Frobenius distributions in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions. Distribution of Frobenius automorphisms in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions of the rational numbers (Q1227032)

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Frobenius distributions in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions. Distribution of Frobenius automorphisms in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions of the rational numbers
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    Frobenius distributions in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions. Distribution of Frobenius automorphisms in \(\mathrm{GL}_2\)-extensions of the rational numbers (English)
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    1976
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    Sei \(K/\mathbb Q\) eine (unendliche) Galoiserweiterung mit der Galoisgruppe \(G\), \(\rho: G\to \Pi \mathrm{GL}_2(\mathbb Z_l)\) eine Darstellung, \(\rho_l\) sei die Projektion auf den \(l\)-ten Faktor. Von \(\rho\) wird gefordert: 1. \(\rho(G)\) ist eine offene Untergruppe von \(\Pi \mathrm{GL}_2(\mathbb Z_l)\) \((l\) Primzahl). 2. Es gibt eine ganze Zahl \(\Delta\), so daß für alle Primzahlen \(p\) mit \(p\nmid \Delta\cdot l\) folgt: \(\rho_l\) ist unverzweigt in \(p\). Die Eigenschaft 2. gestattet es, die Frobeniusklasse \(\sigma_p\) in \(G/\operatorname{Ker}\rho_l\) zu betrachten. Sei \(X^2 - t_pX + p\) das charakteristische Polynom von \(\rho_l(\sigma_p)\). Dann fordert man 3. \(t_p\) ist eine ganze Zahl, die unabhängig von \(l\) ist \((t_p = \) Spur des Frobenius), die Wurzeln des charakteristischen Polynoms haben den Betrag \(\sqrt{p}\) und sind komplex konjugiert zueinander. Mit \(\pi_p\) werde eine solche Wurzel bezeichnet. Realisiert werden kann eine solche Erweiterung \(K\) von \(\mathbb Q\), indem man zu \(\mathbb Q\) die Torsionspunkte einer elliptischen Kurve ohne komplexe Multiplikation adjungiert [s. \textit{J. P. Serre}, Propriété galoisiennes des points d'ordre fini des courbes elliptiques, Invent. Math, 15, 259--331 (1972; Zbl 0235.14012)]. Sei \(t_0\in \mathbb Z\), \(k\) ein imaginär quadratischer Zahlkörper, \(x\in\mathbb R\). Sei: \(N_{t_{0,\rho}}(x) = \) Anzahl der Primzahlen \(p\le x\) mit \(t_p = t_0\). \(N_{k,\rho}(x) = \) Anzahl der Primzahlen \(p\le x\) mit \(k=\mathbb Q(\pi_p)\). Sei \(\displaystyle \pi_{\frac12}(x) = \sum_{p\le x} \frac1{2\sqrt p}\). Dann wird folgende Vermutung ausgesprochen: Es gibt eine Konstante \(C(t_{0,\rho})\) und eine Konstante \(C(K,\rho)\), so daß gilt: \[ N_{t_{0,\rho}}(x) \sim C(t_{0,\rho})\cdot \pi_{\frac12}(x)\quad\text{und}\quad N_{k,\rho}(x) \sim C(K,\rho)\cdot \pi_{\frac12}(x). \] Um diese Vermutungen zu beweisen, werden möglichst einfache wahrscheinlichkeitstheoretische Modelle mit den Folgen \(\{t_p\}\) als Zufallsfolgen betrachtet, so daß fast alle Folgen ein asymptotisches Verhalten zeigen, das mit den Dichtesätzen von Chebotarev und Hecke und mit der Sato-Tate-Vermutung konsistent ist. Beispiel (Part I, \S\S 3,4): Sei \(M\) eine positive Zahl, \(G(M)\) die Reduktion von \(\rho(G) \bmod M\), \(G(M)_t = \{\sigma\in G(M),\ \operatorname{tr}(\sigma)\equiv t \bmod M\}\). Sei \(F_M(t) = M\cdot\frac{\vert G(M)_t\vert}{\vert G(M)\vert}\). Dann ist nach Chebotarev \(\frac{F_M(t)}{M}\) die Dichte der Primzahlen \(p\) mit \(t_p\equiv t\bmod M\). Weiter wird angenommen, daß eine Dichtefunktion \(g(\xi)\) existiert, die gleich \(0\) außerhalb von \([-1,1]\) ist, deren Integral die Dichte der Primzahlen \(p\) mißt, für die \(\xi(t_p,p):= \frac{t_p}{2\sqrt p}\) in einem bestimmten Intervall liegt. Falls \(\rho\) von einer elliptischen Kurve herkommt, nehme man \(g(\xi) = \frac2{\pi} \sqrt{1 - \xi^2}\). Die Hauptannahme bezüglich des Wahrscheinlichkeitsmodells ist dann, daß die Funktion \(f_M(t,p) = c_p g(\xi(t,p)) F_M(t)\) das Maß \(\mu_p\) in der Faser über \(p\) des Wahrscheinlichkeitsraumes repräsentiert, wobei \(c_p\) so bestimmt ist, daß \(\sum_t f_M(t,p) = 1\) ist. Es folgt: \(c_p \sim \frac1{2\sqrt p}\). In \S 4 wird gezeigt, daß \(\lim_M F_M(t_0) =: F(t_0)\) existiert, für \(p\to\infty\) geht \(c_p\cdot g(\xi,t_0))\) gegen \(\frac12\sqrt p\cdot g(0)\). Setzt man \(C(t_{0,\rho} )=g(0)\cdot F(t_0)\), so hat man für \glqq fast alle\grqq{} Folgen \(\{t_p\}\): \(N_{t_0}(x) \sim C(t_{0,\rho})\pi_{\frac12}(x)\). Zur weiteren Bestimmung von \(C(t_{0,\rho})\) wird \(F(t_0)\) als Produkt lokaler Faktoren geschrieben, deren Bestimmung durch eine genaue Untersuchung von der speziellen Darstellung \(\rho\) erreicht werden kann. Für sogenannte \glqq Serre-Kurven\grqq{} (das Bild von \(\rho\) ist größtmöglich) und für \(X_0(11)\) ist dies in den \S\S 5--8, Part I, unter Verwendung und durch Weiterentwicklung von Techniken von \textit{J.-P. Serre} [Abelian \(l\)-adic representations and elliptic curves. New York etc.: W. A. Benjamin (1968; Zbl 0186.25701)] und \textit{G. Shimura} [A reciprocity law in non-solvable extensions, J. Reine Angew. Math. 221, 209--220 (1966; Zbl 0144.04204)], durchgeführt. Wesentlich komplizierter ist die Lage bei der Aussage über imaginärquadratische Körper \(k\) (Teil II), vor allem, wenn die maximal-abelsche Erweiterung von \(k\) mit \(K\) einen Durchschnitt hat, der echt größer als der Körper aller Einheitswurzeln ist. Um diese Fälle zu behandeln, werden im Teil III spezielle kunstreiche Berechnungen durchgeführt. Die resultierende Konstante \(C(k,\rho)\) ist umgekehrt proportional zu \(\sqrt{\vert D\vert}\) \((D = \) Diskriminante von \(k)\), stellt sich wieder als Produkt lokaler Faktoren dar, die für fast alle \(l\) nur von \(D\) und \(l\) abhängt, und einem \glqq unendlichen\grqq{} Faktor, der von der Sato-Tate-Verteilung herrührt. Die lokalen Faktoren können als \(l\)-adische Integrale gewisser Funktionen, die Harish-Transformierte sind, dargestellt werden. (\S\S 7,8, Teil II). Eine numerische Diskussion wird im vierten Teil an Serre-Kurven (für die ersten 5000 Primzahlen) und an \(X_0(11)\) (mit noch weitergehenden Rechnungen) durchgeführt, wo eine zufriedenstellende Übereinstimmung von Theorie und Praxis festgestellt werden kann.
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