Die Biegungsmomente der Verkehrsbelastung. (Q1443152)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Die Biegungsmomente der Verkehrsbelastung.
scientific article

    Statements

    Die Biegungsmomente der Verkehrsbelastung. (English)
    0 references
    0 references
    1928
    0 references
    Verf. untersucht die Biegungsmomente in den Querschnitten eines einfachen, zweifach gestützten Balkens \(AB\) von der Länge \(L\) unter einem symmetrischen Lastenzug der Vorschrift BE. Ein solcher Lastenzug besteht aus je zwei TenderLokomotiven mit je \(r=7\) Achsen. Der Berührungspunkt beider Lokomotiven heißt: die Achse 0, entsprechend der andere Endpunkt: \((r + 1)\). Die Achsentfernungen sind \[ (0\sim 1)=\tau_0,\;(1\sim 2)=(2\sim 3)=\cdots= ((r-1)\sim r)=\tau,\;(r \sim (r+1))=\tau_1. \] An beide Lokomotiven schließen sich symmetrisch nach beiden Seiten Güterwagen \(GW\) und \(Gw\) an. Die Querschnitte des Balkens werden durch die Zahlenkoordinate \(0<\xi<1\) bezeichnet, die Stellung \(N\) einer Last durch den Abstand \(x_{AN}\) vom Auflager \(A\), bzw. \(x_{BN}\) vom Auflager \(B\). Mit Hilfe des bekannten, aus der Gleichung der Einflußlinie hier abgeleiteten Ausdruckes für das Biegungsmoment im Querschnitt \(\xi\) \[ M_\xi(P_N)=\mu_A x_{AN}P_N,\;\text{bzw.}=\mu_B x_{BN} P_N, \] wo \(\mu_A=\xi_B\), bzw. \(\mu_B=\xi_A\) den für den Querschnitt \(\xi\) konstanten Modul der Einflußlinie bedeutet, bestimmt Verf. zunächst den Einfluß\ der Lokomotiven auf das Biegungsmoment im Querschnitt \(\xi\) bei der Symmetriestellung: Achse 0 über \(\xi\): \[ M_{0\xi}[Lk]=\xi_A \xi_B \cdot 2TL-T_m \;(\xi_A=\xi,\xi_B=1-\xi_A), \] wo \(T=r \cdot P\) das Gewicht der ganzen Lokomotive, \(T_m\) das statische Moment der Lokomotive in bezug auf die Achse 0 bedeutet. Zur Bestimmung der Biegungsmomente in \(\xi\), wenn andere Achsen der Lokomotive über \(\xi\) stehen, werden nur noch die jewelligen Änderungen \(\varphi(n \sim m)\) der Momentgröß\ e bei einer Verschiebung der Lokomotiven von der Stellung: Achse \(m\) über \(\xi\) bis zur Stellung: Achse \(m\) über \(\xi\) berechnet, so daß\ sich ergibt: \[ M_{m \xi}=M_{n \xi}+\varphi(n \sim m). \] Es sind drei Phasen bei diesem Verschiebungs-Verfahren zu unterscheiden. Es ergibt sich: \[ \begin{aligned} (1)\quad \varphi(0 \sim 1)&=\gamma_1 c_\xi,\;\text{wo}\;\gamma_1=\frac{P \tau_0}{2} \;\text{und}\;c_\xi=\text{lineare Funktion von }\xi;\\ (2)\quad \varphi(\nu \sim \nu+1)&=\gamma_2(c_\xi-2\nu),\;\text{wo}\;\gamma_2=\frac{P \tau}{2} \;(\nu=1,2,\dots,r),\end{aligned} \] und durch Addition der ersten \(m-1\) dieser Gleichungen: \[ \varphi(1 \sim m)=\gamma_2 \left( (m-1)c_\xi -2 \frac{m(m-1)}{2} \right)=\gamma_2(m-1)(c_\xi-m) \quad (m=1,2,\dots,r); \] \[ (3)\quad \varphi(r \sim r+1)=-\gamma_3 \cdot 4r \xi,\;\text{wo}\;\gamma_3=\frac{P \tau_1}{2}. \] Da \(\varphi(0 \sim 1)>0\), \(\varphi(r \sim s+1)<0\), jedoch die Ausdrücke für \(\varphi\) unter (2) \(\gtrless 0\), je nachdem \(m \lessgtr c_\xi\) ist, so kann das maximale Biegungsmoment im Querschnitt \(\xi\) \(M_\xi[Lk]_{\text{max}}\) nur während der zweiten Phase der Verschiebung erreicht werden. Die Formel für \(\varphi(1 \sim m)\), die ursprünglich für ganzzahlige \(m\) aufgestellt wurde, wird nunmehr untersucht unter der Annahme, daß\ \(m\) das ganze Zahlenkontinuum durchlaufen dürfe. So wird \(\varphi\) als Funktion von \(m=x\) dargestellt durch eine Parabel, deren Scheiteltangente \(\left( y=\left[ \frac{c_\xi-1}{4} \right]^2 \right)\) und deren Achse \(\left( x=\frac{c_\xi+1}{2} \right)\) allein durch die Lage von \(\xi\) bestimmt sind. Der geometrische Ort der Scheitelpunkte aller dieser Parabeln ist wieder eine (diesen kongruente) Parabel. Diese ist für das Folgende von besonderer Bedeutung, da die Scheitelordinaten der einzelnen Parabeln das Maximum der Funktion \(\varphi(1 \sim x)\) für jeden Querschnitt \(\xi\) angeben. Allerdings entsprechen die zugehörigen Abszissen im allgemeinen nicht ganzzahligen \(m\), für die zunächst die Größ\ e \(\varphi(1 \to m)\) abgeleitet wurde. Da jedoch die der nächstliegenden ganzzahligen Abszisse zugeordnete Ordinate nur kleiner als die Scheitelordinate sein kann, und da weiter die Möglichkeit besteht, daß\ die Reaktion des Trägers auf die Belastung so erfolgt, als ob sie verteilt wäre, kann Verf. nach dem allgemeinen Grundsatz der technischen Statik, den Rechnungen möglichst ungünstige Annahmen zugrunde zu legen, die Scheitelparabel als obere Schranke aller maximalen \(\varphi(1 \sim x)\) in den weiteren Ausführungen verwerten. Durch Einführen der Zwischenachsstellungen auch für die erste und dritte Phase der Verschiebung und geeignete Normierung aller vorkommenden Größen wird erreicht, daß\ sich das Verhalten der Momentänderung \(\varphi\) für alle drei Phasen in einem gemeinschaftlichen Diagramm geometrisch veranschaulichen läßt. Nunmehr ist noch der Einfluß\ der Wagenachsen auf das Biegungsmoment zu addieren. Die Veränderungsfunktion \(\chi\) des Biegungsmomentes, die sich hierbei -- wieder unter Benutzung der Zwischenachsstellungen -- ergibt, ist, solange die gleiche Anzahl von Wagenachsen auf den Balken wirkt, linear. Verf. behandelt jedoch einen nach beiden Seiten unbegrenzt langen Lastenzug, so daß\ -- trotz der Symmetrie -- die auf der einen Seite auf den Balken fahrenden Güterwagen einen anderen Achsabstand sowie ein anderes Achsgewicht haben können als die auf der anderen Seite die Brücke verlassenden. Die Veränderungsfunktion \(\chi\) wird daher durch einen gebrochenen Linienzug dargestellt. Das Maximalmoment von \[ M_\xi[\Sigma P]=M_\xi[Lk+GW] \] ist nunmehr bestimmt durch den maximalen Ordinatenabschnitt zwischen je der zum Querschnitt \(\xi\) gehörenden \(\varphi\)-Parabel und dem an der \(x\)-Achse gespiegelten gebrochenen Linienzug \(\chi\). Die Eindeutigkeit dieser Bestimmung wird vom Verf. nachgewiesen. Weiter wird das maximale Moment \(M[\Sigma P,L]_{\text{max}}\) als Funktion der Stützweite \(L\) bei gegebenem symmetrischem, aber unbegrenztem Lastenzug diskutiert. Die Momentenlinie setzt sich aus sehr vielen kleinen Hyperbelbogen, die sich vielfach schneiden, diskontinuierlich zusammen. Bei weiteren Untersuchungen über das Moment im Mittelpunkt des Trägers \((\xi=0,5)\) zeigt sich die reale Bedeutung der Zwischenachsstellungen; denn hier wird \(\varphi(0 \sim 1)=0\), also \(M_0=M_1\), hingegen hat \(\varphi(0 \sim x)\) und somit \(M_x\) für die Zwischenachsstellung \(x=0,5\) ein Maximum. Bestimmt man außerdem die Momente der übrigen Querschnitte in dieser Stellung, so ergibt sich unter der dem Mittelpunkt \((\xi=0,5)\) benachbarten Achse, also im Querschnitt \(\xi=0,5-\frac{\tau_0}{2L}\), das wahre Maximalmoment.
    0 references

    Identifiers