Die permanenten Wellen in ringförmigen Kanälen. (Q1436102)

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Die permanenten Wellen in ringförmigen Kanälen.
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    Die permanenten Wellen in ringförmigen Kanälen. (English)
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    1929
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    Verf. behandelt permanente Wellenbewegungen einer schweren unzusammendrückbaren Flüssigkeit in einem kreisringförmigen Kanal mit horizontalem Boden, d. h. Bewegungen, bei denen die freie Oberfläche \(\sigma\) ohne Änderung der Form mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit \(\omega\) um die vertikale Achse durch den Mittelpunkt \(O\) des Kreisringes rotiert. Es handelt sich also um eine natürliche Verallgemeinerung des wohlbekannten Problems über die permanenten Wellen in geradlinigen Kanälen, deren strenge Lösung (im Falle unendlicher Tiefe) neuerdings von \textit{Levi-Civita} gegeben wurde. Es sei \(Oxyz\) das feste Koordinatensystem, dessen \(xy\)-Ebene mit der freien Oberfläche im Ruhezustande zusammenfällt, und dessen \(z\)-Achse nach unten gerichtet ist; \((r, \vartheta )\) seien die Polarkoordinaten in der \(xy\)-Ebene (\(R_2\leqq r\leqq R_1\)) und \(\vartheta_1 = \vartheta - \omega t\). Dann wird \((r, \vartheta_1, z)\) das bewegte System, in dem die Oberfläche \(\sigma\) ruht. Unter den Annahmen, daß die Bewegung wirbelfrei ist, daß die Geschwindigkeit eines Flüssigkeitsteilchens gegenüber der Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(r\omega\) der Oberflächenwelle klein ist, und daß die Wellenhöhe klein ist gegenüber der Tiefe \(h\) des Kanals, beweist Verf., daß die einzig möglichen Werte der Winkelgeschwindigkeit durch die Formel gegeben sind: \[ \omega^2 = \dfrac{g\lambda_n^{(i)}}{n^2} \qquad (g = \text{ Schwerebeschleunigung}), \] worin \(\lambda_n^{(i)}\) die positiven Wurzeln der transzendenten Gleichung \[ J_n'(\lambda_nR_2)Y_n'(\lambda_nR_1) J_n'(\lambda_nR_1)Y_n'(\lambda_nR_2) = 0 \qquad (n=1,2,3\ldots) \] bedeuten. \(J_n\), \(Y_n\) bezeichnen die \textit{Bessel}schen Funktionen erster und zweiter Art. Verf. zeigt, daß diese Gleichung bei jedem \(n\) unendlich viele Wurzeln hat, und gibt angenäherte (asymptotische) Ausdrücke für diese Wurzeln. Das zu \(\lambda_n^{(i)}\) zugehörige Geschwindigkeitspotential und die freie Oberfläche sind durch folgende Gleichungen gegeben: \[ \begin{gathered} \varphi (r,\vartheta_1,z) = C_n^{(i)}(r)\left\{e^{-\lambda_n^{(i)}z} + e^{-\lambda_n^{(i)}(2h-z)}\right\}(\alpha_n^{(i)}\cos n\vartheta_1 + \beta_n^{(i)}\sin n\vartheta_1), \\ z = \dfrac{\omega n}{g}C_n^{(i)}(r)\left(1+e^{-2\lambda_n^{(i)}h}\right) (\alpha_n^{(i)}\sin n\vartheta_1 \beta_n^{(i)}\cos n\vartheta_1), \end{gathered} \] wobei \(\alpha_n^{(i)}\), \(\beta_n^{(i)}\) willkürliche Konstanten sind und außerdem \[ C_n^{(j)}(r) = J_n\left(\lambda_n^{(j)}r\right)Y_n'\left(\lambda_n^{(j)}R_2\right) Y_n\left(\lambda_n^{(j)}r\right)J_n'\left(\lambda_n^{(j)}R_2\right). \] Für schwach gekrümmte Kanäle, d. h. wenn \(l = R_1 - R_2\) endlich und \(R_2 = R\) groß ist, sind alle möglichen Werte von \(\omega\) durch Näherungsformeln \[ \omega^2 = \dfrac{g}{nR}\left(1-\dfrac{1}{2}\dfrac{l}{R} + \dfrac{7}{24}\dfrac{l^2}{R^2} + \cdots\right), \;\omega^2 = \dfrac{g\pi k}{ln^2}\left(1+\dfrac{4n^2+3}{8k^2\pi^2}\dfrac{l^2}{R^2} + \cdots\right) \] (\(n, k\) ganze Zahlen) gegeben. Die erste Wertgruppe ergibt Wellen, welche, bei \(R\rightarrow\infty\), in \textit{Airy}sche Wellen in geradlinig gestreckten Kanälen übergehen. Die der zweiten Gruppe entsprechenden Bewegungen lassen sich, bei großen \(R\) und \(h\), gewissermaßen als Überlagerung zweier \textit{Airy}schen Wellen interpretieren, die sich in radialer Richtung mit entgegengesetzten Geschwindigkeiten fortpflanzen. Anschließend wird ein Ausdruck für den Massentransport abgeleitet, der denjenigen von \textit{Levi-Civita} für geradlinige Kanäle verallgemeinert. (VIII 1.)
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