Eigenvalues and eigenfunctions of ordinary differential operators (Q1196150)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Eigenvalues and eigenfunctions of ordinary differential operators |
scientific article |
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Eigenvalues and eigenfunctions of ordinary differential operators (English)
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17 December 1992
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Bezeichne mit \({\mathcal E}_{TF}(\rho)\) das Thomas-Fermi-Funktional eines \(Z\)-fach geladenen Atomkerns und setze \({\rho}_{TF}:= \text{argmin}_{\int\rho{dx}=Z}{\mathcal E}_{TF}(\rho)\) sowie \(E_{TF}(N,Z):= \inf_{\int{\rho}dx=N}{\mathcal E}_{TF}(\rho)\). Analog bedeute \(E(N,Z)\) die Grundzustandsenergie eines \(Z\)-fach geladenen Kerns mit \(N\) quantisierten Elektronen. Setze ferner \(E_{(TF)}(Z):=\min{E_{(TF)}(\cdot,Z)}\) und \(N_{(TF)}(Z):=\min\text{argmin}E_{(TF)}(\cdot,Z)\). Die Größe \(E(Z)\), welche offenbar mit \(E(N(Z),Z)\) übereinstimmt, wird als die Grundzustandsenergie des Atoms schlechthin und die Größe \(N(Z)-Z\) als die Exzessladung bezeichnet (im Fall des Protons hat z.B. diese Exzessladung den Wert 1 [vergl. E. Lieb, Phys. Rev. Lett. 52, 315-317 (1984)]). Schließlich wird den bisher definierten Größen der obere Index ``Bohr'' angefügt, wenn man den vereinfachten Fall betrachtet, in welchem die gegenseitige Abstoßung der Elektronen ``ausgeschaltet'' ist. Für diese Größen gelten dann die Relationen \(N_{(TF)}^{Bohr}(Z)=\infty\), \(E_{(TF)}^{Bohr}(Z)=-\infty\) sowie \(E_{TF}(Z)=E_{TF}(Z,Z))=-c_ 0Z^{7\over 3}\) mit \(c_ 0:=- E_{TF}(1,1)\). Die Autoren der hier zur Besprechung vorliegenden Arbeit haben sich die Bestimmung der Größen \(E(Z)\) und \(N(Z)\) mit einer über das Bisherige hinausgehenden Genauigkeit zur Aufgabe gemacht. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, welches sich anscheinend nicht in einem einzelnen Aufsatz, selbst wenn derselbe den Umfang der vorliegenden Arbeit annimmt, bewältigen läßt. Die Diskussion der Größe \(N(Z)\) erscheint daher gleichsam ausgelagert in die Arbeit ``Asymptotic neutrality of large ions'' derselben Autoren [Commun. Math. Phys. 128,109-130 (1990)], während die in der vorliegenden Arbeit begonnene Diskussion der Größe \(E(Z)\) in zwei kürzlich erschienenen Beiträgen ``On the Dirac and Schwinger corrections to the ground--state energy of an atom'' [Adv. Math. 107, 1-185 (1994)] sowie ``The density in a one--dimensional potential'' [ibidem 108, 187-364 (1994)] fortgesetzt wird. Weitere Arbeiten werden in Aussicht gestellt. Angesichts der Fülle des bereits in der vorliegenden Arbeit enthaltenen (überdies sehr technischen) Materials kommt auch der jüngere Leser nicht um die von einem bedeutenden amerikanischen Philosophen des vorigen Jahrhunderts aufgeworfene Frage herum, wieviel er überhaupt lesen kann und wieviel von dieser Lesekraft er einem einzelnen Gebiet zuwenden will. Unter diesen Auspizien und im Interesse des allgemeinen Lesers erschien es dem Referenten noch am sinnvollsten, eine ins einzelne gehende inhaltliche Beschreibung der vorliegenden Arbeit vorerst zurückzustellen (zumal ihr die wohlbekannte Strategie zugrunde liegt, daß ``approximately identical differential equations have approximately identical solutions'', vergl. T. M. Cherry ``Uniform asymptotic formulae for functions with transition points'' [Trans. Am. Math. Soc. 68, 224-256 (1950; Zbl 0036.061)]) und stattdessen zu versuchen, dem Leser eine Vorstellung zu vermitteln von demjenigen an einer ganz anderen Stelle des Projektes erzielten Fortschritt, welcher dazu geeignet scheint, den realen Nutzen der vorgenannten umfangreichen Bemühungen einsichtig zu machen, indem er dieselben für die angestrebte präzise Bestimmung von \(E(Z)\) fruchtbar zu machen verspricht. Als eine nullte bzw. erste Näherung für die gesuchten Größen \(E(Z)\) und \(N(Z)\) kann man nun die Größen \(E^{Bohr}(Z)\), \(N^{Bohr}(Z)\) bzw. \(E_{TF}(Z)\), \(N_{TF}(Z)\) betrachten. Obwohl natürlich die nullte Näherung in eklatanter Weise die zu erwartende Größenordnung verfehlt, weil hier die energetische und die ladungsmäßige Saturation allzuweit auseinanderklaffen, so ist doch (ganz abgesehen von seiner Eignung für eine qualitative Erklärung der Schalenstruktur der Atome) das ``Bohr-Atom'' von großem heuristischen Nutzen zur Gewinnung von Hypothesen über die Struktur und Größenordnung weiterer Näherungen. Auf eine höchst instruktive Weise kann nämlich N. H. March [Adv. Phys. 6, 1-101 (1957)] die Differenz \(E^{Bohr}(Z,Z)-E_{TF}^{Bohr}(Z,Z)\) zu \(aZ^{6\over 3}- bZ^{5\over 3}\) bestimmen und man nimmt allgemein an, daß dieses Ergebnis (evtl. mit geänderten Koeffizienten) für die Differenz \(E(Z,Z)-E_{TF}(Z,Z)\) bestehen bleibt. Es stellt sich also die Aufgabe, positive Zahlen \(a,b,\varepsilon\) so zu finden, daß \[ E(Z,Z)=-c_ 0Z^{7\over 3}+aZ^ 2-bZ^{5\over 3}+O(Z^{{5\over 3}- \varepsilon})\tag{1} \] gilt. Dies ist aber genau das von den Autoren angestrebte Ergebnis, da man die linke Seite von (1) einfach durch \(E(Z)\) ersetzen kann, weil die Differenz \(E(Z,Z)-E(Z)\), die sog. ``Elektronenaffinität'' (sie beträgt etwa für das Proton 0.75 Elektronenvolt, vergl. H. Massey ``Negative ions'', Cambridge 1976), in der Skala \(Z^{5\over 3}\) vermutlich nicht wahrgenommen werden kann. Der wesentliche Schritt bei der Erreichung dieses Ziels besteht in der Gewinnung einer Ungleichung der Form \[ \sum_{i<j}{1\over{| x_ i- x_ j|}}\geq\sum_{k=1}^ ZW(x_ k),\tag{2} \] welche es gestattet, das eigentlich zu lösende \(3Z\)-dimensionale Eigenwertproblem näherungsweise zu reduzieren auf ein drei- bzw. nach Separation sogar eindimensionales Eigenwertproblem (dies ist dann auch die Stelle, an der die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit eingespeist werden können). Der vielleicht einfachste Fall einer Ungleichung vom Typ (2) ist die Ungleichung \[ {1\over {| x-y|}}\geq{1\over{1+| x |}}+{1\over{1+| y |}}-1,\tag{3} \] welche zugleich das für solche Ungleichungen typische Problem eines stellenweise sehr großen Defektes illustriert. Bei der Herleitung einer Ungleichung vom Typ (2) muß man also zusätzlich darauf achten, daß durch eine ``geschickte Wahl'' [vergl. p. 239 in W. Thirring ``Lehrbuch der mathematischen Physik, Band 3'' (1979; Zbl 0408.46054)] von \(W(x)\) der Defekt von (2) wenigstens in demjenigen Teilbereich von \(\mathbf R^{3Z}\) möglichst klein ausfällt, in welchem der Phasenpunkt \((x_ 1,\cdots,x_ Z)\) vorwiegend anzutreffen ist. Dies ist aber gerade dort der Fall, wo die Punkte \(x_ 1,\cdots,x_ Z\) gemäß der aus einem 3-dimensionalen Variationsproblem verhältnismäßig leicht bestimmbaren Thomas-Fermi-Dichte \(\rho_{TF}(x)\) verteilt sind. Wie aber die Autoren betonen, läßt sich mit dieser an sich sehr ansprechenden Methode der dritte Term \(-bZ^{5\over 3}\) der asymptotischen Darstellung (1) noch nicht sichern. Es gelingt ihnen jedoch, sich den zur Gewinnung einer schärferen Abschätzung erforderlichen Spielraum dadurch zu verschaffen, daß sie auf der rechten Seite von (2) eine ``kleine Störung'' in Form gewisser nichtnegativer Wechselwirkungsterme \(K(x_ i,x_ j)\) von kurzer Reichweite zulassen. Auf diesem Weg hoffen nun die Autoren, die Darstellung (1) mit \(\varepsilon={1\over 2835}\) beweisen zu können.
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ground-state energy of an operator
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ground-state energy of an atom
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electron affinity
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excess charge
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