Bestimmung der geodätisch-rhombischen Netze bei konstantem Krümmungsmaß. (Q1446098)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Bestimmung der geodätisch-rhombischen Netze bei konstantem Krümmungsmaß. |
scientific article |
Statements
Bestimmung der geodätisch-rhombischen Netze bei konstantem Krümmungsmaß. (English)
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1927
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Die von \textit{A. Voss} aufgeworfene Frage über die Einteilung von Flächen in infinitesimale Rhomben durch ein Kurvensystem von geodätischen Linien (1906; F. d. M. 37, 632) ergab ein besonders einfaches Ergebnis für die Flächen konstanter Krümmung, indem sich zunächst zeigte, daß zwei rhombische Geradenscharen in der Ebene ein und dieselbe Kurve zweiter Klasse umhüllen, die auch in zwei Punkte ausarten kann. Die analytische Behandlung führt auf die schon von A. Voss angegebene Funktionalgleichung: \[ U''+V''=(V^{\prime 2}-U^{\prime 2})\text{cotg}\,(U+V), \] die auf elliptische Funktionen führt, die sich aber umgehen ließen (vgl. 0. Volk; Sitzungsberichte München 1924, 165-179 (F. d. M. 50, 464 (JFM 50.0464.*)); 1925, 35-38 (F. d. M. 51). Dieses Ergebnis für die Ebene ließ sich analytisch auf die Flächen konstanter Krümmung übertragen. Die vorliegende Arbeit gibt nun eine Durchführung des Beweises für den Fall der Ebene unter Umgehung von Funktionalgleichungen und Integrationen. Durch den Ansatz: \[ \begin{aligned} &x=p\cos \varphi -s\sin \varphi = q\cos \psi -t\sin \psi,\\ &y=p\sin \varphi +s\cos \varphi = q\sin \psi +t\cos \psi, \end{aligned} \] wo \(p\), \(\varphi \) Funktionen nur von \(u\), \(q\), \(\psi \) solche nur von \(v \) sind und \(s\), \(t\) die Abstände des Nullpunktes von der Geraden \(u=\)const. bzw. \(v =\)const. bedeuten, findet Liebmann als notwendige und hinreichende Bedingung für die rhombischen Geradennetze: \[ \frac {\partial ^2}{\partial u\partial v }\Bigl(\text{log}\frac {t_u}{s_v } \Bigr) =0, \] die eine einfache geometrische Deutung zuläßt. Sind nämlich \(\varrho _1\), \(\varrho _2\) die Krümmungsradien der Stützkurven der beiden Geradenscharen \(u=\)const. und \(v =\)const., \(S_1\) und \(S_2\) die Stützpunkte, so läßt sich im Falle der Nichtausartung die obige Bedingung in der Form schreiben: \[ \frac {\varrho _1}{(PS_1)^3} +\frac {\varrho _2}{(PS_2)^3}= 0, \] wobei \(P\) einen beliebigen Netzpunkt bedeutet. Das besagt aber, daß die beiden Krümmungs\-elemente in Kegelschnittsbindung stehen, d. h. einem und demselben Kegelschnitt angehören und somit die Netzgeraden ein und denselben Kegelschnitt umhüllen. Die Ausartungen ergeben sich aus obiger Gleichung ebenfalls unmittelbar geometrisch anschaulich. Die Bestimmung der geodätisch-rhombischen Netze auf Flächen positiver konstanter Krümmung erledigt Verf. durch Zurückführung auf das ebene Problem mittels der geonomischen oder perspektivischen Projektion, durch die die Ebene auf eine Kugel abgebildet wird. In analoger Weise kann man sich auf den Flächen negativer konstanter Krümmung der Beltrami-Abbildung dieser Flächen in die Ebene bedienen, wobei die geodätischen Linien der Fläche und die Geraden der Ebene sich eindeutig entsprechen, worauf hier noch hingewiesen sei. Damit hängt zusammen, daß das Problem in der Ebene, auf der Kugel und Pseudosphäre bei der analytischen Behandlung auf ein und dieselbe Funktionalgleichung führt.
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