Über die Clairautsche Differentialgleichung. (Q1441365)

Die \textit{Clairaut}sche Differentialgleichung \[ y-xy'=f(y') \] hat die Geraden \(y=cx+f(c)\) zu Integralkurven und hat keine andern Integralgeraden. Im übrigen begnügt man sich meist mit der Angabe, daß\ auch die Enveloppe dieser Geraden eine Integralkurve ist, ohne aber die Existenzbedingungen genau festzulegen. Dem Verf. gelingt es, diese Unklarheit vollkommen zu beseitigen. Als notwendige und hinreichende Bedingung für die Existenz eines nicht linearen Integrals findet er, daß\ die Funktion \(f(t)\) in einem offenen Intervall \(\tau_1<t<\tau_2\) im strengen Sinn konkav oder konvex ist. Sie hat dann bekanntlich überall eine vordere und hintere Derivierte \(f_{\pm}'(t)\), und als Integralkurven erscheinen außer den Integralgeraden noch erstens die Kurve, die aus den Punkten der Menge \[ x=-f_\pm'(t),\;y=-t f_\pm'(t)+f(t) \;(\tau_1<t<\tau_2) \] und zur Schließung der eventuellen Lücken, die dann notwendig über offenen Intervallen der \(X\)-Achse liegen, aus geradlinigen Verbindungsstegen besteht; zweitens solche Kurven, die aus der eben genannten entstehen, indem man von einem oder beiden Enden ein Stück abschneidet und durch die Tangente im neuen Endpunkt ersetzt.