Über Gewebe auf Flächen in dreidimensionalen allgemeinen metrischen Räumen. (Q1442671)

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Über Gewebe auf Flächen in dreidimensionalen allgemeinen metrischen Räumen.
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    Über Gewebe auf Flächen in dreidimensionalen allgemeinen metrischen Räumen. (English)
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    1928
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    Die Arbeit enthält eine Anwendung der von \textit{Berwald} und \textit{Finsler} entwickelten allgemeinen Theorie der Kurven und Flächen in allgemeinen metrischen Räumen auf ein spezielles differentialgeometrisches Problem, nämlich auf die ``Gewebe'' oder ``Kurvennetze ohne Umwege'' auf Flächen im dreidimensionalen allgemeinen metrischen Raum. Die Maßbestimmung der Bogenlänge einer Kurve \(\{u(t),v (t)\}\) auf einer Fläche \[ x=x(u,v),\;y=y(u,v),\;z=z(u,v) \] geschieht mit Hilfe einer Funktion \(f \left( u, v, \frac{du}{dt},\frac{dv}{dt} \right)\), die gewisse Voraussetzungen erfüllen muß\ . Durch sie wird jedem gerichteten Bogenelement ein transversales Linienelement zugeordnet. So sind z. B. die Transversalen einer Schar geodätischer Linien geodätische Äquidistante. Die Maßbestimmung für die Winkel ist die Verallgemeinerung der von \textit{Finsler} eingeführten \textit{Riemann}schen Maßbestimmung. Dabei wird die Verabredung getroffen, daß\ bei benachbarten Winkeln mit gemeinsamem Schenkel der gemeinsame Schenkel bevorzugt sein soll, d. h. daß\ die Winkel ``zum gemeinsamen Schenkel hin'' gemessen werden sollen. Die Maßbestimmung eines Winkels bleibt unverändert, wenn man sie statt mit \(f\) mit \(P(u,v)\cdot f\) ausführt, dabei ist \(P\) ein Multiplikator, der nur eine Funktion des Ortes ist. Er ist durch die Forderung bestimmt, daß\ eine beliebig gegebene Kurvenschar eine Schar geodätischer Linien ist, im Sinne der Maßbestimmung \(P(u,v)\cdot f\). Ein Kurvennetz heiß\ t ein Gewebe, wenn die auf Kurven des Netzes gemessene Entfernung zweier Punkte unabhängig ist von der Wahl des verbindenden Weges, vorausgesetzt, daß\ die Netzkurven orientiert sind. Ein Netz \[ (1)\quad u=u(\alpha,\beta),\;v=v(\alpha,\beta) \] ist also nur dann ein Gewebe, wenn eine gewisse Integrabilitätsbedingung erfüllt ist. Führt man in sie die Winkelhalbierenden der Netzkurven ein, so erhält man den Satz: Das \((\alpha,\beta)\)-Netz ist spiegelbildlich in bezug auf die Schar der Winkelhalbierenden. Ein Netz, das zu der Schar \[ (2)\quad u=u_0(t,A),\;v=v_0(t,A) \] spiegelbildlich ist, heiß\ t bezüglich der Schar \[ (3)\quad u=u_1(\tau,B),\;v=v_1(\tau,B) \] ``gestreift'', wenn der Winkel \(\omega\) längs der Kurve \(B\) konstant ist. Nachdem noch der Begriff der ``schiefen Äquidistanten'' eingeführt ist, erhält man folgende Sätze: Ein zu einer einparametrigen Extremalenschar (2) spiegelbildliches Netz (1) ist ein Gewebe, wenn es bezüglich der Transversalen (3) gestreift ist. Wenn ein Gewebe (1) zur Extremalenschar (2) spiegelbildlich ist, dann ist es bezüglich der zu (2) transversalen Schar (3) gestreift. Wenn ein Gewebe bezüglich der Transversalen seiner Winkelhalbierenden gestreift ist, so sind die Winkelhalbierenden Extremalen. Die Transversalen der Winkelhalbierenden eines Gewebes sind schiefe Äquidistante dieses Netzes. Die Sätze stehen in Zusammenhang mit dem \textit{Hilbert}schen Unabhängigkeitstheorem. Ferner ergibt sich: Die Kurven (2) mögen die Winkelhalbierenden des Netzes (1) sein und die Kurven (3) die Transversalen der Kurven (2). Dann ist von den folgenden drei Tatsachen I, II, III jede eine Folge der beiden anderen: (I) Die Transversalitätsbedingung von \(f\) ist symmetrisch. (II) Die Kurven (2) halbieren den Außenwinkel des Netzes. (III) Die Kurvennetze (1) sind Diagonalnetze. Zum Schluß\ wird eine Differentialgleichung abgeleitet, die den Zusammenhang zwischen Krümmung, Bogenlänge, Winkel und Fläche des von den TangentialEinheitsvektoren gebildeten Parallelogramms eines Gewebes angibt.
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