Zehn Vorlesungen über die Grundlegung der Mengenlehre. (Q1445039)

Das Buch ist aus Vorlesungen entstanden, die Verf. in Kiel auf die Einladung der dortigen Ortsgruppe der Kant-Gesellschaft vom 8. bis 12. Juni 1925 gehalten hat. Die Vorlesungen sind unverändert zum Abdruck gelangt und nur durch kleinere Zusätze ergänzt. Dem Buch ist ein sehr ausführliches, mit dem Ende des Jahres 1926 abschließendes Literaturverzeichnis beigegeben, das die Erscheinungen des letzten Jahrzehnts, auch die auf Seiten der Philosophie, besonders stark berücksichtigt. In den beiden ersten Vorlesungen werden die Grundrisse der Cantorschen Mengenlehre, die Antinomien und ihre Auswirkungen behandelt. Die dritte Vorlesung beschäftigt sich eingehend mit den nichtprädikativen Begriffsbildungen. In der vierten Vorlesung wird eine ausführliche Darlegung der Ideen des Intuitionismus gegeben. Die fünfte und sechste Vorlesung sind der Axiomatik der Mengenlehre in der Zermelo-Fraenkelschen Form gewidmet. Diese Axiomatik wird in den beiden folgenden Vorlesungen weiter behandelt. Zunächst wird für das Axiom der Aussonderung durch Einführung des Funktionsbegriffs eine präzisere, von dem Eigenschaftsbegriff freie Fassung gegeben. Es folgen kritische und historische Bemerkungen zu dem Axiomensystem sowie die axiomatische Theorie der Äquivalenz. In der neunten Vorlesung wird der Aufbau der Mengenlehre aus dem Axiomensystem, und zwar in der axiomatischen Theorie der Ordnung, weiter geführt. Alsdann wird gezeigt, wie die Theorie der endlichen Mengen aus dem Axiomensystem gewonnen werden kann. Erörterungen über die Vollständigkeit, Widerspruchsfreiheit und Unabhängigkeit des Axiomensystems bilden in der zehnten Vorlesung den Abschluß des Werkes. Weitere Besprechungen: L. E. J. Brouwer, Jahresbericht D. M. V. 39 (1930), 10-11 kursiv; R. L. Wilder, Bull. Am. Math. Soc. 35 (1929), 405-406.