History of determinations of the heights of mountains. (Q1437664)

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History of determinations of the heights of mountains.
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    History of determinations of the heights of mountains. (English)
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    1929
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    Von den drei Methoden zur Bestimmung der Höhe von Bergen -- der geodätischen, der barometrischen und der Siedepunktmethode -- ist die erste die älteste und zugleich auch heute noch die zuverlässigste. Bei \textit{Plinius, Theon von Smyrna, Geminus, Strabo} und \textit{Plutarch} finden sich Angaben von Berghöhen, die auf Messungen von \textit{Dikaiarchos}, \textit{Eratosthenes} und \textit{Xenagoras} zurückgehen. Die Genauigkeit dieser Angaben schwankt zwischen 17{\%} und 36{\%}. Die Methode beruhte wahrscheinlich auf dem Vergleich ähnlicher -- meist rechtwinkliger -Dreiecke, wie sie in \textit{Euklid}s Optik und \textit{Heron}s Dioptra auseinandergesetzt ist. (Die erste bekannte Sehnentafel, die einen Ersatz für trigonometrische Rechentafeln bieten könnte, wird dem etwa 150 Jahre jüngeren \textit{Hipparchos} zugeschrieben, kommt also nicht in Betracht.) Als Meßinstrument kommt die von \textit{Heron} beschriebene Dioptra oder ein ähnliches Instrument in Frage. Nivellierarbeiten sind übrigens schon lange vorher mit großer Genauigkeit ausgeführt worden, wie z. B. der Kanalbau des \textit{Xerxes} durch den Athos und der Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer beweisen. Wesentliche Fortschritte scheinen von da an bis zu \textit{Snellius} und \textit{Picard}, den Begründern moderner Methoden, nicht gemacht worden zu sein. Aus der Zwischenzeit werden neben Messungen, die keineswegs genauer sind als die der Griechen, nur phantastische Schätzungen überliefert. Von theoretischem Interesse ist die Methode zur Bestimmung der Höhe eines vom Meere aus sichtbaren Berges aus dem Erdradius und der Entfernung, in der der Berg gerade noch sichtbar ist; doch hat sie wegen praktischer Schwierigkeiten nicht zu brauchbaren Resultaten geführt. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, daß u. a. \textit{E. Wright} (1589) aus Höhenmessungen den Erdradius zu bestimmen suchte und dabei einen nur um 15{\%} zu kleinen Wert fand. -- In einem abschließenden Abschnitt berichtet Verf. über Messungen des U. S. Coast and Geodetic Survey im 19. Jahrhundert, die je nach Lage des Objekts eine Genauigkeit von 0,04 bis 3 Metern erreichen. Der Gedanke, daß ein Höhenunterschied sich infolge des veränderten Luftdruckes an der Quecksilbersäule der \textit{Toricelli}schen Apparatur bemerkbar machen müsse, wurde schon wenige Jahre nach den Experimenten von \textit{Toricelli} und \textit{Viviani} (1643/44) von \textit{B. Pascal} -vielleicht unter dem Einfluß von \textit{Descartes} -- gefaßt und 1648 durch ein auf \textit{Pascal}s Betreiben von \textit{Périer} auf dem Puy de Dôme durchgeführtes Experiment bestätigt. Doch wurde \textit{Pascal}s Veröffentlichung über diesen Versuch kurz nach dem Erscheinen zurückgezogen, so daß das Ergebnis erst 1651 durch eine Schrift \textit{Jean Pecquet}s bekannt wurde. Die experimentellen Untersuchungen wurden zunächst in Florenz an der Accademia del Cimento und in Schottland von \textit{George Sinclair} weitergeführt. Die erste barometrische Höhenformel wurde von \textit{E. Mariotte} (1676), eine andere logarithmische Formel von \textit{E. Halley} (1704) aufgestellt. In der Folge wird eine Reihe von weiteren Formeln entwickelt, die zu stark voneinander abweichenden Resultaten führen. Trotz Berücksichtigung von Korrektionen urteilt \textit{C. A. Schott} (1876), daß die barometrische Höhenmessung nicht zur Grundlage exakter Höhenbestimmungen gemacht werden könne. Dasselbe gilt, wie Vergleichsmessungen von \textit{T. J. Cram} (1854) gezeigt haben, von der Siedepunktmethode, die von \textit{G. D. Fahrenheit} (1724) begründet, von \textit{L. G. Monier, J. Cassini} und \textit{J. A. de Luc} angewandt und von \textit{A. Ure, F. J. A. Wollaston} und \textit{H. V. Regnault} theoretisch ausgebaut worden ist.
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