Zur Gruppentheorie des Klassenkörpers. (Q1439310)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Zur Gruppentheorie des Klassenkörpers. |
scientific article |
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Zur Gruppentheorie des Klassenkörpers. (English)
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1929
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In der Theorie der quadratischen Körper spielt die Unterscheidung der geraden und ungeraden Klassenzahlfaktoren eine große Rolle; auf den geraden baut sich die Geschlechtertheorie auf. Das liegt aber z. B. schon nicht mehr so für nichtzyklische biquadratische Normalkörper. Hier haben die geraden Klassenzahlenfaktoren wesentlich verschiedene Merkmale sowohl zahlentheoretischer Natur als in der absoluten \textit{Galois}-Gruppe des Klassenkörpers. Verf. nimmt hier zum erstenmal eine systematische Klassifikation der unverzweigten, absolut normalen Klassenkörper vor. Zu diesem Zweck wird der Begriff der 'elementaren Teilklassenkörper' (E. T. K.) eingeführt: der unzerlegbaren Faktoren einer (keineswegs eindeutigen) Zerlegung des Klassenkörpers in absolut normale Teilklassenkörper des normalen Grundkörpers \(K\). Ein solcher E. T. K. ist von Primzahlpotenzgrad, seine Relativgruppe somit von einem \(n\)-gliedrigen Typus \(\{p^{\mu_1}, p^{\mu_2}, \ldots, p^{\mu_\nu}\}\), wie es in der Abhandlung auf der ersten Seite unten statt \(p^\mu, p^\mu, \ldots, p^\mu\) heißen soll. (Die hier auftretende Anzahl \(\nu\) ist auch oben auf Zeile 9 für \(p = 2\) statt 'Potenz von 2' gemeint.) Verf. teilt jetzt die E. T. K. in vier Arten ein: Ist \(\mathfrak G\) die Gruppe von \(K\), \(\mathfrak G'\) die des Klassenkörpers \(K'\), \(\mathfrak H\) deren zu \(K\) gehörige Untergruppe, also \(\mathfrak G = \mathfrak G'/\mathfrak H\), \(\mathfrak N\) die Gruppe der mit allen Elementen von \(\mathfrak H\) vertauschbaren Elemente von \(\mathfrak G\), so gibt es I. Eigentliche E. T. K: \(\mathfrak N = \mathfrak H\). Für \(\mathfrak N > \mathfrak H\) sei \(\mathfrak M\) das Kompositum aller Relativträgheitsgruppen \(\mathfrak t_{\mathfrak p}\) bezüglich des zu \(\mathfrak N\) gehörigen Unterkörpers \(K_n\), \(\mathfrak T\) ein solches Kompositum, wo \(\mathfrak p\) nur alle in \(K_n\) Konjugierten eines Primideals durchläuft. Dann gibt es: II. Uneigentliche E. T. K: \(\mathfrak N > \mathfrak H\); \([\mathfrak H, \mathfrak M] = \mathfrak G\). III. Zentrale (E.) T. K: \(\mathfrak N > \mathfrak H\); \([\mathfrak H, \mathfrak T] \neq \mathfrak G\) für irgendein \(\mathfrak T\). IV. Geschlechter-E. T. K: \(\mathfrak R > \mathfrak H\); \([\mathfrak H, \mathfrak M] \neq \mathfrak G\); \([\mathfrak H, \mathfrak T] = \mathfrak G\) für alle \(\mathfrak T\). Immer gilt \([\mathfrak H, \mathfrak t_{\mathfrak p}] = \mathfrak G\), eine Folge des zahlentheoretischen Monodromiesatzes in verallgemeinerter Form für Relativkörper (Satz 1a): Zum Kompositum der Relativträgheitsgruppen von \(K/R\) gehört der größte Unterkörper von \(K\), der unverzweigt über \(R\) ist. (Also Kompositum \(= \mathfrak G\), wenn \(R\) der rationale Zahlkörper; Satz 1.) Unter III, IV werden auch Unterkörper von E. T. K. I, II betrachtet. Über die Struktur von \(\mathfrak G'\) ergeben sich im Falle I lediglich Aussagen im Rahmen der Automorphismen \textit{Abel}scher Gruppen. Speziell gilt, wenn der E. T. K. von Primzahlgrad \(p\) ist, daß der Grundkörper vom Grade \(g\) selbst zyklisch und \(p \equiv 1(g)\) ist. -Im Fall II multiplizieren sich \(\mathfrak M\) und \(\mathfrak H\) direkt, und die Betrachtung läßt sich auf den zu \(\mathfrak M \times \mathfrak H\) gehörigen Körper als Grundkörper verschieben. Am interessantesten ist der Fall III der zentralen E. T. K., der schon beim eingangs erwähnten biquadratischen Körper vorkommen kann. Hier kann man aus der Gruppe \(\mathfrak G\) von \(K\) durch ein ganz bestimmtes Darstellungsverfahren eine endliche Gruppe \(\bar\mathfrak G\) bestimmen, unter deren Faktorengruppen sich alle möglichen Gruppentypen \(\mathfrak G'\) für Klassenkörper \(K'\) einordnen. Bei zyklischem \(K\) kommt III nicht vor. -- Der Fall IV entspricht wirklich der Klasseneinteilung nach Geschlechtern. Die Primfaktoren der Klassenzahl gehen wie bei III im Grad von \(K\) auf. Die Aussagen über \(\mathfrak G'\) lassen sich hier am meisten spezifizieren. (III 5.)
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