A general priciple to determine the pressure and tension of an elastic system (Q1563715)

Betrachtet man ein System von materiellen Punkten, die unter einander durch Verbindungen zusammenhängen, so ist die Frage, wie sich die Wirkungen äusserer angreifender Kräfte auf die einzelnen Bänder für den Fall des Gleichgewichts vertheilen, im Allgemeinen unbestimmt. Diese Unbestimmtheit hört auf, sobald man auf die Elasticität der Verbindungen zwischenden Punkten des Systems Rücksicht nimmt. Jedoch bietet die Bestimmung dieser ``inneren Kräfte'' insofern Schwierigkeiten, als man in jedem Falle eine besondere Hypotheses aufstellen muss, um die zur Bestimmung der Unbekannten noch fehlenden Gleichungen zu erhalten. In der vorliegenden Arbeit wird nun ein allgemeines Princip aufgestellt, von dem aus man stets, neben den für die äusseren Kräfte nöthigen Gleichungen, zu den noch nöthigen für die inneren Kräfte gelangen kann. Dies Princip wird folgendermassen ausgesprochen: ``Wenn sich irgend ein elastisches System unter der Wirkung äusserer Kräfte in Gleichgewicht setzt, so ist die durch die inneren Kräfte entwickelte Arbeit ein Minimum.'' Nachdem sodann an einigen Beispielen gezeigt ist, dass die aus diesem Princip sich ergebenden Gleichungen dieselben sind, wie diejenigen, welche man bei der directen Methode aus der Betrachtung der geometrischen Bedingungen des Systems erhält, wird ein Beweis derselben gegeben, jedoch unter der Voraussetzung kleiner Verrückungen. Zum Schluss wird das Princip auch auf den Fall ausgedehnt, dass das System feste Punkte oder starre Theile enthält. [Die Redaction bekam erst nach Schluss des Jahrgangs Kenntnis von dieser Arbeit. Das Referat wird daher jetzt nachgeholt.]