Auxiliary functions and analytical functionals. I (Q1177194)

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Auxiliary functions and analytical functionals. I
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    Auxiliary functions and analytical functionals. I (English)
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    26 June 1992
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    [Gemeinsames Referat zu Teil I und II.] Gemeinsames Ziel beider Teile der vorliegenden fast 50-seitigen Arbeit ist es, solche Hilfskonstruktionen systematisch zu entwickeln, wie sie im ersten Schritt der meisten Transzendenzbeweise vorkommen. In Teil I benutzt Verf. das Schubfachprinzip (Siegels Lemma), um Hilfsfunktionen in einer oder mehreren Variablen zu gewinnen. Im zweiten Teil wird eine duale Konstruktion vorgestellt, die Hilfsfunktionale liefert. Nun zur genaueren Besprechung dieser wichtigen Arbeit. Während \(\S 1\) einige hilfreiche generelle Bemerkungen sowie fast zwei Seiten Notationen enthält (der Leser ahnt schon, daß im Referat kaum Details zitiert werden können), werden in \(\S 2\) Hilfsfunktionen konstruiert, die eine frühere Arbeit des Verf. [Théorème 3.1 in Invent. Math. 63, 97--127 (1981; Zbl 0454.10020)] verallgemeinert. Dazu werden zwei Hilfsmittel bereitgestellt: Erstens eine geeignete Version des (Thue-)Siegelschen Lemmas, zweitens eine Interpolationsformel. Das Hauptresultat dieses Paragraphen ist Proposition 2.3, in der der Rang einer geeigneten Matrix ins Spiel gebracht wird. In Lemma 2.6 wird dann gezeigt, wie man diesen Rang in geeigneten Fällen nichttrivial nach oben abschätzen kann. Satz 3.4, das Hauptergebnis des \(\S 3\), liefert die Existenz eines Exponentialpolynoms in mehreren Variablen, das in einer ``großen'' Kreisscheibe betraglich ``klein'' bleibt; man erhält dieses Ergebnis, indem man das aus Lemma 2.6 direkt folgende Korollar 2.7 geeignet spezialisiert. \(\S 3\) endet mit zwei konkreten Beispielen, wobei das erste mit der Methode von Baker, das zweite mit einer mehrdimensionalen Verallgemeinerung derjenigen von Schneider zusammenhängt. Während die vorgeführten Konstruktionen besonders für mehrere Variable nützlich sind, wird in \(\S 4\) der eindimensionale Spezialfall extra herausgestellt und gezeigt, wie sich die ``klassischen'' Beweise (Hermite-Lindemann, Lindemann-Weierstraß, Gel'fond-Schneider, Sechsexponentensatz, große Transzendenzgrade von Körpern, die von Zahlen der Form \(\exp(x_jy_k)\) erzeugt sind) in das hier entwickelte allgemeine Konzepte einordnen. In \(\S 5\), mit dem Teil II beginnt, erläutert Verf. zunächst, wie eng die beiden Wege von Gel'fond bzw. Schneider zur Lösung des 7. Hilbert-Problems miteinander zusammenhängen. Gel'fond benutzte eine Hilfsfunktion \(\varphi_G(z)=P_G(e^z,e^{\beta z})\), deren Ableitungen er an den Stellen \(h\log\alpha\) auswertete; mit dem Ansatz \(P_G(X,Y)=\sum_{(\lambda,\mu)}p(\lambda,\mu)X^\lambda Y^\mu\) hat man \[ (d/dz)^ t\varphi_ G(h\log\alpha)=\sum_{(\lambda,\mu)}p(\lambda,\mu)(\lambda+\mu \beta)^ t\alpha^{\lambda h}(\alpha^ \beta)^{\mu h}. \leqno (*_ G): \] Schneider dagegen arbeitete mit einer Hilfsfunktion \(\varphi_S(z)=P_S(z,\alpha^z)\), die er an den Stellen \(\lambda+\mu\beta\) auswertete; mit \(P_S(X,Y)=\sum_{(t,h)}q(t,h)=X^tY^h\) hat man \[ \varphi_ S(\lambda+\mu\beta)=\sum_{(t,h)}q(t,h)(\lambda+\mu\beta)^ t\alpha^{\lambda h}(\alpha^ \beta)^{\mu h}. \leqno (*_S): \] Diese Dualität beider Methoden, vgl. \((*_G)\) und \((*_S)\), war eine der Quellen der vorliegenden Arbeit. So wie die \((d/dz)^t\varphi_G(h\log\alpha)\) in Gel'fonds Methode die Werte des Funktionals \(\eta_G(F)=\sum_{(\lambda,\mu)}p(\lambda,\mu)F(\lambda+\mu\beta)\) für \(F=z t\alpha^{hz}\) sind, sind die \(\varphi_S(\alpha+\mu\beta)\) in Schneiders Methode die Werte des Funktionals \[ \eta_ S(F)=\sum_{(t,h)}q(t,h)(d/dz)^t F(h\log\alpha)\] für \(F=\exp((\lambda+\mu\beta)z)\). In \(\S 6\) konstruiert Verf. allgemeine Hilfsfunktionale (wie die speziellen \(\eta\) soeben), indem er dem im ersten Teil entwickelten Beweisschema genau folgt. Der Grund für die Analogie zwischen beiden Situationen, hier Hilfsfunktionale, dort Hilfsfunktionen, wird in \(\S 7\) aufgedeckt: Die Transformation von Fourier-Borel ordnet jedem linearen beschränkten Funktional \(\eta\) eine ganze Funktion \(\varphi_ \eta(\zeta)=\eta(e^{\zeta z})\) vom Exponentialtyp zu und umgekehrt entspricht jeder ganzen Funktion \(\varphi(\zeta)=\sum_ \kappa a_ \kappa\zeta^ \kappa/\kappa!\) vom Exponentialtyp das beschränkte lineare Funktional \(\eta_ \varphi:\sum_ \kappa b_ \kappa z^ \kappa\mapsto\sum_ \kappa a_ \kappa b_ \kappa\). Die \(\S\S 8\) bzw. 9 schließlich sind Beispielen bzw. dem eindimensionalen Fall gewidmet. Neue arithmetische Anwendungen der in der vorliegenden Arbeit durchgeführten Konstruktionen von Hilfsfunktionen bzw. -funktionalen werden in Aussicht gestellt.
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    Thue-Siegel lemma
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    exponential polynomial in several variables
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    Baker's method
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    Schneider's method
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    Gel'fond method
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    Hilbert's seventh problem
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    Fourier-Borel transform
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    functionals
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