Quasicomplements and minimal systems in \(\ell _{\infty}\) (Q1057452)

Es sei E ein Banachraum. Zwei lineare Teilräume X und Y heißen quasi-komplementär zueinander, wenn \(X\cap Y=\{0\}\) ist und die algebraische direkte Summe \(X\oplus Y\) dicht in E liegt. Für einen separablen Banachraum E gilt der folgende Satz, der auf V. I. Gurariĭ und M. I. Kadec zurückgeht: Ist \(\{x_ i\}\) ein minimales System von Elementen aus E und Y ein zu \(X:=lin span\{x_ i\}\) quasi- komplementärer Teilraum, so gibt es ein minimales System \(\{y_ j\}\subset Y,\) damit das System \(\{x_ i\}\cup \{y_ j\}\) in E total und minimal ist [s. z.B. \textit{V. D. Mil'man}, Russ. Math. Surveys 25, 111-170 (1970; Zbl 0221.46015), Ch. 1 {\S} 3]. Der Verf. zeigt, daß dieser Satz sich nicht auf alle Banachräume erweitern läßt. Konkret wird das Problem in \(\ell_{\infty}\) behandelt. Das Hauptergebnis (Satz 2) lautet: Der Banachraum \(\ell_{\infty}\) enthält Teilräume, die über folgende Eigenschaften verfügen: 1) X und Y enthalten minimale totale Systeme und sind quasi- komplementär zueinander. 2) Für beliebige minimale totale Systeme \(\{x_ i\}\subset X\) und \(\{y_ j\}\subset Y\) ist das System \(\{x_ i\}\cup \{y_ j\}\) nicht minimal. Der Beweis dieser Behauptung beruht auf folgendem Resultat (Satz 1): Der Banachraum \(\ell_{\infty}\) enthält zwei zueinander quasi- komplementäre Teilräume X und Y, die zu \(\ell_ 2\) isomorphe Faktorräume E/X und E/Y liefern. Zum Schluß der Arbeit wird gezeigt, daß \(\ell_{\infty}\) sogar nichtabzählbare minimale Systeme von Elementen besitzt, die sich nicht zu einem in \(\ell_{\infty}\) totalen minimalen System erweitert lassen (Satz 3).