Summen von einfach-radikalvollen Moduln (Q1080890)

Sei M ein R-Modul und Ra(M) der Durchschnitt aller maximalen, So(M) die Summe aller einfachen Untermoduln. M heißt radikalvoll bzw. sockelfrei, wenn \(Ra(M)=M\) bzw. \(So(M)=0\) ist. M heißt einfach- radikalvoll, wenn M radikalvoll \(\neq 0\) ist und keine echten radikalvollen Untermoduln besitzt, halb-einfach-radikalvoll, wenn M die Summe seiner einfach-radikalvollen Untermoduln ist. Diese Moduln wurden von E. Matlis über lokalen 1-dimensionalen Cohen-Macaulay-Ringen eingeführt und als Bausteine der artinschen R-Moduln ausführlich untersucht [siehe \textit{E. Matlis}, ''One-dimensional Cohen-Macaulay rings'', Lect. Notes Math. 327 (1973; Zbl 0264.13012); p. 42-95]. - Unsere Arbeit setzt diese Untersuchungen - auch für nichtartinsche Moduln - auf beliebige kommutative noethersche Ringe fort. Sie gibt eine Reihe von Beispielen halb-einfach-radikalvoller Moduln, mehrere Charakterisierungen von Moduln mit dieser Eigenschaft sowie Kriterien dafür, daß sich diese Eigenschaft auf alle radikalvollen Untermoduln vererbt. Die beiden Hauptergebnisse sind: Satz 1: Ein sockelfreier, radikalvoller Modul M ist genau dann halb-einfach-radikalvoll, wenn jeder Untermodul U von M, mit \(So(M/U)=0\), direkter Summand in M ist. In diesem Fall sind äquivalent: (i) Jeder radikalvolle Untermodul von M ist wieder halb- einfach-radikalvoll. (ii) Ass(M)=Koass(M). (iii) Ass(M) is lokalendlich. - Satz 2: Ist R lokal und vollständig, so ist ein artinscher, radikalvoller R-Modul M genau dann halb-einfach-radikalvoll, wenn für jedes Ideal \({\mathfrak a}\) von R gilt \(Ann_ M({\mathfrak a})+{\mathfrak a}M=M\). In diesem Fall sind äquivalent: (i) Jeder radikalvolle Untermodul von M ist wieder halb-einfach-radikalvoll. [ii) Für jedes \({\mathfrak q}\in Koass(M)\) ist \(\dim(R/{\mathfrak q})=1\). (iii) M erfüllt die Maximalbedingung für radikalvolle Untermoduln.