Über den Vergleich der Cesàroschen und Hölderschen Mittelbildungen. (Q2586490)

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Über den Vergleich der Cesàroschen und Hölderschen Mittelbildungen.
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    Über den Vergleich der Cesàroschen und Hölderschen Mittelbildungen. (English)
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    1940
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    Die vorliegende Note gibt einige Ergänzungen zum Knopp-Schneeschen Satz, der die Äquivalenz der Cesàroschen Mittel \(k\)-ter Ordnung einer Folge \((s_\nu )\) mit den Hölderschen Mitteln \(k\)-ter Ordnung derselben Folge \((s_\nu )\) aussagt. Ersetzt man hier die gewöhnlichen Mittel einer Folge \((s_\nu )\) durch die entsprechenden Integralmittel einer über jedes Intervall \((0, x)\) integrierbaren Funktion \(s (t)\), also die Cesàroschen Mittel durch die Rieszschen Integralmittel \[ c^{(k)}(x;\,s(t)) \equiv c^{(k)}(x) = \frac {k}{x^k} \int\limits _0^x (x-t)^{k-1}\,s(t)\,dt\quad (k=1,2,\ldots ;\;0<x<\infty )\tag{1} \] und ebenso die Hölderschen Mittel durch die entsprechende Integralmittelbildung \[ h^{(k)}(x;\,s(t)) \equiv h^{(k)}(x) = \frac {1}{x} \int\limits _0^x h^{(k-1)}(t)\,dt\;(k=1,2,\ldots ;\;h^{(0)}(t)=s(t);\;0<x<\infty ),\tag{2} \] so gilt, wie zuerst \textit{E. Landau} (Ber. Sächs. Akad. Wiss. Leipzig, math.-phys. Kl. 65 (1913), 131-138; F. d. M. 44, 281 (JFM 44.0281.*)) gezeigt hat, auch für diese Integralmittel der Äquivalenzsatz. 1) Verf. gibt zunächst einen neuen Beweis dieses Äquivalenzsatzes, indem er die beiden miteinander verglichenen Mittelbildungen selbst wieder durch permanente Mittelbildungen, die sich durch übersichtliche Rekursionen beschreiben lassen, ineinander überführt: (a) Setzt man \[ P_1(\tau ) =0,\;\;P_{k+1}(\tau ) = P_k(\tau ) +k\,\Biggl(1+\int\limits _\tau ^1 \frac {P_k(\alpha )}{\alpha }\,d\alpha \Biggr)\qquad (k=1,2,\ldots ;\;0\leqq \tau \leqq 1), \] so gehen die Hölderschen Integralmittel aus den Rieszschen Mitteln gleicher Ordnung \(k\) hervor durch die lineare Transformation \[ h^{(k)}(x) =M_k(x;\,c^{(k)}(\tau )) = \frac {1}{k!}\,\{ c^{(k)}(x) + \int\limits _0^1 P_k(\tau )\, c^{(k)}(\tau x)\,d\tau \}.\tag{3} \] Aus dieser Darstellung der \(C\to H\)-Transformation ergibt sich ohne Mühe die für gewöhnliche Mittel von \textit{I. Schur} (Math. Ann., Leipzig, 74 (1913), 447-458; F. d. M. 44, 280 (JFM 44.0280.*)) und für Integralmittel von \textit{E. Landau} (a. a. O.) angegebene \(C\to H\)-Transformation. (b) Die inverse Transformation erhält man, indem man \[ \mathfrak P_1(\tau ) =0,\;\;\mathfrak P_{k+1}(\tau ) = \mathfrak P_k(\tau ) +k\tau ^k\, \Biggl(1-\int\limits _\tau ^1 \frac {\mathfrak P_k(\alpha )}{\alpha ^{k+1}}\,d\alpha \Biggr)\qquad (k=1,2,\ldots ;\;0\leqq\tau\leqq 1) \] einführt. Die Rieszschen Mittel gehen dann aus den Hölderschen Integralmitteln gleicher Ordnung \(k\) hervor durch die lineare Transformation \[ c^{(k)}(x) =\mathfrak M_k(x;\,h^{(k)}(\tau )) = k!\,\{ h^{(k)}(x) \int\limits _0^1 \mathfrak P_k(\tau )\, h^{(k)}(\tau x)\,d\tau \}.\tag{4} \] Eine solche \(H\to C\)-Transformation wurde bisher nur für gewöhnliche Mittel von \textit{I. Schur} (S.-B. Berlin. math. Ges. 29 (1930), 3-13; JFM 56.0200.*) explizit angegeben. 2) Aus den Darstellungen (3) und (4) wird aber nicht nur der Äquivalenzsatz selbst erneut gewonnen, sondern -- und das ist das Hauptziel der Arbeit -- es werden darüber hinaus auch noch Aussagen über die Schwankungsintervalle beider Mittelbildungen gewonnen, wenn nicht die Konvergenz, sondern nur die Beschränktheit der Mittel vorausgesetzt wird. Es seien dazu \(c_k\leqq C_k\) die Hauptlimites von \(c^{(k)}(x)\), ebenso \(h_k\leqq H_k\) diejenigen von \(h^{(k)}(x)\) und \[ C_k - c_k = \varOmega (C_k), \;\;\;\;H_k - h_k = \varOmega (H_k) \] die entsprechenden Schwankungsintervalle. (a) Die Anwendung des Knoppschen Kernsatzes (\textit{K. Knopp}, Math. Z. 31 (1929), 97-127; JFM 55.0730.*) liefert die Ungleichungen \[ c_k \leqq h_k\leqq H_k\leqq C_k \;\;\;\text{bzw.}\;\;\;\varOmega (H_k)\leqq \varOmega (C_k).\tag{5} \] In der umgekehrten Richtung liegt ein Ergebnis von \textit{C. E. Winn} (C. R. Acad. Sci., Paris, 194 (1932), 2273-2275; JFM 58.0219.*) vor, nach dem \[ \varOmega (C_k)\leqq \omega _k\varOmega (H_k) \;\;\;\text{mit}\;\;\;\omega _k=1 \cdot 3 \cdot 5\cdots (2k-1)\tag{6} \] gilt. Verf. zeigt mit Hilfe von (4) \[ k!\,[(1+\delta _k)h_k -\beta _kH_k]\leqq c_k\leqq C_k \leqq k!\,[(1+\delta _k)H_k -\beta _kh_k] \] und damit \[ \varOmega (C_k)\leqq k!\,(1+\gamma _k)\,\varOmega (H_k),\tag{7} \] wobei \ \( \left.\begin{matrix} \l\\ \beta _k\\ \delta _k \end{matrix}\right\} = \int\limits _0^1 \frac {|\mathfrak P_k(\tau )|\pm \mathfrak P_k(\tau )} {2} \,d\tau \), \(\gamma _k=\beta _k+\delta _k\) gesetzt ist. Die Konstante \(k!(1+\gamma _k)\) in (7) kann durch keine bessere ersetzt werden; sie ist im allgemeinen kleiner als die Winnsche Konstante \(\omega _k\). (b) Zu weiteren Beziehungen zwischen den Schwankungsintervallen \(\varOmega (C_k)\) und \(\varOmega (H_k)\) gelangt man unter geeigneten Nebenbedingungen. Nach \textit{S. Dobrowolski} (Bull. internat. Acad. Polonaise Sci. Lett., Cl. Sci. math. natur. A 1925, 259-264; F. d. M. 52, 216 (JFM 52.0216.*)) gilt für gewöhnliche Mittel unter der Nebenbedingung, daß die \(C_{k+1}\)-Mittel konvergieren, die Relation \[ \varOmega (C_k) =k!\,\varOmega (H_k).\tag{8} \] Verf. gewinnt aus (3) unter der schwächeren Voraussetzung der Beschränktheit der \(C_{k+1}\)-Mittel die (für \(\varOmega (C_{k+1})\)) in (8) übergehenden) Ungleichungen \[ k!\,\varOmega (H_k)-(k!-1)\,\varOmega (C_{k+1})\leqq \varOmega (C_k) \leqq k!\,\varOmega (H_k)+(k!-1)\,\varOmega (C_{k+1}),\tag{9} \] deren linke Seite dann für \(\varOmega (C_{k+1})< \varOmega (H_k)\) eine Verbesserung von (5) und deren rechte Seite für \(\varOmega (C_{k+1})< \Bigl(1+\dfrac {1}{k!-1}\Bigr)\,\gamma _k\,\varOmega (H_k)\) eine Verbesserung von (7) bedeutet. Zieht man die Schwankungsintervalle der \(C_k\)-Mittel von beliebig hoher Ordnung heran, so gelangt man noch zu Erweiterungen der Ungleichungen (9).
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