Riemannsche Mannigfaltigkeiten und nichteuklidische Raumformen. I. (Q1445471)

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Riemannsche Mannigfaltigkeiten und nichteuklidische Raumformen. I.
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    Riemannsche Mannigfaltigkeiten und nichteuklidische Raumformen. I. (English)
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    1927
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    Die Aufgabe, eine vorgegebene \(n\)-dimensionale Mannigfaltigkeit zu einer euklidischen oder nichteuklidischen Raumform zu machen, d. h. sie so zu metrisieren, daß die Metrik in jedem hinreichend kleinen Gebiet mit der euklidischen oder einer der beiden nichteuklidischen Geometrien übereinstimmt, ist für \(n>2\) bekanntlich nicht für jede, für \(n=2\) jedoch für jede (offene oder geschlossene, orientierbare oder nicht orientierbare) unberandete Mannigfaltigkeit lösbar. In der vorliegenden Arbeit wird die Lösung dieser Aufgabe für \(n=2\) behandelt und in zwei Schritte zerlegt: 1. die Mannigfaltigkeit wird zu einer ``Riemannschen'' gemacht, d. h. mit einer Winkelmessung versehen; 2. eine Riemannsche Mannigfaltigkeit wird in der genannten Weise metrisiert. Bei dem ersten Schritt wird das Äquivalenzproblem der Riemannschen Mannigfaltigkeiten behandelt, wobei Riemannsche Mannigfaltigkeiten äquivalent heißen, wenn sie eineindeutig und konform aufeinander abgebildet werden können. Der zweite Schritt wird in der Weise vorgenommen, daß gezeigt wird: zu jeder Riemannschen Mannigfaltigkeit gehört ein, und im allgemeinen nur ein, ``immanentes'' Linenelement, das -- neben anderen Regularitätsforderungen -- die Forderung der ``freien Beweglichkeit im Kleinen'' erfüllt, das also eine im Kleinen euklidische oder nichteuklidische Geometrie definiert. Mehr als ein solches Linienelement gibt es in einigen Ausnahmefällen: 1. der parabolische und der sphärische Raum lassen mehrere, sich aber nur unwesentlich, d. h. um konstante Faktoren unterscheidende Linienelemente zu; 2. darüber hinaus läßt der zweiseitige sphärische Raum (also die Kugel) \(\infty^3\) wesentlich voneinander verschiedene Linienelemente zu, die bei konformen Abbildungen der Kugel auf sich aus deren gewöhnlicher Metrik hervorgehen. (Sie sind aber -- dies sei zur Erklärung eines scheinbaren Widerspruches mit den in der bisherigen Literatur gemachten Aussagen bemerkt -- alle insofern metrisch äquivalent, als sich jede der so metrisierten Kugelflächen längentreu auf eine gewöhnliche Kugel abbilden läßt.) -- Die beiden genannten Schritte werden im 2. und 3. Teil der Arbeit ausgeführt, und es werden dabei funktionentheoretische Hilfsmittel (Fundamentalsatz der konformen Abbildungen, Uniformisierungstheorem) wesentlich benutzt. Im 1. Teil wird die topologische Klassifikation aller zweidimensionalen Mannigfaltigkeiten, unter besonders eingehender Berücksichtigung der offenen, durchgeführt.
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