Geometry of a complex of curves in a Riemannian space of \(n\) dimensions. (Q1435762)

Wenn in einem \textit{Riemann}schen \(n\)-dimensionalen Raum \(V_n\) vom Bogenelement \(ds^2=a_{rs}\,dx^r\,dx^s\) ein Richtungskomplex \(\lambda_{n|}\) durch die (im allgemeinen nicht vollständig integrable) \textit{Pfaff}sche Gleichung \(\lambda_{n|r}\,dx^r=0\) vorgegeben wird, so gilt in den Richtungen des Komplexes: \(ds'{}^2=a_{rs}'\,dx^r\,dx^s\). Die Komponenten \(a_{rs}'\) erhalten durch Einführung der Momente einer Serie von othogonalen Kongruenzen die Gestalt: \[ a_{rs}'=a_{rs}-\lambda_{n|r}\cdot \lambda_{n|s}= \sum_{i=1}^{n-1}\lambda_{i|r}\cdot \lambda_{i|s}, \] da \(a_{rs}=\sum\limits_{i=1}^n\lambda_{i|r}\cdot \lambda_{i|s}\). Damit gewinnt Verf. den Fundamentaltensor seiner Komplexgeometrie in der \textit{Riemann}schen \(V_n\), die also als \textit{Riemann}sche Geometrie mit einer \textit{Pfaff}schen Nebenbedingung durchgeführt erscheint. Zum breiteren Ausbau des Kalküls wird zunächst der gemischte Tensor \(\varDelta_r^s=\sum\limits_{i=1}^{n-1}\lambda_{i|r}\lambda_i^s\) eingeführt und mit seiner Hilfe die ``Projektion eines Tensors auf den Komplex'' erklärt. Ein weiteres Hilfsmittel bieten \textit{Ricci}s Drehungskoeffizienten \(\gamma_{ijk}=\lambda_{i|rs}\lambda_{j|}^r \lambda_{k|}^s\). Sie geben Anlaß zur Bildung des Tensors \(\varOmega_{rs}=\lambda_{n|rs}'=\sum\limits_{i,j=1}^{n-1}\gamma_{nij} \lambda_{i|r}\lambda_{j|s}\); er ist im allgemeinen nicht symmetrisch. Die Theorie dieses Tensors liefert die ''äußere'' Geometrie des Komplexes; er spielt die Rolle der zweiten Fundamentalform einer Hyperfläche in \(V_n\): er bestimmt ``Asymptotenlinien'' und ``konjugierte Linien'' im Komplex gemäß den Gleichungen: \(\varOmega_{rs}\lambda_{i|}^r\lambda_{i|}^s=0\) bzw. \(\varOmega_{rs}\lambda_{i|}^r\cdot\mu^s=0\); sein symmetrischer Teil \(\omega_{rs}\) bestimmt im Komplex ``Hauptkrümmungen'' und ``Hauptkrümmungslinien'' als Eigenwerte \(\varrho_h\) der Parametermatrix \(||\omega_{rs} + \varrho a_{rs}'||\) usw. An dieser Stelle ergibt sich z. B. der Satz: ``Wenn eine bezüglich \(V_n\) geodätische Linie dem Komplex angehört, so ist sie Asymptotenlinie in bezug auf den Komplex und umgekehrt''. Für die Verallgemeinerung der \textit{Gauß}schen und \textit{Codazzi}schen Formeln wird eine ``kovariante Ableitung im Komplex'' und ein Analogon zum \textit{Riemann}schen Tensor vorausgeschickt. Verf. versteht unter ``kovarianter Ableitung eines Tensors im bezug auf den Komplex'' die Projektion der kovarianten Ableitung dieses Tensors bezüglich \(V_n\) auf den Komplex. Darin steckt insbesondere eine ``Übertragungstheorie im Komplex'' und z. B. auch der Satz: ``Wenn ein Vektor bezüglich der \(V_n\) parallel verschoben wird, so erfährt seine Projektion auf den Komplex eine Parallelverschiebung mit Bezug auf den Komplex''. Der auf die Komplexgeometrie verallgemeinerte \textit{Riemann}sche Tensor kann durch Verjüngen mit linearen Tensoren zweiter Stufe (\textit{Plücker}sche Tensoren, welche die Stellung von Ebenenelementen, aufgespannt von zwei Richtungen im Komplex, bestimmen) bzw. mit dem Fundamentaltensor zur Bildung aller weiteren Tensoren des Komplexes, deren Analoga aus der \textit{Riemann}schen Geometrie einer \(V_n\) bzw. einer \(V_{n-1}\) in \(V_n\) bekannt sind, verwendet werden: ``\textit{Riemann}sche Krümmung im Komplex'', ``mittlere Krümmung im Komplex'' usw. Auch die Kurventheorie der \(V_n\) gestattet eine ``Projektion auf den Komplex''; insbesondere gilt: ``eine bezüglich \(V_n\) geodätische Kurve, welche zum Komplex gehört, ist auch geodätisch in bezug auf den Komplex''. Ferner: ``die Normalkomponente der Krümmung aller Kurven im Komplex, welche dieselbe Tangente haben, ist dieselbe''.