, wie Abel's Methode vor allen übrigen den Vorzug hat, dass sie keinen Satz aus der allgemeinen Functionentheorie voraussetzt, und darum auch die elementarste ist von allen mathematischen Entwickelungen, welche die analytische Bedeutung der elliptischen Functionen vermitteln. Gegen Abel's eigenen Darstellung kann der wesentliche Einwand erhoben werden, dass der Uebergang von den Multiplicationsformeln zu den unendlichen Doppelreihenund Doppelproducten nicht hinreichend begründet ist, sondern mittelst einer Beweisführung bewerkstelligt wird, welche auf mathematische Strenge kaum einen Anspruch erheben könnte. Wenn diesem Mangel nicht abgeholfen werden kann, so wird Abel's Methode illusorisch. Es wird gezeigt, wie die Gültigkeit des genannten Ueberganges sich auf einfache und directe Art beweisen lässt, ohne jedoch für diese Beweisführung, die von der Abel'schen durchaus abweicht, irgend einen Satz zu Hülfe zu nehmen, der ausserhalb des Gedankenkreises liegt, worin die Abel'sche Methode im Uebrigen sich befindet. Es wird ferner dargelegt, wie Abel's Methode auf einfache und natürliche Weise in die ältere Weierstrass'sche übergeht, wenn gewisse Sätze aus der allgemeinen Functionstheorie der Entwickelung zu Grunde gelegt werden. Eine Darstellung dieser älteren Weierstrass'schen Methode wird gegeben. Endlich wird in Kürze gezeigt, welche Mängel sowohl der Abel'schen Methode als der älteren Weierstrass'schen anhaften, und zugleich angedeutet, wie diese Mängel durch andere Methoden und besonders durch die spätere Weierstrass'sche Methode entfernt werden können. Es sind im Verlauf der Darstellung die Vorlesungen des Herrn Weierstrass sowie mehrere mündliche Mittheilungen des grossen Methematikers gelegentlich benutzt worden, was in jedem besonderen Falle bemerkt wird.