Die Trigonometrie des Ptolemäus von Alexandria. (Q1444228)

Der Herausgeber mehrerer griechischer Klassiker schenkt uns eine sehr treffende Skizze der Trigonometrie des Ptolemäus. Daß ein neues Entwicklungsstadium in diesem Zeitgenossen des Antoninus Pius anhebt, ist meist mehr gefühlt als gewußt. Hier wird die Struktur seiner Leistung klar herausgearbeitet: Seine Einführung einer einzigen trigonometrischen Funktion ausgedrückt in Sechzigteilen des Radius, ein Komplex von vier Hilfssätzen, (von denen die beiden letzteren auch ihre Rolle beim regulären Siebzehneck spielen), der darauf gestützte Fundamentalsatz vom sphärischen Vierseit, welcher in seinen beiden Formen ausreicht, um in jedem Falle ein rechtwinkliges Dreieck auf der Kugel zu berechnen, dienend seinen astronomischen Aufgaben, endlich die Berechnung schiefwinkliger durch Zerlegung in rechtwinklige Teildreiecke. Wie weit die entwickelten Hilfsmittel reichen, zeigt der Verf. an der von Ptolemäus gelösten Aufgabe: ``In welcher Zeit geht in gegebener Breite ein durch seine Endpunkte gegebener Ekliptikbogen auf?'' Die Lösung hat Ptolemäus in Tabellen verarbeitet, wie er ja auch eine Funktionstafel, das Argument in halben Winkelgraden fortschreitend, mit Interpolationstabellen für eine Minute anlegte.